War die „wahre Liebe“ früher eher verbreitet?
Hallooo,
wie man meiner Frage entnehmen kann,habe ich das Gefühl, dass Menschen früher eher verliebt waren und diese Liebesbeziehungen auch länger gehalten haben?Ich habe zudem das Gefühl, dass heutzutage die Menschen immer mehr nur etwas kurzfristiges wollen und starke Bindungsängste haben?Vielleicht auch eben weil sich keiner mehr festsetzen möchte,Hookup culture (man schläft mit einander und schon wird zur nächsten Person gerannt)und co?Ich denke auch , dass vor allem Datingplattformen wie Tinder und so weiter dafür sorgen, dass man immer denkt, dass man mit den Nächten Swip eine Person trifft, die noch besser zu einem passt.Vielleicht können dies insbesondere erfahrenere und vielleicht auch ältere Menschen beantworten?
Danke vielmals für eure Antworten!
5 Antworten
Die Ehen meiner Großeltern haben Bestand. Aber meine eine Oma wurde in der Beziehung mehrfach betrogen (inklusive unehelichen Kind) und die Andere wurde von ihrem Mann geschlagen. Meine Stiefoma war bis zu dem Tod ihres Mannes (christlich) seine Hausfrau und Pflegerin. Sie hat für ihn gelebt, da sie das als ihre religiöse Pflicht sah. Scheidungen waren nicht üblich. Liebe und Bestand sind zwei unterschiedliche Dinge.
Ja, denn die Heutige Konsumgesellschaft kennt nur ein Weg:
Immer das beste, immer das Perfekteste und immer das Schönste.
Früher war Liebe mit Zukunft verbunden.
Also kennen und lieben lernen, Verlobung, Heirat, Kinder bekommen, eventuell noch das Eigenheim dazu.
Das war der ganz normale Weg, den alle angestrebt haben.
Bei vielen war es erstmal nur Sympathie. Die Liebe hatte sich erst viel später, meist nach der Heirat eingestellt.
Man hat daran gearbeitet. Solche Beziehungen hielten meist viel länger, als die Heutigen.
Heute wird sich geliebt, Morgen gestritten, und Übermorgen getrennt.
Ist ja auch völlig egal. Heute verdient jeder sein eigenes Geld. Hat jeder seine eigene Wohnung. Man ist von niemandem abhängig.
Früher stand der Zusammenhalt noch an oberster Stelle.
Ja früher hielten die Beziehungen lange. Weil jeder mit seiner Aufgaben beschäftigt war und keine Zeit zum Streiten war
Nein nicht wirklich. Früher wurden auch nicht öfter aus Liebe geheiratet.
Tatsächlich hatte Frauen noch bis in die späten 70 ziger Jahre hier nicht alle Rechte. Bis 1958 fast gar keine. Sie durften ohne Erlaubnis des Mannes weder arbeiten noch ein Konto haben und wenn Sie arbeiten gingen verwaltete der Mann ihren Lohn. Auch ging als ihr Besitz bei einer Hochzeit auf den Mann über. Nicht immer war es Liebe bei einer Hochzeit.
Noch früher
Im Mittelalter galt eine Frau als heiratsfähig sobald sie Kinder zeugen konnte also Periode hatte. Das war oft schon mit 11 oder 12 Jahren. Da wurde nicht gefragt ob sie wollte. Frauen hatten den Mund zu halten und sich zu fügen. Es wurde geheiratet um Königreiche, Clans oder einflussreiche Familien zu vereinen.
Bei Sissi war es nicht wie in den Filmen ..Sie selbst sagte zur Ehe " Die Ehe ist eine widersinnige Einrichtung. Als 15 jähriges kind tut man einen Schwur den man nicht versteht und dann 30 Jahre und länger bereut und nicht mehr lösen kann."
Ganz früher hielten Ehen nicht länger wegen Liebe sondern weil vor allem Frauen keine Wahl hatten.