Vaterkomplexe, ist das normal?
Also ich hab eine Freundin und die wird von ihrem Freund fast wie ein, sagen wir mal, Kind behandelt. Sie meinte mal dass sie Vaterkomplexe hat (auch bekannt als Daddy issues) und wollte wissen ob das wirklich so ist.
zB hilft er ihr beim anziehen, Schuhe anziehen usw
(Sie meinte dass er es gerne macht und es ihr gefällt.)
Auch nennt er sie ,,Kleine‘‘ oder ,,meine kleine‘‘ oder ,,(kleine) Prinzessin‘‘ und sowas in der Art halt
Sie klammert sich auch immer an ihn, wenn die draußen gehen und sie sich unwohl fühlt oder so. Händchen halten machen ja hier fast alle und dass der Typ dann seinen Arm um die Teile der Frau macht.
Sie hat auch mal gesagt dass sie getragen wird manchmal und er ihr beim duschen hilft, aber nicht so oft.
Also ich würde gerne wissen wie das so ist, also halt Infos usw. Also wäre nett wenn jemand, der das auch hat bisschen erklären könnte. Muss auch nicht in der Antwort sein, kann priv sein.
9 Stimmen
5 Antworten
Bin kein profi und das könnte auch echt komplett falsch sein, aber ich glaube dass das was mit der kindheit zu tun hat. Wenn sie z.B genau so ein Verhältnis zu ihrem Vater nicht hatte und ihr das fehlt, sucht sie sich das in einer Beziehung. Bin mir aber echt nicht sicher sorry
Viele wurden verlassen und hatten dann entweder gar keinen oder auch keine/-n guten Stiefvater/Stiefväter. Bei meinem Ex Schwager war das auch so. Aber der hat sich trotzdem normal entwickelt. Ihr Verhalten ist alles andere als normal.
Das klingt eher nach einer Daddy/Little-Beziehung. Das ist oft im Zusammenhang mit BDSM, kann aber auch ohne gelebt werden.
Die Frage ist, ob die beiden das so leben, weil sie es einfach schön finden und es schlicht eine Bereicherung darstellt. Also ob sie es zB einfach genießt, wenn er sie duscht (sie kann dann entspannen und genießt seine Berührungen).
Oder ob sie wirklich Probleme im Alltag hat und er sie darin bestärkt. Also zB ob sie psychisch nicht gut in der Lage ist, zu duschen, und da ab und zu wirklich Hilfe braucht.
Daddy Kink wird gerne mal in einen Topf mit Daddy Issues geworfen. Manche sagen auch von sich, dass sie einen Daddy Kink haben, weil sie zu wenig liebe von ihrem Vater bekommen haben. Ob das wirklich zusammenhängt, ist aber fraglich. Daddy Kink gehört zum BDSM und ist in diesem Kontext genauso harmlos wie alle anderen BDSM-Formen. Nur sieht man sich hier weniger als z.B. Herr und Sklavin, sondern mehr als Kind und Beschützer (Ich will nicht Vater und Tochter sagen, weil es nicht um Inzest-Fantasien geht).
Wenn man psychische Probleme hat, sollte man diese unbedingt behandeln und nicht einfach mit einem unsachlichen Begriff wie „Daddy Issues“ abtun und diese in einer Beziehung kompensieren. Unabhängig davon, wo die Probleme her kommen und welche Kinks man hat.
Little zu sein ist aber mehr als das bzw. hat oft auch gar nichts damit zu tun. Littles sind erwachsene (oder manchmal jugendliche) Menschen, die noch viele kindliche Anteile in sich haben. Sie können ihr Leben gut alleine meistern (wenn nicht: Therapie!). Aber sie genießen es, ihre kindliche Seite sich auszuleben. Es erfüllt sie. Ein Partner, der sie betüddelt und sich sehr fürsorglich kümmert, ist dann einfach schön und sorgt für extrem viel Nähe und Intimität. Solange es keine Flucht vom realen Leben ist, ist das harmlos und einfach eine etwas andere, sehr liebevolle und innige Beziehungsform.
Für mich klingt das nun nicht nach einem klassischen Vaterkomplex. Sondern eher, dass sie gerne einfach für immer ein kleines Kind sein möchte.
Sie gerät so aber in eine totale Abhängigkeit, wenn dies nicht einfach nur als Fetisch ab und an so gespielt wird. Sondern dies zum Alltag wurde, dass er sie wie ein vier, fünf jähriges Kind behandelt.
Wenn er sie liebt, dann sollte er sie da heraus führen. Denn wenn ihm etwas passiert oder er sonst geht, dann hinterlässt er eine Ruine.
So sollte er sie ermuntern, denn das tun liebende Eltern mit ihren Kindern auch. Die fördern deren Selbständigkeit, statt sie darin zu hemmen. Sie zeigen mit Geduld, wie man einen Schuh bindet und das Kind ist stolz, wenn es dies dann selber kann, Selbständigkeit erlangt hat und sich die Eltern mit freuen. Man so mehr Zeit hat für Spielstunden.
Der Vaterkomplex zeigt sich, wenn junge Frauen auf wesentlich ältere Männer stehen. Das kann gut gehen, hatte eine Arbeitskollegin, die liebte ihren 30 Jahre älteren Mann abgöttisch. Zwar war er vermögend, nur sie arbeitete trotzdem. Es ging ihr also wirklich nicht um das Geld, sondern seine väterliche Art.
Mein heutiger, zweiter Ehemann...war Anfang 50 und hatte unter anderen auch eine Freundin, die ihn anbetete aber 30 Jahre jünger war als er. Er beendete es, einfach weil er kein viertes Kind braucht....
Auf mich musste er 1,5 Jahre warten und beendete alle seine Liebschaften, verliess sein fideles Junggesellenleben, wo er zuvor fand, ist doch gut, wenn auch anstrengend, dass Keine von der Anderen erfährt.
Nur eben, die ganz Junge, da hatte er weit vor mir, bereits Schluss gemacht und von daher kenne ich den Vaterkomplex und auch wie er sich zeigt. Nicht in totaler Unselbständigkeit aber nicht auf gleicher Augenhöhe. Er konnte und wollte nicht in diese komische Rolle schlüpfen.
Warum der begehrte Akademiker sich ausgerechnet in mich Chauffeur im Stückgut verliebte, ist wohl dem zu Schulden, dass ich gut zuhören kann, um dann eine gezielte Frage zu stellen...weil die war nicht so verkehrt und so bringe ich ihn weiter.. dabei habe ich keine Ahnung von der Materie....
Sprachspiel ist eine Passion von uns und wir haben den gleichen Humor. Nur und das muss ich nach 12 Jahren Ehe sagen, ist es so, dass selbst meine drei Kinder Schwierigkeiten hätten, alles zu sichern.
Mein Exmann, da sind wir uns einig, er könnte es und würde dies machen...denn ich würde alles zurücksetzen wollen, da wo ich etwas verstehe. Zwei Männer, bevor jemand das kannte, wurde es bereits ausprobiert und dann das Nächste. Eben, unsere Kinder könnten mir da nicht mal helfen.
Und darum ist es gefährlich, ungesund, einfach Kind zu sein...meine Ausgangslage ist anders....aber ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann...sonst sieht es arg aus und das ist oft auch ein Thema von uns. Nur dann bin ich wieder abhängig und verliere, verliere jedes Jahr mehr an Selbständigkeit.
Was noch lustig ist....ich brachte beide Männer aus der Schuldenfalle und Beide wurden reich....das wäre ich nicht und brauche ich auch nicht.
Der Irrtum am Ganzen ist nur, die denken ich würde intelligent sein...das nur, weil ich zuhöre, keine Ahnung habe von der Materie, also gar keine. Nur das nicht verstehe und eine Frage stelle, die so verkehrt wohl nicht war. Nur ich verstehe Null.
Oder eben nur meine Einfachheit im Einklang mit der Natur, den Tieren, den Pflanzen, meiner wirklich kleinen Welt halt.
Das was da läuft, wie beschrieben, ist Lebensfremd und je länger das geht ohne Gegenwehr, Aktivität darin...wirst du zum Betreuungsfall, der nix zum berichten hat...um 22.00 Lichter löschen und nun hab mal gut zu schlafen.
Also, ich finde, dass das gar nicht nach einer gesunden Beziehung klingt.
Vaterkomplex, ok,, man möchte beschützt werden, aber das hier geht ja schon weiter...
Sie ist doch kein Kleinkind mehr, der beim Anziehen geholfen werden muss. Auch für den Mann ist dass doch keine gesunde Beziehung, wenn er es gerne macht.
Aber wenn beide damit leben können, wer bin ich, der das wirklich verurteilen dürfte.
Ein klassischer Fall von Vaterkomplex ist das definitiv nicht!
Ich persönlich finde es sogar mehr als nur besorgniserregend, das sie sich wie ein Kleinkind/Baby behandeln lassen möchte. Das ist viel viel mehr als ein einfacher Vaterkomplex. Sie sollte dringends eine Therapie beginnen. Und ihr Partner sollte auch da klare Grenzen ziehen, anstatt da mitspielen und sie damit auch noch zu unterstützen.
Ihr Vater hat sie verlassen, sobald ich weiß. Sie hatte andauernd Stiefväter die aber scheisse waren zu ihr