Warum hat 70% der Bevölkerung HPV?

1 Antwort

Jeder Mensch kann sich durch Haut- und Schleimhautkontakte mit anderen Menschen anstecken. Tatsächlich stecken sich 85-90 % aller Menschen im Laufe ihres Lebens mit HPV an. Männer wie auch Frauen können Überträger:innen sein. Die Viren sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und besiedeln die menschliche Haut und Schleimhaut. Mehr dazu hier: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/082-002l_S3_Impfpraevention-HPV-assoziierter-Neoplasien_2020-07_01.pdf.

Kondome können die Gefahr einer Ansteckung zwar verringern, bieten aber keinen absolut zuverlässigen Schutz vor HPV. Das liegt daran, dass die HP-Viren im gesamten Genital- und Analbereich vorkommen können und man so auch trotz Kondom damit in Berührung kommen kann. Trotzdem sollte beim Sex nicht auf Kondome verzichtet werden, da sie vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können.

Viele HPV-Typen werden bei ganz normalem Hautkontakt übertragen, etwa die weit verbreiteten Erreger von harmlosen Hautwarzen. Mit den genitalen HPV-Typen, die mit Krebs in Verbindung gebracht werden, steckt man sich meist über Geschlechtsverkehr an. Auch bei Oralsex kann man die Viren übertragen.

Bei jedem intimen Hautkontakt ist eine Ansteckung möglich, auch eventuell beim intensiven, intimen Küssen und beim Petting – auch beim Oralsex

In seltenen Fällen ist eine Übertragung auf nicht-sexuellem Weg möglich, wie beispielsweise die Übertragung von der Mutter auf ihr Kind während der Geburt

Eine Ansteckung ohne Schleimhautkontakt scheint dagegen nicht möglich zu sein: Die Viren gehen bei Infizierten nicht ins Blut, den Speichel, Muttermilch und auch nicht direkt in Sperma über. Normales Küssen, Blutspenden oder das Stillen eines Kindes bergen also kein Risiko, so der heutige Kenntnisstand.

Ob die Viren beim Kontakt der Genitalschleimhäute mit verunreinigten Gegenständen (Toiletten, Handtücher, Seife)

übertragen werden können, ist bislang unklar, aber zumindest theoretisch denkbar.