Warum ist Fassbier so extrem viel Teurer als Flaschenbier?
Von meiner Lieblingssorte Herrenhäuser und auch von anderen guten Biersorten kostet ein 20x0,5 Liter-Kasten je nach Laden ohne Sonderangebot regulär meistens so 13,99 €. Das ist ein Literpreis von 1,40 €.
Ein 50-l-Fass derselben Marke kostet um 98 Euro, ein Literpreis von 1,96 €. Ähnlich sind die Preise bei anderen, auch den ganz großen Marken, z.B. Backs, Warsteiner, Krombacher, Köni oder Bitburger
Fassbier ist also um 40% teurer, obwohl es offensichtlich aufwändiger ist, fünf Kästen mit 100 Flaschen zu füllen, die viel aufwändigere Rücknahme, Reinigung und Ersatz von kaputten und verschlissenen Flaschen plus Kästen zu bewerkstelligen als bei großen Fässern.
Warum also der riesige, fast absurd wirkende Preisunterschied?
3 Antworten
Ein 50-Liter-Keg lässt sich nur mit einer Zapfanlage verwenden, die man üblicherweise nicht zuhause hat. Es ist speziell für die Gastronomie bestimmt. Von Seite der Brauerei muss man hier unbedingt zwei Arten von Gastro-Kunden unterscheiden: Pächter und freie Wirte.
Bei den Gaststätten, die der Brauerei selbst gehören, hat der Wirt einen auf z.B. fünf Jahre abgeschlossenen Mietvertrag und ist zudem verpflichtet, nur Biere dieser Brauerei zu deren Preisen abzunehmen - die sind in aller Regel deutlich höher als diejenigen, die Du als Privatverbraucher im Getränkemarkt bezahlst. Immerhin ist diese Preisgestaltung ein Teil der Einnahmenkalkulation der Brauerei und genauso wichtig wie die Mieteinnahmen.
Freie Wirte dagegen können die Getränke, die sie ausschenken möchten, zu jeweils aktuellen Marktpreisen kaufen und bekommen oft von mehreren Brauereien attraktive Angebote, meist kombiniert mit einer kostenlosen Anlieferung.
Und jetzt merkst Du wahrscheinlich, warum die Brauereien ihr Fassbier nicht einfach zum Bestpreis im Getränkemarkt anbieten: Dann könnten die Pächter ja einfach illegal dort ihr Bier kaufen und die Brauerei würde nichts davon bemerken.
Wenn Du tatsächlich als Privatmann eine Zapfanlage besitzt und ein 50-Liter-Fass für eine Party o.ä. brauchst, dann musst Du entweder den höheren Preis in Kauf nehmen (der durch das schönere Genusserlebnis beim gezapften Bier belohnt wird) oder einfach mal bei der Brauerei anrufen: Vielleicht vertrauen sie Dir ja, dass Du nicht heimlich einen Gastronomen belieferst, und verkaufen Dir ein Fass billig an der Rampe.
Ich glaube Kästen können sie beliebig im Vorraus abfüllen, da die immer gekauft werden. Fassbier wird nur für Feiern gebraucht, weshalb das denke ich mal auf Nachfrage abgefüllt werden muss. ich arbeite in einem Getränkemarkt, und da gab es in letzter Zeit (wegen Corona und Winter) kaum Fassbier Bestellungen, also kann das schon wahrscheinlich sein. Auch kann Fassbier nicht so leicht auf Paletten transportiert werden wie Kästen. Das alles sind nur vermutungen, sicher bin ich mir nicht.
Gruß Shubimu
In Kneipen (zumindest in denen ich war, ich lebe aufm Land, also auch nicht so viel Besuch wie in der Stadt) in denen ich war, wurde fast immer Bier aus Flaschen benutzt.
okay. Kennen wir hier gar nicht, alles aus dem Hahn außer besonderer Sorten
Liegt wahrscheinlich an der Abfüllanlage.. Auf der einen Seite kommen die Kisten mit dem noch schmutzigen Leergut hinein, auf der anderen Seite die vollen Kisten raus. Das Ganze läuft vollautomatisch. Zumindest der personelle Aufwand pro Liter Bier ist wahrscheinlich sehr, sehr gering
danke. Fassbier war allerdings auch schon teurer, als die Kneipen noch ungestört auf hatten