Unterschied zwischen des Luther-Bibel und des normalen Bibel?!
Gibt es einen Unterscheid zwischen der Luther-Bibel und der normalen Bibel?? Und wenn ja, welchen?? Ich möchte mir nämlich eine Hörbuch Bibel downloaden, aber da steht immer "Luther-Bibel" und ich weiß jetzt nicht, ob das nun die 'normale' Bibel ist.. Dankee schon mal :)
18 Antworten
Von der Luther-Version rate ich entschieden ab, da diese zu altmodisch ist und einige grobe Fehler enthält. Eigentlich zum Davonlaufen, aber Lutherchen war eben auch nur ein Kind seiner Zeit; Zudem der erste, der die Bibel allen zugänglich machen wollte, daher sollte man ein Auge zudrücken.
Das eindrücklichste Beispiel ist die Wiedergabe der Entstehung des Menschen und der Entstehung Adams. Erstere übersetzt Luther mit: "...und er schuf sie einen Mann und ein Weib". Das erweckt den Eindruck, es wären soeben Adam und Eva "erschaffen" worden.
Zum Vergleich die Wiedergabe des originalen Wortlautes: "...männlich und weiblich schuf er sie". Im Original stehen an dieser Stelle keine Nomen, sondern die beiden Adjektive zakar & neqebah, zwei Kollektive. Es entsteht eine unbestimmte Anzahl Menschen beider Geschlechter.
Und hier noch mal die luthersche Adamsversion: "...und Gott der Herr machte dem Menschen aus einem Erdenkloß(!)". Es wird eine Zweitschilderung der Entstehung des "ersten Menschen" (Adam) suggeriert, wie beim ersten Mal wird das Original bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Nochmal zum Vergleich die korrekte Wiedergabe: "...und YHWH Elohim bildete den Adam, Staub vom Erdboden...". Hier haben wir einen komplett anderen Vorgang als zuvor in Gen. 1.27. Der Vergleich des zugrundeliegenden Verbs mit anderen Vorkommen ergibt, dass auch hier die natürliche Entstehung eines einzelnen Menschen im Mutterleib geschildert wird (vgl. Jer. 1.5). Zudem ist Adam hier ein Eigenname, während es im 1. Kapitel einfach "Mensch" bedeutet und beide Geschlechter meint.
Ergebnis: Adam war ein Abkömmling jener Menschen, die sich innerhalb des 6. Tages über die ganze Erde verbreitet hatten (Gen. 1.26-31).
Weitere Beispiele wären die "raqia", die dünne Schicht der Atmosphäre, die Luther zum "festen Gewölbe" umformte (Gen. 1.6-8). Oder die Raubtiere in den Meeren, aus denen Luther" Walfische" machte.
Viele dieser Fehler sind der damaligen fragwürdigen Neigung geschuldet, statt des Originals bestehende Übersetzungen zu verwenden, vor allem die lateinische. Was noch schlimmer ist: Vieles davon wurde zur frommen Tradition erhoben, statt es zu korrigieren.
Sogar die als wortgetreu geltende Elberfelder kommt von diesen Denkvorschriften nicht wirklich los und übersetzt "arets" im Sintflutbericht weiterhin mit Erde statt mit Land, und erhält das Auslegungsmärchen von der globalen Sintflut künstlich am Leben.
Ich empfehle aufgrund des Übersetzungschaos der vergangenen Jahrhunderte Bibelausgaben, die nach dem sogenannten konkordanten Prinzip übersetzt sind. Wie weiter oben mit dem Vergleich von Wortvorkommen bereits angedeutet, kann man so sicher sein, dass man die Aussagen aus dem Text selbst gewinnt. Für das AT ist das die Dabhar und für das NT das Konkordante Neue Testament.
Auf www.urbibel.de kannst du verschiedene Ausgaben vergleichen und dir selbst ein Bild machen
Gibt es einen Unterscheid zwischen der Luther-Bibel und der normalen Bibel??Nein.
Lutherbibel ist die Übersetzung von Martin Luther, sprachlich ans heutige Deutsch angepasst ("revidiert").
Bei Bibeln wird meist angegeben, welchen Übersetzung das ist. Wem das "Lutherdeutsch" fremd ist, der sollte besser eine andere Übersetzung nehmen.
Probelesen gängiger Übersetzungen online: http://www.bibleserver.com
Es gibt keine normale Bibel, sondern unterschiedliche Übersetzungen in die deutsche Sprache. Die Luther-Bibel enthielt sehr viele Fehler und wurde daraufhin des öfteren überarbeitet. Die Bedeutung als erste deutschsprachige Bibel für die Sprach-und Schriftentwicklung kann ihr aber nicht abgesprochen werden. Heute ist die Lutherbibel bedeutungslos.
Es gibt die Elberfelder-Bibel, sehr genau aber etwas unverständlich, dann die Züricher-Bibel auch sehr genau aber verständlicher.
Die beiden großen christlichen Konfessionen haben aber gemeinsam die sogenannte Einheits-Bibel geschaffen, die heute in der Liturgie beider Konfessionen verwendet wird.
Die Luther-Bibel enthielt sehr viele Fehler und wurde daraufhin des öfteren überarbeitet.
Zwar sind da auch Fehler überarbeitet worden, in erster Linie gings aber darum, dass sich das deutsche in den letzten 3500 Jahren geändert hatte. Bei Luther wurde das Wort Schnur auch für Schwiegertochter benutzt, ein Gefängnis war kein Gebäude, sondern bedeutete Gefangenschaft, Freidigkeit (in späteren Drucken: Freudigkeit) hatte nichts mit Freude zu tun, das Wort kommt von frei, ... alles inzwischen revidiert. Auch Wörter wie Afterrede, Farren oder sintemal wirst du in der revidierten Lutherbibel vergeblich suchen.
Heute ist die Lutherbibel bedeutungslos.
Sie wird noch in vielen lutherischen Gemeinden benutzt, 2017 soll davon eine neue Revison erscheinen.
Die beiden großen christlichen Konfessionen haben aber gemeinsam die sogenannte Einheits-Bibel geschaffen
Nö, stimmt so nicht. Die einzige gemeinsam geschaffene Bibelübersetzung ist die Gute Nachricht. Die Einheitsübersetzung ist einheitlich für die katholische Kirche in Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol, Elsass, Luxemburg und Deutschbelgien. Dass die deutschsprachige Minderheit in Dänemark nicht in der Liste ist, liegt wohl daran, dass es da so gut wie keine Katholiken gibt.
Wahr ist, dass zeitweise im NT auch einige evangelische Übersetzer beteiligt waren. Das wurde dann eingestellt, als der Vatikan darauf bestand, dass bei der Übersetzung die lateinische Vulgata stärker berücksichtigt werden muss.
Ja das ist die normale Bibel, d.h. es gibt eigentlich garkeine "normale" Bibel, da es unzählige übersetzungen gibt die "luther-bibel" ist die Übersetzung von Luther.
Luthers Bibel war die erste Übersetzung ins damalige Deutsch. Auch übersetzte er didaktisch. So wurde aus der Frucht im Garten Eden ein Apfel, da die Leute ihn kannten (Bsp.).
Auch in der Luther-Bibel steht da nur "Frucht" nicht "Apfel":
Luther (1545):
DA sprach das Weib zu der Schlangen / Wir essen von den früchten der bewme im Garten. (1. Mose 2.16) 3 Aber von den früchten des Bawms mitten im Garten hat Gott gesagt / Esset nicht da von / rürets auch nicht an / Das jr nicht sterbet.
Luther (1912)
Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; (1. Mose 2.16) 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Eßt nicht davon, rührt's auch nicht an, daß ihr nicht sterbt.
Luther (1984)
Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!
"Apfel" ist eher eine Erfindung von Künstlern (Maler) und nicht der Bibel entnommen.
Ok, kann sein. Das erste Zitat macht ja noch SInn, aber was soll das mit 1912 und 1984, sind das neue Erkenntnisse der Luther-Forschung, "SEine " Version kanns ja von den Lebensdaten her nicht sein. Das mit dem Apfel hatte ich aus einer VOrlesung, aber das war dann wohl falsch.
An den Versionen kannst Du erkennen, wie sich die Sprache in diesem Zeitraum verändert hat. Es macht schon Sinn, eine Übersetzung dem aktuellen Sprachverständnis anzupassen.
Ich wollte aber eigentlich nur zeigen, daß in keiner Version der Lutherbibel von einem Apfel gesprochen wird - also einfach nur ein Mißverständnis aufklären.
Die naturwissenschaftliche Fehler halte ich aber für gravierend. Hasen als Wiederkäuer zu bezeichnen
So verkehrt ist das gar nicht. Man muß nur im Kopf behalten, daß man vor 2.500 Jahren natürlich noch nicht unsere heutigen Klassifikationen kannte.
Mit Bezug auf den Hasen sagte Ivan T. Sanderson in einer Veröffentlichung:
„Eine der in unseren Augen außergewöhnlichsten Eigenarten ist ihre Methode der Verdauung. Sie beschränkt sich nicht nur auf Leporidae, sondern ist auch, wie jetzt bekannt, bei vielen Nagetieren zu finden. Wenn es statt Trockenfutter frisches Grünfutter gibt, schlingen es die Tiere gierig hinunter und scheiden es in ihrem Bau halbverdaut aus. Nach einer gewissen Zeit nehmen sie es wieder zu sich; dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden. Beim Hasen hat es den Anschein, daß nur die völlig ausgewachsenen Tiere dies tun“ (Living Mammals of the World, 1955, S. 114).
Gewisse englische Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts beobachteten gründlich und unter sorgfältiger Kontrolle die Angewohnheiten der Hasen, und ihre Ergebnisse wurden in Proceedings of the Zoological Society of London, 1940, Bd. 110, S. 159 bis 163 veröffentlicht.
Das Ergebnis ist zu lang, um es hier rein zu kopieren - Du kannst es aber in diesem Artikel selber lesen, wenn es Dich interessiert.
Warum stuft die Bibel den Hasen als Wiederkäuer ein?
http://m.wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1200001083?q=Hasen+als+Wiederk%C3%A4uer&p=par
Das wären nur marginale Fehler. Die naturwissenschaftliche Fehler halte ich aber für gravierend. Den Hasen als Wiederkäuer zu bezeichnen oder das Senfkorn als kleinsten Samen der Welt sind schon Klöpse, die obendrein noch aus Gottes Mund stammen sollen. (3. Buch Moses: http://biblia.biblia.hu/read.php?t=3&b=3&c=11&v=0)
Diese Fehler findet man aber auch heute noch in den überarbeiteten Ausgaben