Warum haben die Asiaten so viele Kampfkünste erfunden?

4 Antworten

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Das lässt sich wohl nicht eindeutig beantwoten. Der Überblick über die europäischen Kampfkünste fehlt im Moment. Aber ich denke, man kriegt auch zwei Dutzend zusammen: Ringen Griechisch-Römisch und Freistil in verschiedenen Formen, auch das Schwingen in der Schweiz zählt dazu. Auch das Steinstossen. Dann die ganzen olympischen Disziplinen im antiken Griechenland sind gewiss auch Kampfkünste mit Speerwerfen. Die Wickinger kannten gwiss auch Hammer- und Axtwerfen. Die Schotten wohl auch. Die Römer hatten ihre Gladiatorenkämpfe in der Arena. Und die ganzen Schützenvereine mit Pistole, Gewehren, Musketen, Pfeil und Bogen und auch mit Armbrust.
Also ich glaube, im alten Europa kommen auch echt viele zusammen.

Somit würde ich deine Frage umformulieren: Warum hat man den Eindruck, die Japaner hätten sehr viele Kampfkünste hervorgebracht?
Sie machten aus sehr vielen Instrumenten Waffen: Sichel, Dreschflegel und eigentlich aus fast allen Bauerninstrumenten, Ketten u. v. a. m. Diese Dinge sind wohl aus der schieren Not heraus entstanden.
Zur selben Zeit hat man in Europa mit Ritterheeren gegen einander gekämpft. Oder in den Schweizer Bergen hat man die Topographie angewandt mit Hinterhalten in engen Bergtälern, mit Stein- und Holzlawinen. Der offene Kampf im Feld wurde vermieden, wenn es ging, bis der Kampf im Getümmel unvermeidbar wurde.
Ob dann der Dreissigjähige Krieg dazu führte, dass im 17. Jahrhundert Europa sich punkto kriegerischer Entwicklung anders verhalten hatte, als Japan, denke ich nicht. In Japan wurde auch über zig Jahrzehnte äusserst kriegerisch gelebt.
Der Schusswaffengebrauch kam ungefähr zur selben Zeit auf.

Ich habe noch ein Buch im Regal stehen. Das konsultiere ich gelegentlich. Es behandelt die Kampfkünste weltweit, so eine Art Kampfkunstlexikon. Vielleicht kommt da noch was dabei heraus.

So über alles betrachtet kann ich keinen nennenswerten Unterschied feststellen, noch Gründe identifzieren, weshalb das so sein sollte. Trotzdem kann ich deinem Eindruck etwas abgewinnen, aber eben nicht belegen. Eher im Gegenteil.

Woher ich das weiß:Hobby – betreibe seit bald 30 Jahren Aikido; 4. Dan-Grad

Diktator0 
Beitragsersteller
 15.07.2020, 09:49

Ich hab mal etwas lustiges gehört. Angeblich haben früher einige Samurei, die eine besonders hohe Stellung in Japan hatten, um die Schärfe der Klingen an ihren Schwertern zu testen, Leuten auf der Straße unvermittelt mit einem Hieb den Kopf abgeschlagen. Und das passierte so oft, dass Unruhe entstand und sich der Kaiser genötigt sah zu verbieten auf diese Weise die Schärfe seiner Klinge zu testen

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tenno5034  15.07.2020, 09:57
@Diktator0

Jein, Samurai in entsprechender Position durften das tatsächlich, denn sie standen über dem gemeinen Fussvolk. Aber weil sie dadurch das Volk auch gegen den Daimyō aufbrachten, haben diese das meist unterbunden.

Der wuchtigste Hieb mit dem Katana, der sog. "Kesa-Geri", führt von der Schulter diagonal zur Hüfte. Katana-Klingen wurden und werden auch heute noch im Iaido an eng gerollten Reisstroh-Gebinde getestet. Gute Klingen können eine solche Reisstroh-Gebinde diagonal schneiden; diagonal ist ja der deutlich längere Schnitt, als quer durch. Andererseits hatte man die Schärfe auch an Leichen geprüft.

Übrigens danke für das Sternchen!

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Weil einfache Menschen bei denen keine Waffen tragen durften

Weil sich die Eine und die Andere Art der bewaffneten und unbewaffneten Syteme im Laufe der Zeit den Gegebenheiten der Länder und Völker dahin sie sich ausbreiteten anpaßten und sich in unzählige mehr oder weniger unterschiedliche Stile weiterentwickelten. Auch weil sehr viele Meister den Ehrgeiz hatten unbedingt einen "Eigenen" Stil entwickeln zu müßen.

Steht alles im Internet...

Viele Menschen betreiben eine Kampfkunst als Sport oder zur Meditation. Früher war das Kämpfen vor allem ein Privileg der Soldaten, die ihre Kampftechniken im Krieg einsetzten – um sich zu verteidigen oder um anzugreifen.

Quelle: https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/asiatische_kampfkunst/index.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bachelor in Sinologie und war schon paar Mal in China.