Warum ist die Elektronegativität von Fluor so hoch?
Hallo :)
Ich mache gerade meine Chemie Hausaufgaben und habe ein Problem dabei die richtige Lösung zu finden.
Meine Lehrerin hat uns diesen Satz diktiert:
" Die Elektronegativität ist ein Maß für die Anziehungskraft, die ein Atom auf ein bindendes Elektronenpaar ausübt. Fluor hat eine deutlich höhere Elektronegativität als Wasserstoff."
Nun sind die Fragen dazu:
- Warum?
- Wie wirkt sich dies auf die Bindung zwischen H und F aus?
Mein Problem liegt in der ersten Frage. Ich habe natürlich schon recherchiert, aber da steht meist nur, weil Flour eines der besten Oxidationsmittel ist. Aber die Verbindung zwischen den beiden Themen erschließt sich mir nicht so ganz... Und warum ist Floor so ein gutes Oxidationsmittel?
Danke für die Hilfe
2 Antworten
Fluor ist das kleinste Element der zweiten Periode, weil es
1) die meisten Elektronen und Protonen dieser Hauptgruppe (abgesehen vom Neon, aber das ist ein Edelgas) hat und somit die meisten Ladungen (neun positiv, neun negativ (die beiden innersten elektronen nicht vergessen!) hat.
Dennoch befinden sich alle Elektronen noch in einem gewissen Anbstand zum Kern, der zweiten Schale. Die ist ca 1x pikometer (ist nur eine variable, ich kenne die zahl nicht) weit vom Kern weg, die nächste schale ist schon 1,5x pikometer vom kern weg.
Damit ist klar, dass die Elemente nächsten Perioden alle größer sind.
2) Fluor hat sieben Protonen, also sieben positive Ladungen. Die ziehen natürlich stärker als die drei positiven Ladungen von Lithium. Weil diese Ladungen jetzt stärker ziehen, können sie die Elektronen ein kleines bisschen näher zum Kern ziehen als die Protonen von Lithium, das einen nur dreifach positiven Kern hat.
Deswegn ist Fluor das kleinste (mit Ausnahme von neon) Elment der Zweiten Periode.
3) Weil das Fluor nun kleiner ist, die positive Ladung vom Kern aber immer gleich weit seine elektrische Anziehungskraft ausübt, ist dort, wo beim Lithium noch das eine Elektron seine Bahnen zieht (weil es weniger weit nach innen gezogen wird), beim Fluor schon freier Raum, in dem es in beziehung zu anderen Atomen tritt.
Dort herrscht also ein höherer positiver einfluss als bei anderen Elementen und es zieht Elektronen daher stärker an.
4) Weiter unten im Periodensystem wo mehrere komplette Stufen (Schalen) dazugekommen sind, ist der radius der Atoms viel größer als weiter oben. Weiter links im Periodensystem zieht der Kern weniger stark, weil er weniger Protonen hat und die Elektonen sind weiter vom Kern entfernt.
5) Außerdem macht das eine elektron bein Fluor weniger aus, weil es dann eben zehn negative Ladungen auf neun positive (Protonen im Kern sind), also 10% zu viel, während beim Lithium etwa vier negative Ladungen auf drei positive kommen (30% zu viel). Dieser Effekt ist aber eher klein, soweit ich weiß
6) Die Verbindung mit Wasserstoff ist nicht ionisch, obwohl die differenz der elektronegativitäten größer als 1,7 ist (das ist nämlich nur eine ungefähre richtlinie).
Nichtsdestotrotz zieht das Fluor ganz schön am Wasserstoffelektron, sodass es eher leicht ganz an das Fluor gezogen wrd und der Wasserstoff abgegeben wird. Das bedeutet FH ist sauer (schwache säure)
7) Dadurch, dass das Fluor am Elekron des H zieht, ergibt sich auch ein Dipol (Wasserstoff ist positiv geladen, fluor negativ), weswegen ganz gleich wie im Wasser H-Brüchenbindungen gebildet werden-.
So wenn du das deiner Lehrerin erklärst, dann bekommst du garantiert ne 1
Wenn du noch fragen hast, schreib einen kommentar, vielleicht beantworte ich ihn sogar noch rechtzeitig.
Da es in der 7. Hauptgruppe ist, fehlt nur noch ein Elekton, bis zum edelgaszustand. Es hat 7 Außenelektronen, die negativ geladen sind. Deshalb zieht es Elektronen sehr stark an. --> EN ist hoch
Danke! Du hilfst mir echt. Aber gerade war mein Hirn irgendwie blockiert ":)