Unterschied kaufmännisch und betriebswirtschaftlich?

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ein Kaufmann ist ein Kaufmann und ein Betriebswirt ein Betriebswirt :)

Frag mal an der Uni - warum ein Diplom Kaufmann was anderes ist als ein Diplom Betriebswirt. Ein Kaufmann sei der Theoretiker und Betriebswirtschaft sei die Praxis. Wie funktioniert eine Firma ECHT. Der lernt Buchhaltung, Statistik, Einkauf, Verkauf, Produktion und der Kaufmann geht mehr in Richtung theoretisch denkend und sitzt deshalb meist in Ministerien und Verwaltungen - da - falls der eine Firma hätte - die gleich pleite wäre :)

Mit der richtigen Antwort auf diese Frage, was eigentlich der Unterschied zwischen dem Kaufmann und dem Betriebswirt ist, war auch eine Frage mit der ich mich vor einiger Zeit befasst habe.

Nach langen Recherchen setzte sich aber nach und nach das Mosaik der Antwort zusammen. Diese ist historisch gewachsener Natur und hat sogar Spuren bis in die frühste Menscheheitsgeschichte. Deshalb wollen wir mit der Erklärung auch genau dort beginnen. Die ersten Zivilisationen bestanden zunächst neben Soldaten aus Bauern, Handwerkern und Händlern also den erste Kaufleuten ihrer Zeit, die durch Handel meist im Verbund von Karavanen vor allem in Vorderasien aber auch in Ostasien sozusagen erste Import und Exportgeschäfte machten. Eigene Überschusserzeugnisse an Waren und Gütern wurden an andere Zivilisationen (Gesellschaften) über diese Händler verkauft und gleichzeitig deren Überschussproduktionen an Waren und Gütern.Daraus entstanden dann die ersten Kaufleute die wie später mit europäischen Handelsgilden wie der norddeutschen Hanse oder den flämischen Vossen auch in Europa erfolgreich wurden. Die Ausbildung war wie bei allen anderen berufen auch zunächst eine "Lehre" die in der Antike und im frühen Mittelalter meist 8 bis 10 Jahre Jahren andauern konnte. Mit aufkommen des Christentums in Europa entstanden auch erste Bildunsgeinrichtungen meist in Klöstern in denen neben lesen und schreiben auch das einfache rechnen gelehrt wurde. in der ausklindenen Renaissance, entsanden im Zuge der Aufklärung dann auch die ersten "modernen" Universitäten nach der Antike und dem Mittelater, welche sich anfangs noch hautsächlich nur mit Theologischen, Philosopischen, Technischen, Mathematischen, Medizinischen und Naturwissenschaftlichen Themen auseinandersetzten, sorgten die inzwischen reich gewordenen Kaufleute die zu ansehen und einfluss gekommen waren, dann auch zunehmend für die beste Bildung Ihrer Nachfahren (Stammhalter), so dass auch das kaufmännisches "Wissen" über die Universitäten schon zu König Friedrich Wilhelm I. (1683–1740) under dem auch die allgemeine Schulpflicht 1717 durch ein Edikt erlassen wurde. Er bestimmte, dass Kinder vom fünften bis zum zwölften Lebensjahr in die Schule gehen und erst entlassen werden sollten, wenn sie lesen und schreiben konnten. Ebenso musste der Katechismus auswendig gelernt werden. Wiederum Friedrich II. von Preußen (1712–1786) reformierte das Schulwesen. Die Dauer der Schulzeit wurde im Königlich-Preußischen Generallandschulreglement vom 12. August 1763 auf acht Jahre festgelegt. Das Generallandschulreglement, das der Theologe Johann Julius Hecker maßgeblich vorbereitet hatte, bildete die Grundlage für die Entwicklung des preußischen Volksschulwesens. In dieser Zeit entsand also wohl auch die ersten Universitären Studiengänge zum Kaufmann. Die kaufmännische Lehre wiederum bildetet nun nur noch "Kaufmannsgehilfen" aus.Dieses Verhältnis zwischen dem fortan studierten Kaufmann un dem gelernten Kaufmannsgehilfen entsprach auch dem verältnis anderer berufe wie z. B. dem Juristen (Anwalt) und Anwaltsgehilfen, oder Mediziner (Arzt) und Arzthelfer, deren aus Vorläufer im Mittelalter noch der "Bader" hervorging. Diese Ordnung hatte bestand bis ins frühe 20te Jahrhundert. Wobei mit beginn der Industrialisierung im 19th Jahrhundert nun nicht nur mehr Händler ein kaufmännisches Studium durchliefen sondern dieses Studium mehr und mehr auch beim produzierenden Branchen an Bedeutung gewann. 1925 Wurde in der Weimarer Republik dann die allgemeine Berufsschule eingeführt, so dass nach Volks und Oberschule auch in der Lahre ein gewisses weiterführendes schulisches Wissen Vermittelt werden sollte. 1939 wurde durch die Nazis die Berufsschule erstmals reformiert und von einem bis dahin eher allgemeiner weiterführende Bildung welche bis dahin dort vermittelt wurde, nun eine zunehmende spezialisierung je nach Berufsbild eingeführt. Nach Ende des zweiten Weltkrieg 1945 bestand nicht nur im technisch-gewerblichen Bereich ein großer Mangel an Fachkräften sondern auch im kaufmännischen Bereich. Um den großen Bedarf der Wirtschaft und Industrie an Kaufleuten zu bedienen, war wurde die kaufmännische "Berufsausbildung" 1951 neu gegliedert. So gab es nun fortan einfache "allgemein Kaufleute" wie zu, Beispiel Bürokaufleute, Einzelhandelskaufleute, Groß- und Außenhandelskaufleute oder Automobilkaufleute die je nach Bundesland sogar zum teil noch bis ins Jahr 2000 mit dem "Kaufmannsgehilfenbrief" abschlossen. Gleichzeitig wurde 1951 die höheren Spezialkaufmännsichen Berufsbilder installiert die dabei auch eine "kaufmännische Hirarchie" nach Bildungsniveau und Spezialisierungsgrad bildeten. Von oben nach unten in der Pyramide wären da zu nennen: Bankkaufleute/Sparkassenkaufleute und Versicherungskaufleute,darunter Verlagskaufleute, Werbekaufleute, Informatikkaufleute, darunter Industriekaufleute, Personalkaufleute, Immobilienkaufleute und Schiffarhrtskaufleute, darunter dann Touristik- und Transportkaufleute wie Hotelkaufleute, Reiseverkahreskaufleute, Luftverkehrskaufleute und Speditionskaufleute. Diese schlossen also nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in den Wirtschaftswunderjahren der 1950er die Lücke und den Versorgungsengpass der Wirtschaft und Industrie zwischen dem akademischen Diplom Kaufmann von der Universität mit einem hohen Bildungsniveau und der einfachen Berufsausbildung (Lehre) die bis dahin nur als "Kaufmannsgehilfe" mit einem eher einfachen Bildungsniveau abschloss. Denn die höheren Spezialkaufleute erhielten, nach Abschluss Ihrer Berufsausbildung einen "Kaufmannsbrief" der Sie als vollwertige und geprüfte Kaufleuten auswies, wodurch die Lücke und der Bedarf von Industrie und Wirtschaft auf entsprechend hohem Bildungsniveau doch eher praxisorientiert geschlossen wurde. Wärend der Diplom Kaufmann zunehmend und wenig praktisch akademisiert wurde sich also mehr mit Wirtschaftsforschung und Marktforschung auseinander setzte.Mit der Bildungsreform 1965 welche die Volksschule abschaffte und die Hauptschule einführte wurde Schrittweise das Bildungssystem weiter modifiziert. So wurde das Bildungsniveau der höheren Spezialkaufleute 1967 sowie auch 1989 nochmals nach oben angepasst und aktualisiert. 1969 wurde auf Wunsch der Industrie und Wirtschaftslobby in der BRD das Fachabitur/die Fachhochchulreife mit der Einführung der Fachoberschule udn der Fachhochschule installiert. Diese sollte nun eine eher praxisorientierte Studienform darstellen, welches nun Kaufleute als Hypride zwischen einerseits den praktischen berufsausgebildeten Spezialkaufleuten und den wissenschaftlichen Diplom-Kaufmann der Universität eingezogen wurde. Wohl um Verwechslungen zu vermeiden udn die stärkere Prxisorientierung deutlich zu machen wurde als der Kaufmann der Fachhochschule als "Diplom Betriebswirt" deklariert, und sollte nun die "gehobene kaufmännische Laufbahn" etwa als Abteilunsgleiter in der Industrie und Wirtschaft einleiten und eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen. Gegenüber der spezialkaufmännischen Berufsausbildung wurde bei sonst identischen Lerninhalten bereits in der Fachoberschule fortgeführt dann in der Fachchohschule meist zwei drei Zusätzliche Fächer hinzugefügrt. Also neben allgemeiner und spezieller Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Buchführung, Sozialkunde, Wirtschaftsrecht und Marketing die bei allen Ausbildungsund Lehrformen grundsätzlich indentisch und auf dem absolut gleichen Bildungsniveau ist, kam in der FO und FH noch mit Sicht auf ein zusammenwachsende(s) Europa und Welt noch mindestens eine Fremdsprache mit Schwerpunkt Wirtschaft (z. B. Wirtschaftsenglisch) sowie ein Wirtschaftskulturfach das sich neben Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeografie vor allem meist auch mit Wirtschafssitten anderer Länder befasste. Der fachliche Teil bis auf diese beiden Fächer ist aber sonst zwischen der spezialkaufmännischen Berufsausbildung und dem Studiengang Diplom Betriebswirt zu 85% von den Lehrinhalten identisch. Auch wenn aufgrund des "Diploms" meist von vielen geglaubt wird der Dipl. Betriebswirt FH sei der höhere Abschluss und folglich sei dieser gebildeter. Die 1971 eingeführte Berufsakademie welche mit dem Dipl. Betriebswirt BA abschloss wiederum versuchte nahezu gleichzeitig zu den meist staatlichen Fachhochschulen einen meist von privaten Trägern angebotete noch stärker praxisorientierte Ausbildungs bzw. Studienform sich prarllel zu etablieren. Und war genaugenommen nicht die Berufsausbildung+, oder das praxisorientierte Studium als dass es sich zu positionieren versuchte. den die vermeintliche Bruchkannte zwischen berufsausbildung udn Studium im Kaufmännischen Bereich war durch die Überlappung durch die spezialkaufmännischer Berufsausbildung und dem FH-Studium schon längst geschlossen, es war aber fortan mit Bildung schlicht gutes Geld zu verdienen und während die BA in den 70er/80er noch ein Schattendasein fristete, gewann Sie ende der 90er zunehmend an Bedeutung. Denn besonders die Großunternehmen aus Industrie und Wirtschaft mit Ihren immer stärkeren individuellen Anforderungen an Mitarbeitern konnte von BA's als lukrative Kunden gewonnen werden.Da privatwirtschaftliche BA's im Gegensatz zu meist staatlichen FH's nach den Wünschen Ihrer Kunden also der Großunternehmen das oft recht teure Ausbildungs-/Studienangebot wunschgemäss stärker individualisiert werden kann auf die Bedrüfnisse des Unternehmens. Getreu dem Motto wer die Musik bezhalt, bestimmt was gespielt wird. Der Hacken daran ist und war dass, je individualisierter also Maßgeschneiderter eine Ausbildung auf eine bestimmte Firma ausgerichtet ist, je schwieriger wird es mit eben dieser Ausbildung in einer Anderen Firma einen Arbeitsplatz zu finden sollte dies einmal nötig werden.1973 wurden dazu dann auch noch von teilstaatlichen Einrichtungen und verbänden allen Vorran HWK und IHK die Fachschule bzw. der Fachwirt eingeführt. Der Im gegesatz zum allgemeiner Annahme nicht etwa automatisch die höhere Weiterbildung für alle Berufsausgebildeten Kaufleute darstellt. Vielmehr war und ist er das Weiterbildungsangbeot für die "Allgemeinkaufmänische Berufsausbildung" gewesen welche wie schon erwähnt bis ins Jahr 2000 in einigen Bundesländern sogar noch als Kaufmannsgehilfe abschloss. So diente der Fachwirt den unteren kaufmännischen Berufsausbildungsformen dazu mit den Spezialkaufleuten durch diese Zusatzausbildung vom NIveau her gleich zu ziehen. Bspw. Ein einfacher Bürokaufmann der eine Zusatzausbildung an einer Faschule zum Fachwirt Marketing und Kommunikation absolviert ist dann auf nahezu dem gleichen Bildungsstand wie ein Werbekaufmann IHK mit seiner höheren Spezialkaufmännischen Berufsausbildung. Da es im kaufmännsichen Bereich keine Meistergrade gibt ist, für die einfachen allgemeinkaufmännischen Berufsausbildungen, die Fachschule praktisch wie Weiterführende höherer Bildunsgform. Aufgrund des Sonderstatus der Spezialkaufleute ist diese aber bereits in der höheren sepzialkaufmännischen Berufsausbildung schon enthalten.2005 im Zuge der Bildungsreform besser als "BOLOGNAPROZESS"bekannt, wurden die Berufsausbildungen und Studiengänge neu gegliedert. So sollte vor allem ein System zur besseren internationalen Vergleichbarkeit des Bildungsniveaus eingeführt werden. Dieses Umfasst inzwischen 8 Stufen. Stufe 1 und 2: BerufsausbildungsvorbereitungStufe 3: Die zweijährige berufliche ErstausbildungStufe 4: Die drei- und dreieinhalbjährige berufliche ErstausbildungStufe 5: Fortbildungen, zur Spezialisierung,Stufe 6: Bachelor, Meister, Fachwirt und Fachschulabschlüsse wie Techniker, bzw. höhere spezialkaufmännische Berufsausbildungen Stufe 7: Master und strategische ProfessionalStufe 8: PromotionIm Zuge dessen wurde im Verlauf des Bolognaprozesses die Studiengänge an TU, FH, BA von Vordiplom (Vorstudium) und Diplom (Hauptstudium) auf Bachelor (Vorstudium) und Master (Hauptstudium) als Abschlüsse umgestellt. Der Fachwirt, Spezialkaufmann und im Handwerk udn technik Meister werden hierbei mit dem Bachelor der TU, FH und BA auf Bildungsstufe 6 gleichgesetzt. Höher sind demnach nur noch der Master mit der Bildungsstufe 7, und die Pormotion (Doktorgrad [Dr.])/Habilitation (Privatdozent [PD]) mit der Bildungsstufe 8 nach dem europäischen Standart seit 2005. Dass war ein ganzes Stück Arbeit da druchzusteigen.Interessant könnte auch folgende Seite zum Thema sein... https://www.bmbf.de/de/berufliche-und-akademische-bildung-sind-gleichwertig-458.htmlGrüße


TEMETNOSCE  17.04.2016, 23:07

Dann eben nochmal schnell überflogen udn die gröbsten Fehler korrigiert, weil so will ich dass ja nicht stehen lassen... ärgerlich dass man den Text nicht nochmal anfassen und Tipp und Rechtschreibfehler entfernen kann.

Also nochmal die COPY:

Mit der richtigen Antwort auf diese Frage, was eigentlich der Unterschied zwischen dem Kaufmann und Betriebswirt ist, war auch eine Frage mit der ich mich vor einige Zeit befasst habe. Nach langen Recherchen setzte sich aber nach und nach das Mosaik der Antwort zusammen.

Diese ist historisch gewachsener Natur und hat sogar Spuren bis in die frühste Menschheitsgeschichte. Deshalb wollen wir mit der Erklärung auch genau dort beginnen. Die ersten Zivilisationen bestanden zunächst neben Soldaten aus Bauern, Handwerkern und Händlern also den erste Kaufleuten ihrer Zeit, die durch Handel meist im Verbund von Karawanen vor allem in Vorderasien aber auch in Ostasien sozusagen erste Import und Exportgeschäfte machten. Eigene Überschusserzeugnisse an Waren und Gütern wurden an andere Zivilisationen (Gesellschaften) über diese Händler verkauft und gleichzeitig deren Überschussproduktionen an Waren und Gütern.
Daraus entstanden dann die ersten Kaufleute die wie später mit europäischen Handelsgilden wie der norddeutschen Hanse oder den flämischen Vossen auch in Europa erfolgreich wurden.

Die Ausbildung war wie bei allen anderen Berufen auch zunächst eine "Lehre" die in der Antike und im frühen Mittelalter meist 8 bis 10 Jahre Jahren andauern konnte. Mit aufkommen des Christentums in Europa entstanden auch erste Bildungseinrichtungen meist in Klöstern in denen neben lesen und schreiben auch das Einfache rechnen gelehrt wurde. in der ausklingenden Renaissance, entstanden im Zuge der Aufklärung dann auch die ersten "modernen" Universitäten nach der Antike und dem Mittelalter, welche sich anfangs noch hautsächlich nur mit Theologischen, Philosophischen, Technischen, Mathematischen, Medizinischen und Naturwissenschaftlichen Themen auseinandersetzten, sorgten die inzwischen reich gewordenen Kaufleute die zu Ansehen und Einfluss gekommen waren, dann auch zunehmend für die beste Bildung Ihrer Nachfahren (Stammhalter), so dass auch das kaufmännisches "Wissen" über die Universitäten schon zu König Friedrich Wilhelm I. (1683–1740) unter dem auch die allgemeine Schulpflicht 1717 durch ein Edikt erlassen wurde.

Er bestimmte, dass Kinder vom fünften bis zum zwölften Lebensjahr in die Schule gehen und erst entlassen werden sollten, wenn sie lesen und schreiben konnten. Ebenso musste der Katechismus auswendig gelernt werden. Wiederum Friedrich II. von Preußen (1712–1786) reformierte das Schulwesen. Die Dauer der Schulzeit wurde im Königlich-Preußischen Generallandschulreglement vom 12. August 1763 auf acht Jahre festgelegt. Das Generallandschulreglement, das der Theologe Johann Julius Hecker maßgeblich vorbereitet hatte, bildete die Grundlage für die Entwicklung des preußischen Volksschulwesens. In dieser Zeit entstand also wohl auch die ersten Universitären Studiengänge zum Kaufmann. Die kaufmännische Lehre wiederum bildetet nun nur noch "Kaufmannsgehilfen" aus.

Dieses Verhältnis zwischen dem fortan studierten Kaufmann und dem gelernten Kaufmannsgehilfen entsprach auch dem Verhältnis anderer Berufe wie z. B. dem Juristen (Anwalt) und Anwaltsgehilfen, oder Mediziner (Arzt) und Arzthelfer, deren aus Vorläufer im Mittelalter noch der "Bader" hervorging. Diese Ordnung hatte bestand bis ins frühe 20te Jahrhundert. Wobei mit Beginn der Industrialisierung im 19th Jahrhundert nun nicht nur mehr Händler ein kaufmännisches Studium durchliefen sondern dieses Studium mehr und mehr auch beim produzierenden Branchen an Bedeutung gewann.
1925 Wurde in der Weimarer Republik dann die allgemeine Berufsschule eingeführt, so dass nach Volks und Oberschule auch in der Lehre ein gewisses weiterführendes schulisches Wissen Vermittelt werden sollte. 1939 wurde durch die Nazis die Berufsschule erstmals reformiert und von einem bis dahin eher allgemeiner weiterführende Bildung welche bis dahin dort vermittelt wurde, nun eine zunehmende Spezialisierung je nach Berufsbild eingeführt.

Nach Ende des zweiten Weltkrieg 1945 bestand nicht nur im
technisch-gewerblichen Bereich ein großer Mangel an Fachkräften sondern auch im kaufmännischen Bereich. Um den großen Bedarf der Wirtschaft und Industrie an Kaufleuten zu bedienen, war wurde die kaufmännische "Berufsausbildung" 1951 neu gegliedert.
So gab es nun fortan einfache "allgemein Kaufleute" wie zu, Beispiel Bürokaufleute, Einzelhandelskaufleute, Groß- und Außenhandelskaufleute oder Automobilkaufleute die je nach Bundesland sogar zum Teil noch bis ins Jahr 2000 mit dem "Kaufmannsgehilfenbrief" abschlossen.

TEMETNOSCE  17.04.2016, 23:18
@TEMETNOSCE

Gleichzeitig wurden 1951 die höheren spezialkaufmännischen Berufsbilder installiert die dabei auch eine "kaufmännische Hierarchie" nach Bildungsniveau und Spezialisierungsgrad bildeten. Von oben nach unten in der Pyramide wären da zu nennen: Bankkaufleute/Sparkassenkaufleute und Versicherungskaufleute,
darunter Verlagskaufleute, Werbekaufleute, Informatikkaufleute, darunter Industriekaufleute, Personalkaufleute, Immobilienkaufleute
und Schifffahrtskaufleute, darunter dann Touristik- und
Transportkaufleute wie Hotelkaufleute, Reiseverkehrskaufleute,
Luftverkehrskaufleute und Speditionskaufleute.

Diese schlossen also nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in den Wirtschaftswunderjahren der 1950er die Lücke und den Versorgungsengpass der Wirtschaft und Industrie zwischen dem akademischen Diplom Kaufmann von der Universität mit einem hohen Bildungsniveau und der einfachen Berufsausbildung
(Lehre) die bis dahin nur als "Kaufmannsgehilfe" mit einem eher
einfachen Bildungsniveau abschloss. Denn die höheren Spezialkaufleute erhielten, nach Abschluss Ihrer Berufsausbildung einen "Kaufmannsbrief" der Sie als vollwertige und geprüfte Kaufleuten auswies, wodurch die Lücke und der Bedarf von Industrie und Wirtschaft auf entsprechend hohem Bildungsniveau doch eher praxisorientiert geschlossen wurde. Während der Diplom Kaufmann zunehmend und wenig praktisch akademisiert wurde sich also mehr mit Wirtschaftsforschung und Marktforschung auseinander setzte.

Mit der Bildungsreform 1965 welche die Volksschule abschaffte und die Hauptschule einführte wurde Schrittweise das Bildungssystem weiter modifiziert. So wurde das Bildungsniveau der höheren Spezialkaufleute 1967 sowie auch 1989 nochmals nach oben
angepasst und aktualisiert. 1969 wurde auf Wunsch der Industrie und
Wirtschaftslobby in der BRD das Fachabitur/die Fachhochschulreife mit der Einführung der Fachoberschule und der Fachhochschule installiert. Diese sollte nun eine eher praxisorientierte Studienform darstellen, welches nun Kaufleute als Hybride zwischen einerseits den praktischen berufsausgebildeten Spezialkaufleuten und den wissenschaftlichen Diplom-Kaufmann der Universität eingezogen wurde. Wohl um Verwechslungen zu vermeiden und die stärkere Praxisorientierung deutlich zu machen wurde als der Kaufmann der Fachhochschule als "Diplom Betriebswirt" deklariert, und sollte nun die "gehobene kaufmännische Laufbahn" etwa als Abteilungsleiter in der Industrie und Wirtschaft einleiten und eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen.

Gegenüber der spezialkaufmännischen Berufsausbildung wurde bei sonst identischen Lerninhalten bereits in der Fachoberschule fortgeführt dann in der Fachhochschule meist zwei drei Zusätzliche Fächer hinzugefügt. Also neben allgemeiner und spezieller Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Buchführung, Sozialkunde, Wirtschaftsrecht und Marketing die bei allen Ausbildungs- und Lehrformen grundsätzlich identisch und auf dem absolut gleichen Bildungsniveau ist, kam in der FO und FH noch mit Sicht auf ein zusammenwachsende(s) Europa und Welt noch
mindestens eine Fremdsprache mit Schwerpunkt Wirtschaft (z. B.
Wirtschaftsenglisch) sowie ein Wirtschaftskulturfach das sich neben
Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeografie vor allem meist auch mit Wirtschafssitten anderer Länder befasste.
Der fachliche Teil bis auf diese beiden Fächer ist aber sonst zwischen der spezialkaufmännischen Berufsausbildung und dem Studiengang Diplom Betriebswirt zu 85% von den Lehrinhalten identisch. Auch wenn aufgrund des "Diploms" meist von vielen geglaubt wird der Dipl. Betriebswirt FH sei der höhere Abschluss und folglich sei dieser gebildeter.

TEMETNOSCE  17.04.2016, 23:25
@TEMETNOSCE

Die 1971 eingeführte Berufsakademie welche mit dem Dipl. Betriebswirt BA abschloss wiederum versuchte nahezu gleichzeitig zu den meist staatlichen Fachhochschulen einen meist von privaten Trägern angebotene noch stärker praxisorientierte Ausbildungs- bzw. Studienform sich prarllel zu etablieren. Und war genau genommen nicht die Berufsausbildung+, oder das praxisorientierte Studium als dass es sich zu positionieren versuchte. den die vermeintliche Bruchkannte zwischen Berufsausbildung und Studium im Kaufmännischen Bereich war durch die Überlappung durch die spezialkaufmännischer Berufsausbildung und dem FH-Studium schon längst geschlossen, es war aber fortan mit Bildung schlicht
gutes Geld zu verdienen und während die BA in den 70er/80er noch ein Schattendasein fristete, gewann Sie Ende der 90er zunehmend an Bedeutung. Denn besonders die Großunternehmen aus Industrie und Wirtschaft mit Ihren immer stärkeren individuellen Anforderungen an Mitarbeitern konnte von BA's als lukrative Kunden gewonnen werden. Da privatwirtschaftliche BA's im Gegensatz zu meist staatlichen FH's nach den Wünschen Ihrer Kunden also der Großunternehmen das oft recht teure Ausbildungs-/Studienangebot wunschgemäß stärker individualisiert werden kann auf die Bedürfnisse des Unternehmens.

Getreu dem Motto wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird.
Der Hacken daran ist und war dass, je individualisierter also
Maßgeschneiderter eine Ausbildung auf eine bestimmte Firma ausgerichtet ist, je schwieriger wird es mit eben dieser Ausbildung in einer Anderen Firma einen Arbeitsplatz zu finden sollte dies einmal nötig werden.

1973 wurden dazu dann auch noch von teilstaatlichen Einrichtungen
und verbänden allen Voran HWK und IHK die Fachschule bzw. der Fachwirt eingeführt. Der Im Gegensatz zum allgemeiner Annahme nicht etwa automatisch die höhere Weiterbildung für alle berufsausgebildeten Kaufleute darstellt. Vielmehr war und ist er das Weiterbildungsangebot für die "Allgemeinkaufmännische Berufsausbildung" gewesen welche wie schon erwähnt bis ins Jahr 2000 in einigen Bundesländern sogar noch als Kaufmannsgehilfe abschloss. So diente der Fachwirt den unteren kaufmännischen Berufsausbildungsformen dazu mit den Spezialkaufleuten
durch diese Zusatzausbildung vom Niveau her gleich zu ziehen.

Bspw.
Ein einfacher Bürokaufmann der eine Zusatzausbildung an einer
Fachschule zum Fachwirt Marketing und Kommunikation absolviert ist dann auf nahezu dem gleichen Bildungsstand wie ein Werbekaufmann IHK mit seiner höheren Spezialkaufmännischen Berufsausbildung.

Da es im kaufmännischen Bereich keine Meistergrade gibt ist, für die einfachen allgemeinkaufmännischen Berufsausbildungen, die Fachschule praktisch wie Weiterführende höherer Bildunsgform. Aufgrund des Sonderstatus der Spezialkaufleute ist diese aber bereits in der höheren sepzialkaufmännischen Berufsausbildung schon enthalten.
2005 im Zuge der Bildungsreform besser als "BOLOGNAPROZESS"
bekannt, wurden die Berufsausbildungen und Studiengänge neu gegliedert. So sollte vor allem ein System zur besseren internationalen Vergleichbarkeit des Bildungsniveaus eingeführt werden. Dieses umfasst inzwischen 8 Stufen.

Stufe 1 und 2: Berufsausbildungsvorbereitung
Stufe 3: Die zweijährige berufliche Erstausbildung
Stufe 4: Die drei- und dreieinhalbjährige berufliche Erstausbildung
Stufe 5: Fortbildungen, zur Spezialisierung,
Stufe 6: Bachelor, Meister, Fachwirt und Fachschulabschlüsse wie Techniker, bzw. höhere spezialkaufmännische Berufsausbildungen
Stufe 7: Master und strategische Professional
Stufe 8: Promotion

Im Zuge dessen wurde im Verlauf des Bologna-Prozesses die Studiengänge an TU, FH, BA von Vordiplom (Vorstudium) und Diplom (Hauptstudium) auf Bachelor (Vorstudium) und Master (Hauptstudium) als Abschlüsse umgestellt. Der Fachwirt, Spezialkaufmann und im Handwerk und Technik Meister werden hierbei mit dem Bachelor der TU, FH und BA auf Bildungsstufe 6 gleichgesetzt.

Höher sind demnach nur noch der Master mit der Bildungsstufe 7, und die Promotion (Doktorgrad [Dr.])/Habilitation (Privatdozent [PD]) mit der Bildungsstufe 8 nach dem europäischen Standard seit 2005.

Dass war ein ganzes Stück Arbeit da durchzusteigen.

Interessant könnte auch folgende Seite zum Thema sein...
https://www.bmbf.de/de/berufliche-und-akademische-bildung-sind-gleichwertig-458.html

Grüße

TEMETNOSCE  17.04.2016, 22:59

Ich dachte ja man kann den Text hier noch irgendwie im zweiten Durchgang nach der Registrierung und Anmeldung korrigieren... dem ist aber wohl nicht so...

Ersteres arbeitet, zweiteres guggt zu.