Warum gelang es den meisten ländern im zweiten weltkrieg nicht die juden vor den nationalsozialisten zu schützen?

7 Antworten

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article159761279/Roosevelt-liess-Jagd-auf-juedische-Fluechtlinge-machen.html

So sah die "Hilfe" aus, sie wurden zurueck ins Gas geschickt.

Auf Zypern blockierten die Englaender Juden in Lager, da war es nicht viel anders, sie wollten nicht, ist der richtige Ausdruck.

https://www.deutschlandfunk.de/vor-70-jahren-das-fluechtlingsschiff-exodus-bricht-nach.871.de.html?dram:article_id=390665

Woher ich das weiß:Recherche

Antisemitismus ist keine deutsche Erfindung noch auf deutschen Boden beschränkt, auch wenn es von 1933-1945 zum Völkermord ausartete.

Heißt also, die anderen Staaten wollte auch keine Juden aufnehmen. Ein gutes Beispiel ist die Irrfahrt der St. Louis. In den USA gab es Ende der 1930er eine Meinungsumfrage und 2/3 lehnten die Aufnahme verfolgter Juden ab, als offizieller Grund wurde eine Wirtschaftskrise genannt.

Die Engländer nahmen zwar schon diese Flüchtlinge auf, verweigerte aber zugleich die Weiterreise ins heutige Israel (übrigens auch nach dem 2. WK).

Andere europ. Staaten nahmen zwar Juden auf, wurde aber im Laufe des Krieges von Nazideutschland erobert.

Ein Seitenhieb: In Libyen befinden sich viele Flüchtlinge, die in Lager leben, die einem an KZ erinnern, aber wieder mal wieder schaut die Welt weg.

Da irrst du dich, jedenfalls auch im Fall Polens. Zuerst muss einem eine Sache klar sein.  Wenn die Deutschen einen versteckten Juden in einem Haus in Polen gefunden haben, wurden die Bewohner des ganzen Hauses, auch wenn sie nichts gewusst haben, von den Deutschen ermordet. Auch die Kinder. Was würdest du machen wenn ein Stockwerk unter dir ein Jude versteckt leben würde.Auf Nummer sicher gehen, den Juden denunzieren, ihn ignorieren und hoffen wird schon gut gehen oder ihm gar helfen. Was ist mit deinen Kindern, der Frau, dem Mann? Riskierst du auch ihr Leben? Deutsche wurden übrigens bei festgestellter Judenhilfe nicht gleich erschossen oder die Familie. Es kam vor, dass man eine Verwarnung bekam, wenn man vorher nicht aufgefallen war. Trotz der Gefahr  halfen Polen Juden, obwohl in Deutschland nur zu gerne etwas anderes behauptet wird. Zu gerne werden die Polen von Deutschen als deutschen Helfer gezeigt, gar als Mitschuldig. Oder einfach als Judenmörder. Übrigens gab es in  Deutschland eine Organisation
für die JudenHilfe?  In Polen schon,mit dem Codename Żegota, den Rat für die Unterstützung der Juden.

Nach Wiki deutsch: schön kurz!!!!: Eine Untergrundorganisation im
deutsch besetzten Polen, die zwischen 1942 und 1945 fungierte und unter der Schirmherrschaft der polnischen Exilregierung stand. Im besetzten Europa war sie die einzige Organisation ihrer Art Mit ihrer Hilfe konnten Tausende von polnischen Juden gerettet werden. Meist wurden für die Juden, die sich auf der „arischen“ Seite verbargen, gefälschte Personaldokumente beschafft,     (20 000 falsche Ausweise in Handarbeit hergestellt) sowie finanzielle Unterstützung und medizinische Betreuung organisiert. Der Rat für die Unterstützung der Juden wurde im Dezember 1942 als Fortsetzung eines früheren Geheimkomitees gegründet, das Provisorisches Komitee für die Judenhilfe hieß (poln. Tymczasowy KomitetPomocy Żydom) und im September 1942 von Zofia Kossak-Szczucka und Wanda Krahelska-Filipowicz gegründet worden war. Allein in Warschau wurden von Żegotas Kinderabteilung unter Irena Sendler mehr als 2.500 jüdische Kinder aus dem  deutschen Ghetto für Juden in Warschau geschmuggelt und bei polnischen Familien oder in Waisenhäusern, die von Klöstern oder Stadtverwaltungen geführt wurden, untergebracht.Weit auseinander liegen die Schätzungen, wie viele Flüchtlinge von der Żegota finanziell unterstützt wurden: Die Angaben schwanken für Warschau - je nach Zeitraum - zwischen wenigen hundert bis viertausend Personen. In der ersten Hälfte 1944 Żegota unterstützte 3 bis 4 Tsd. Personen. Eine der bekanntesten Persönlichkeiten, die in der Żegota aktiv waren, ist der ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski. Die Menschen in Westen Ländern lebten bei weitem nicht so gefährlich, wenn sie Juden halfen. Auch einfache private Leute halfen Juden ohne in einer Organisation zu sein. Z.B. Reich- Ranicki wurde so gerettet.

Tja im deutschen Geschichtsunterricht lernt man so etwas
nicht.


Eine schwierige Frage. Zum einen muss man, finde ich, zwischen den Ländern, den besetzt wurde und eigentlich dem NS feindlich gegenüber standen, und den Ländern, die nicht unbedingt eine negative Einstellung gegenüber dem NS hatten, unterscheiden.

Bei Frankreich bsp. spielt sicher mit hinein, dass sie "besiegt" wurden und besetzt und kaum etwas den Nationalsozialisten entgegenhalten konnten, was man ja auch daran sieht, dass es in Frankreich KZ gibt (Gurs z.B.)

Im Osten sieht es schwieriger aus (darüber haben wir uns kurz in einem Seminar unterhalten). Da war, wie mein Dozent sagte, die Stimmung eher positiv dem NS gegenüber. Einige ukrainische Nationalisten sahen in den Deutschen bzw. in Hitler denjenigen, der sie vor der Sowjetunion befreit.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3e/Gitler-vizvolitel.jpg/220px-Gitler-vizvolitel.jpg   (Hier steht in etwa: Hitler, der Befreier)

Auch muss erwähnt werden, dass es im Osten einige Massaker an den Juden von der einheimischen Bevölkerung gab, wie z.B. in Lemberg.

Meiner Meinung nach gibt es keine eindeutige Antwort auf die Frage, warum manche Länder ihre Juden nicht "retten konnten". Dazu müsste jedes Land in einer vergleichbaren Lage stecken. Wichtig sind aber die Faktoren, dass manche Länder einfach nicht die Mittel hatten und andere es einfach nicht wollten.

Das ist ähnlich wie heute. Die anderen Länder können auch nicht die Leute vor der IS schützen oder Kim in Nordkorea unschädlich machen.

Außerdem ist das ganze Ausmaß des Schreckens erst nach dem Krieg rausgekommen. Die Nazis haben es auch der Bevölkerung nicht auf die Nase gebunden, was sie in den KZ getan haben.


Jewi14  12.09.2017, 07:52

Ehrlich gesagt: Bereits vor dem 2. WK durch die Rassengesetze waren die Juden geradezu vogelfrei, die Bedrohung und Verfolgung fand also schon vorher statt.

0