Unterscheidung Operngesang und Klassischem Gesang?

9 Antworten

Zu Klassischem Gesang gehört normalerweise auch die Oper. Also Oper, Lied und Oratorium.

Aber Du meinst mit Klassischem Gesang den Pop-Gesang aus der U-Musik.

Die Unterscheidung von der E-Musik zu U-Musik im Gesang ist alleine die Resonanzgestaltung. Die Grundtechnik sollte immer die selbe sein.

Leider wird das aber oft nicht erkannt. In der Klassik singen Frauen meist erst ab dem Mittelstimmregister an aufwärts, deshalb haben sie so schlechte Tiefen und der Gesang ist manchmal etwas hart und schepprig. Wohingegen die Frauenstimmen in der U-Musik mit dem Brustregister singen. Wenn es falsch läuft, ziehen sie dies, wie Männer ebenso, in die Höhe (=Belting).

Ideal ist es allerdings, wenn man immer im Brustregister bleibt und alle anderen Register hinein mischt, dann kann man in beiden Sparten bestens singen.

Aber wie gesagt die Resonanzgestaltung ist völlig unterschiedlich. Mit dem offenen Singen würde man Schwierigkeiten bekommen, wenn man damit über ein Orchester singen würde. Mit Mikrofonverstärkung klingt dies allerdings sehr gut und man verliert sich deshalb auch nicht so schnell ins Forcieren.

(Ein wenig aus der täglichen Unterrichtspraxis geplaudert!)

Hallo Laura,

klassischer Gesang bedeutet auf keinen Fall Jazz, Rock und Pop. Operngesang gehört auch zum klassischen Gesang, wobei dazu, denke ich, natürlich besonderes Können gehört - mehr als zum Beispiel zu einem Schubert-Lied.

Zu Operngesang braucht es natürlich besondere gesangliche Kondition, und da vor allem die richtige Atemtechnik, um große und schwierige Gesangspartien durchstehen zu können.

Eine gute klassische Gesangsausbildung basiert auf diesen Grundlagen. Und es ist immer gut, wenn entsprechend Stimm-Material vorhanden ist, das zu absolvieren - auch, um später Jazz, Rock und Pop zu singen, weil man sich auch mit der richtigen Gesangstechnik besser auskennt.

Viele Grüße Ingemaria

Das ist ganz einfach: Operngesang ist die Art zu singen,die in Opern genutzt wird. Sie basiert auf der klassischen italienischen Gesangstechnik, die sich seit der Renaissance besonders in Italien entwickelt hat. Die Oper hat sich dann durch die Kastraten in der Barockzeit weiterentwickelt und später im Verismo der Epoche Verdis und Wagners ihren Höhepunkt gefunden. Für Operngesang ohne Mikrofon mit der vollen natürlichen Stimme stehen besonders Maria Callas und Enrico Caruso als charismatische Beispiele. Klassischer Gesang ist ein schwammiger Begriff, da es diesen eigentlich nicht gibt. Ein Lied oder ein Song werden grundsätzlich mit der gleichen Stimmtechnik gesungen wie Oper, nur dass der Operngesang eine intensivere Ausbildung voraussetzt, sodass Sänger/innen auch mit der vollen Körperkraft ohne Mikrofon über größere Entfernungen hörbar sind. Über diese Stimmtechnik gibt es viel Literatur und leider wird sie oft unvollständig oder gar falsch unterrichtet.

Für Opern, Kirchenmusik, Lieder und Klassik hat man zwar eine ähnliche Gesangstechnik, die Unterschiede liegen aber in der Gestaltung. Das geht sehr ins Detail, auch je nach Epoche und Komponist. In ein paar Sätzen lässt sich das nicht erklären. Rock, Jazz und Pop basieren auf einer anderen Gesangstechnik, die den natürlichen Klang der Stimme fördert. Hier wird allerdings sehr viel mit Elektronik nachbearbeitet, damit werden auch schöne junge Menschen mit etwas weniger Gesangstalent in Musikprojekte integriert. Es soll aber in der Rockmusik auch Künstler geben, die tatsächlich singen können.

ES gibt grundlegende Unterschiede in den beiden Gesangsstilen. In Wikipedia wird im Kapitel Jazzgesang der Jazzexperte J.E.Behrendt, der die Unterschiede herausgearneitet hat, trefflich zitiert. Bitte dort nachlesen...