Warum geben Kinder immer den Müttern die Schuld?

9 Antworten

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Wenn ich sowohl Deine Frage, als auch Deine Kommentare lese, entsteht bei mir der Eindruck, dass Du „Äpfel“ mit „Birnen“ vermischst. Das gibt zwar einen leckeren Obstsalat, bringt Dich aber bei der Lösung Deines Problems kein Stück weiter!

Worum geht es Dir jetzt? Dass Kindern immer die Mutter als erste Anlaufstelle wählen, um sich über irgendwas zu beklagen? Oder darum, dass die Kinder immer der Mutter die Schuld geben für die Dinge, die sich im Leben der Kinder falsch entwickelt haben? Das sind zwei völlig verschiedene Punkte, die man getrennt voneinander betrachten sollte, und nicht bunt gemischt, wie hier geschehen. Also, der Reihe nach!

Generell gilt: Von Deinen Erfahrungen pauschal auf alle anderen Kinder/Mütter zu schließen, halte ich für schlicht und ergreifend unangebracht….. so leid es mir auch tut, DASS Du offenbar solche Erfahrungen gemacht hast. Dennoch, nicht alle sind gleich!

Falls Du mit Deiner Frage meinst, dass die Kindern immer der Mutter die Schuld für die Fehlentwicklungen im Leben der Kinder geben, gilt folgendes:

Wenn Deine –vermutlich ja schon älteren- Kinder Dir die Schuld für ihren unbefriedigenden Verlauf ihres Lebens oder für Fehlentwicklungen, „Abstürze“ (z.B. Drogen) u.ä. geben, dann gibt es (Ausnahme unberücksichtigt gelassen) nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du hast es versäumt, ihnen etwas in punkto Eigenverantwortung mit auf den Weg gegeben, oder aber Deine Kinder haben vielleicht sogar insoweit tatsächlich Recht, als dass sich die eine oder andere Entwicklung durch mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung hätte anders gestaltet haben könnte.

Falls Du mit Deiner Frage aber darauf abzielst, dass Kinder sich in allererster Linie mit ihren Klagen an die Mutter richten, so solltest Du das zunächst einmal einfach als Kompliment werten. Klagen wagt man nur bei den Menschen, denen man vertraut, und die einem besonders nahe stehen. In aller Regel ist es doch auch heute noch so, dass die Mutter sehr viel „näher“ an den Kindern dran ist und weitaus mehr Zeit mit ihnen verbringt, als die –in aller Regel ganztägig berufstätigen- Väter. Es liegt also in der Natur der Sache, dass Gespräche –welcher Art auch immer- überwiegend mit der Mutter geführt werden.

Für beide Varianten gilt: Setz Dich mit Deinen Kindern in einer ruhigen Minute an den Tisch und sprich mit ihnen! Frag SIE, nicht uns, warum es ist, wie es ist! Hör Dir unvoreingenommen (!) ihre Kritik an. Sie könnte schließlich berechtigt sein! Nur die Absicht alleine, alles für die Kinder tun zu wollen, bedeutet nicht automatisch, dass man es auch immer richtig gemacht hat! Vielleicht empfinden oder empfanden Deine Kinder Dein Verhalten, so lieb und gut es auch gemeint gewesen sein mag, als unpassend und eher kontraproduktiv. Du solltest nicht den Anspruch an Dich erheben, alles richtig gemacht zu haben. Und Du brichst Dir auch keinen Zacken aus der Krone, wenn Du Deinen Kindern gegenüber Sätze äußerst, wie beispielsweise: Tut mir leid! Ich hatte es zwar gut gemeint, aber habe nur MEINE Sicht auf die Dinge gesehen!

Das Wort „Entschuldigung“ darf in BEIDE Richtungen gehen….. nicht nur von den Kindern an die Eltern, sondern auch gerne mal umgekehrt!


Zitrone2502 
Beitragsersteller
 17.06.2013, 13:20

Danke dass du dir so viel Zeit genommen hast!

Meine Erfahrungen habe ich hier nicht auf alle bezogen! Was ich auch oben in meiner Fragestellung geschrieben habe! Es gibt immer außnahmen egal ob Mutter, Vater und Kind! Nur ich habe diese Erfahrung gemacht und wollte wissen warum es so ist - eventuell und da bin ich mir sicher gibt es Leser und Mütter oder Kinder die diesen Beitrag lesen und dies genauso erlebt haben! Ich wollte wissen ob jemand helfen kann! Und wie man weiß ist es nicht einfach und teilweise auch unmöglich mit erwachsenen Kindern über das Problem (wenn die Mutter beschimpft wurde) darüber zu reden! Die Beschuldigungen soll mich sich dann gefallen lassen?

und wie als Kompliment? Wie darf ich das verstehen`? Würdest du das als Kompliment ansehen wenn dein Kind zu dir kommt und dich beschimpft? Ich würde eher sehen man ist das Fentil gegen den man sich abreagiert und dieses Beleidigt!

Ich weiß dass du es nur gut meinst und deine sichtweise beschreibst! Und ich hoffe dass du mich nicht falsch verstehst, so wie ich es geschrieben habe! Aber vielleicht bist du auch eine Mama der es so ergeht / erging?

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Momo1965  17.06.2013, 13:42
@Zitrone2502

Ja, ich bin auch eine Mami, die hin und wieder mal als „Prellbock“ für Frust gebraucht wird, der anderswo entstanden ist. Das erlebt garantiert jedes Elternteil immer wieder mal. Aber… wenn ich es mit meinen Kindern (16 und 13 Jahre) erlebe, dass sie bei mir Druck abladen, sprich: ihr „Ventil“ öffnen, dann kann ich sehr wohl unterscheiden, ob es an MEINE Adresse gerichtet ist, oder ob sich nur anderweitiger Frust wegen irgendwas angestaut hat, der einfach mal raus musste.

Natürlich ist es in dem Moment nicht schön, wenn man etwas abbekommt, wofür man keine Verantwortung trägt. Dennoch, sehe ich es in der Tat als ein Kompliment an, dass meine Kinder sich bei MIR so sehr öffnen. Dadurch zeigen sie mir, dass sie mir vertrauen, und dass sie darauf vertrauen, dass ich sie wahrnehme – sie und ihr Problem, das an sich gar nichts mit mir zu tun hat.

Statt also all meine Energie darauf zu verwenden, frustriert zu sein wegen dieser vermeintlichen, zum Himmel schreienden Ungerechtigkeit, konzentriere ich mich lieber auf das Wesentliche: den „Hilfeschrei“, den sie mit diesem „Ventil-öffnen“ von sich geben. Eine unschöne Wortwahl, ein falscher Tonfall und/oder unfaires Verhalten seitens meiner Kinder rüge ich dann durchaus. Dennoch nehme ich den Hilfeschrei wahr.

Wenn man doch erkennt, dass man selbst gar nicht gemeint sein kann, und wenn man erkennt, dass „nur“ Frust abgebaut wird, sollte es dann nicht ganz selbstverständlich sein, sich der eigentlichen Ursache für diesen Frust anzunähern? Für MICH ist das selbstverständlich! Ich gehe der Sache auf den Grund….. sobald sich die Wogen geglättet haben, ein erstes Abreagieren stattgefunden hat und Gesprächsbereitschaft besteht. Ich würde nicht ruhen, ehe ich nicht genau wüsste, was meine Kinder so sehr belastet, dass sie sich bei mir derart abreagieren, wo sie doch genau wissen, dass ich am allerwenigsten verantwortlich bin für ihr Problem.

DAS meinte ich mit dem Kompliment! Ich sehe es als hohe Auszeichnung meiner Kinder an mich an, dass sie so sehr darauf vertrauen, dass ich ihr eigentliches Problem erkenne, es ernst nehme und mich dem annehme und in letzter Konsequenz auch ein gewisses Verständnis für etwaige "Entgleisungen" zeige.

Ganz egal, wie alt Deine Kinder jetzt sind: Sprich mit ihnen! Sage ihnen, wie Du es empfunden hast. Und sage ihnen auch, warum Du genau SO reagiert hast, wie Du reagiert hast. Sag ihnen, dass Du Dich aufgrund ihres Verhaltens unberechtigt angegriffen gefült hast. Gib ihnen aber auch die Möglichkeit, DIR zu erklären, wie es sich aus ihrer Sicht darstellte.

Letztendlich ist es nur eine Frage der inneren Einstellung! Erkennst Du, dass Deine Kinder nicht DICH, sondern die eigentliche Ursache beschimpft haben, gehst Du auch anders damit um. Und wenn es Dir gelingt, das zukünftig so zu sehen, dann vermeidest Du DEINEN Frust und kannst es vielleicht doch ein bisschen so sehen, empfinden und bewerten, wie ich!

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In jungen Jahren geben sich die Kinder gern selber die Schuld. Schuldgefühle und ein vermindertes Selbstwertgefühl sind die Folge. Die total normale Kindheit ;-) . Der Mutter die Schuld zu geben, kann helfen seine eigenen Schuldgefühle loszuwerden, die tief verankert waren / sind.

bekommt nicht oftmals derjenige den Unmut anderer zu spüren, der sich aller Wahrscheinlichkeit nach am wenigsten wehren wird? Es sei denn, dass der Beschuldiger mit seinen Worten einen Konflikt provozieren will, damit er darüber alles loswerden kann, was auch der Seele sitzt. Meistens projezieren Menschen das, was sie bei sich selbst am wenigsten mögen, auf andere Menschen - wer beschimpft schon gerne sich selbst... Selbstreflexion ist nicht jedernmanns Sache, oder? Mütter sind aufgrund ihres naturgegebenen Brutpflegetriebs oftmals weniger konfliktbegabt - sie vermeiden ihn lieber... womit wir beim ersten Satz wären.

Es liegt doch fast immer in der frühen KIndheit. Die Erinnerung dahin, ist nicht mehr zugreifbar. Aber die Schuldgefühle und die angeschlagene Selbstwertigkeit zeigen es deutlicher als alles andere. Ist halt so, Kleinkinder geben sich immer selber die Schuld. Ist halt so. Stoppt den aktuellen Kindesmissbrauch der Regierungen der Welt. Möge das Jahr 2022 die Befreiung werden.

Eigentlich sind die Konder erst aus dem Mann raus☻ein Kind braucht einen Vater