Unterhaltstitel für Kind, Vorteile und Nachteile, was ist bei Veränderungen?

3 Antworten

es gibt rechtssicherheit für beide seiten. eröffne eine beistandschaft und lass es dort berechnen, dann musst du oder kv sich nicht damit befassen. alle zwei jahre lässt du es dort überprüfen, neu berechnen und eventuell neu anpassen

Vorteil: sollte der Unterhaltsverpflichtete nicht zahlen oder verspätet zahlen, dann kann die Pfändung eingeleitet werden.

Das Kind hat einen Anspruch auf einen unbefristeten Titel, egal ob der Unterhaltsverpflichtete zahlt, pünktlich zahlt oder zeitverzögert zahlt.

Nachteile: jede Menge für den Unterhaltsverpflichteten. Denn ob Jugendamtsurkunde oder Unterhaltstitel ausgestellt vom Gericht, so sind viele Titel unbefristet, sprich über die Volljährigkeit hinaus.

Das bedeutet nicht selten, dass man ab Volljährigkeit auf Abänderung klagen "darf", da viele volljährige Kinder leider (oft genauso wenig wie der bis dato betreuende Elternteil) nicht verstehen, dass ab der Volljährigkeit BEIDE Elternteile für den Barunterhalt zuständig sind, was meist eine Neuberechnung erfordert.

Hat man keinen Kontakt zum Kind, so bedeutet es nicht selten auch, dass man ewig Infos hinterher läuft, aus Unsicherheit den titulierten Betrag einfach weiterzahlt, ein teures Verfahren scheut usw.

Wenn man sich gut versteht und es keine Probleme bei den Zahlungen gibt, dann kann man natürlich darauf verzichten.

In der Regel sind es dynamische Titel die ausgestellt werden. Das bedeutet, dass man den Betrag selbst anpasst, wenn sich die Düsseldorfer Tabelle erhöht oder das Kindergeld. Der zu zahlende Prozentsatz wird festgelegt.

Alle 2 Jahre kann man ja eh das Einkommen prüfen lassen und den Titel entsprechend anpassen lassen, wenn es notwendig ist.

Bei einem statischen Titel hingegen ist eine Summe X festgelegt. Der kommt nicht selten dann vor, wenn der Mindestunterhalt nicht erbracht werden kann.

Der Unterhaltsberechtigte hat keinerlei Nachteile. Für den Unterhaltsverpflichteten kann so ein Titel allerdings nervig sein!

Eine Jugendamtsurkunde zu unterzeichnen ist freiwillig und kostenlos! ABER: wenn man mit manchen Formulierungen nicht einverstanden ist und sie abändert, dann gibt es Jugendämter die "rum zicken" und es auf einen Prozess ankommen lassen. Nicht selten steht eben auch der Passus, dass der Titel befristet ist nicht drin. Aber das Jugendamt weiß eben auch, dass man Anspruch auf einen unbefristeten Titel hat.

Der Grund liegt darin, dass man nicht will, dass der junge Mensch ab der Volljährigkeit sich gleich mit Prozessen und Unterhaltsforderungen rum schlagen muss.

Für mich sieht es allerdings eher nach: Anwälte und Gerichte wollen auch dran verdienen aus. Denn der Titel ändert sich in der Regel schon deswegen, weil ab der Volljährigkeit das komplette Kindergeld angerechnet wird.

Ein statischer Titel ist nicht sinnvoll, da er sich eben nicht anpasst. Will man also mehr Geld, dann muss die Abänderung betrieben werden.

Beim dynamischen Titel genügt ein Blick in die Düsseldorfer Tabelle. Da ist eine Zeile mit "Prozentsatz". Wurde also ein Titel mit 110 % erstellt, bedeutet es eben, dass man bei Änderungen der Düsseldorfer Tabelle nur nachschauen muss, welche Summe das ist unter der entsprechenden Altersklasse.

Darauf sollten dann BEIDE Eltern achten. Tun Viele allerdings auch nicht, so dass es vorkommt, dass man noch die Beträge aus vorherigen Jahren zahlt. Solange es Niemanden stört...

https://www.olg-duesseldorf.nrw.de/infos/Duesseldorfer_Tabelle/Tabelle-2024/2023_12_11_Duesseldorfer_Tabelle_-2024.pdf

Ein "Nachteil" kann sich dadurch ergeben, dass ein Elternteil, welches wirklich immer pünktlich zahlt und zu dem man ein gutes Verhältnis hat, nicht unbedingt versteht, warum man nun ein Druckmittel gegen ihn haben will.

Da muss man durchaus für sich entscheiden ob man dem Anderen das irgendwie verständlich machen kann oder eben auf "schlechte Stimmung" Lust hat.

Warum das Jugendamt darauf pocht: das Kind hat halt einen Anspruch auf einen Titel. Vielleicht erhofft man sich auch dadurch weniger Arbeit über die Jahre? Denn wie gesagt, viele Eltern haben eine Titel und denken, das war es dann. Sie "nerven" nicht weiter mit Abänderungswünschen, regelmäßigen Überprüfungen... Nicht, dass alle Jugendamtsmitarbeiter so denken würden. Aber es könnte eben ein Grund sein.

Woher ich das weiß:Hobby – Persönliche Erfahrung, Recherche + frei zugängliche Quellen

Wenn man sich versteht,sollte man das untereinander regeln.Es gibt nichts Besseres für das Kind,zu wissen,alles ist ok.Glaub mir.Und wenn man nicht soviel zahlen kann,wie lt Tabelle,dann eben weniger.Aber alles zusammen besprechen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mimilove24 
Beitragsersteller
 03.10.2024, 12:33

Ich frage nur weil das Jugendamt mir das empfohlenen hat zutun...

Charly44216  03.10.2024, 14:30
@Mimilove24

Dann gäbe es einen Grund dafür?Wenn alles ok ist,kann man alles unter sich regeln.Das kontrolliert auch niemand.Weil niemand dann von Euch weiss.