Vietnamkrieg Karikaturen interpretieren?

 - (Geschichte, vietnamkrieg)

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Die obere Karrikatur spielt darauf an, dass die Truppen Ho-Tschi-Minhs sich wie Krakenarme überall durch Vietnam bis tief hinein nach Südvietnam schlängeln. Angespielt wir dabei auf den vielverzweigten Ho-Tschi-Minh-Pfad, auf dem die Nordvietnamesen immer wieder Truppen, Waffen und Versorgungsgüter nach Südvietnam brachten. Die Idee der Amerikaner war nun, diese Versorgungspfade durch Bomben und Entlaubungsmittel so zu stören, dass die Versorgung bei den N.-Vietnamesen zusammenbricht. Das ist allerdings nie gelungen.

Die mittlere Karrikatur spielt darauf an, dass die USA in den 1960er Jahren gleichzeitig den Vietnamkrieg führten und an der Mondlandung arbeiteten. In Vietnam wurde immer wieder von den obersten Generalen gegenüber der Regierung und der Regierung gegenüber der Bevölkerung behauptet, der Sieg stünde unmittelbar bevor und dann kämen alle Soldaten bald wieder nach Hause. Das Gegenteil war aber der Fall, die USA rutschen immer tiefer in diesen Sumpf „Vietnamkrieg“ hinein, erhöhten andauernd die Truppenstärke (Versuch, sich im Sumpf freizustrampeln), versanken aber dadurch Gegenteil noch tiefer im Sumpf.

Demgegenüber war der Versuch, auf dem Mond zu landen, 1969 absolut erfolgreich. Darauf weist die Karrikatur hin: auf dem Mond können sie landen, aber in Vietnam siegen können sie nicht.

Die unterste Karrikatur nimmt die Behauptung der USA aufs Korn, sie würden den Krieg ja nur führen, um ihre hochgelobten Werte wie z.B. die Demokratie, weltweit zu verbreiten und die gesamte Menschheit damit zu beglücken. Ähnliche Argumente gabs ja vor einiger Zeit auch in Afghanistan und im Irak. Stattdessen bringen sie aber nur Gewalt und Tod und am Ende ist von Demokratie nichts mehr übrig. Gegenüber den Soldaten wird aber trotzdem hartnäckig argumentiert, sie würden in einem gerechtfertigten Krieg kämpfen und sie wären auf der Seite der Guten, denn sie brächten den unterdrückten Völkern der Welt Freiheit und Demokratie. Das glaubt aber angesichts der gewalttätigen Praxis niemand mehr, außer den Soldaten selber.