Warum drehen sich Menschen um, wenn man sie außerhalb ihres Blickfeldes lang genug anstarrt?

8 Antworten

Wir reden von einem Szenario, wo derjenige gar nicht bemerken kann, dass er beobachtet wird. Da gibt es zwei Begrünungsmuster - ein weltliches und ein geistliches.

Geistlich: Wir haben eine Seele und die nimmt mehr war als du in der Schule lernen kannst.

Weltlich: Der Mensch kann sich ein Gesamtbild über einen Raum machen - wie liegen die Schatten, wie fällt das Licht, wie Verhalten sich Menschen, dein Laufweg und welche Personen sich wie gerade verhalten haben auch beim peripheren Sehen. Daraus kann dein Unterbewusstsein quasi einen Raum vollständig zusammenbasteln, auch wenn man gar nicht sieht, was hinter einem ist.

Aber auch dies hat eine geistige Ebene, denn es gab mal ein Experiment, wo man völlig verschiedene Leute in einen dunklen Flur mit lauter Technik gepackt hat - also sowas wie Ultraschallgeräte, Wärmekameras usw. Man hat den Menschen gesagt, dass sie erst raus gehen sollen, wenn sie es nicht mehr in diesem Stockfunkle Flur aushalten. Durchschnittlich mussten die Leute nach 10 Minuten da raus (egal, ob religiös oder nicht), denn sie hatten das Gefühl, das etwas Böses mit im Raum sei. Einige sahen sogar etwas, obwohl der Raum stock dunkel war. Auch Dinge, an die sie nicht mal glaubten - z.B. den Teufel. Damit wießen sie nach, dass selbst Atheisten in wirklichkeit glauben. Sie gestehen es sich nur nicht ein.


Weil man denkt, dass der andere irgendwas von einem will wenn er so lange starrt. Dass er einen kennt, dass er aggro ist, notgeil, dass man nen Fleck auf der Stirn hat, was verbrochen hat, was auch immer. Soziale Regel ist, nach drei Sekunden wieder weg zuschauen. Alles andere wird negativ aufgefasst, wenn man nicht gerade flirten will.

Es ist ein Mythos, dem Du da auf den Leim gehst. Wenn man stundenlang auf Menschen starrt, drehen sie sich genau so oft um als wenn man sie nicht anstarrt. Menschen pflegen sich über mal umzudrehen.


verreisterNutzer  28.04.2020, 14:30

Es ist biologisch bekannt, dass ein Neurales Netzwerk dahinter steckt, und ein sehr komplexes noch dazu. Man scheint nur nicht zu wissen wie es reagiert bzw. worauf:

The biological phenomenon is known as "gaze detection" or “gaze perception." Neurological studies have found that the brain cells that initiate this response are very precise. If someone turns their gaze off of you by turning just a few degrees to their left or right, that eerie feeling quickly fades. Scientists suggest that a complex neural network is behind gaze detection.
So far, the neural network responsible in humans remain unidentified. A study with macaque monkeys however, discovered the neurological circuits responsible for their gaze detection, even getting down to the specific cells involved.
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Isabelle90  28.04.2020, 14:30

Mir ist das auch schon aufgefallen, man fühlt sich iwie beobachtet

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Kommt immer darauf an wie man "lange genug" interpretiert. Da es nur eine endlicht Anzahl an Richtungen auf einer zweidimensionalen Ebene, also entlang des Standpunktes eines Menschen gibt, aber "lange genug" unendlich lange sein kann, ist es logisch dass sich ein Mensch irgendwann in die Richtung dreht aus der man schaut.

Endliche Anzahl an Möglichkeiten in unendlicher Zeit ergibt immer dass die gesuchte Möglichkeit eintritt.

Zudem kommt bei deiner "Beobachtung" die Selektive Wahrnehmung hinzu. Da du meinst dass es öfter passiert dass sich jemand den man beobachtet, umdreht, erinnerst du dich intensiver an die Fälle in denen das zufällig passiert und vergisst die häufigeren Fälle in denen das nicht passiert, schneller was zu dem Eindruck führt die Menschen würden sich überdurchschnittlich oft umdrehen wenn man sie anschaut.

Es ist ein eigenartiges Phänomen, das auch mir auffiel und widerfuhr. Mehrmals schaute ich nach Oben, wo mich jemand aus dem Fenster aus anschaute, so geschehen in meiner Nachbarschaft. Nun kann man hingehen und dies als bloßen Zufall abtun, doch ist es aber so, dass ich normalerweise nicht nach Oben schaue, wenn ich das Haus verlasse.