Überprüfung historischer Richtigkeit

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Eine innere Quellenkritik kann schon einmal versuchen, die Glaubwürdigkeit einzuschätzen. Dabei gibt es verschiedene Fragestellungen, z. B.:

  • Welche Herkunft hat die Quelle, von wem stammt sie, wann und wo ist sie entstanden?

  • Welchen Standort und welche Absicht (Intention) hat jemand? Was hat jemand (Zeitgenosse [zeitliche Nähe ] oder Augenzeuge [räumliche Nähe] ?) wissen können?

  • Welche Tendenz (z. B. Verfälschung, Verzerrung, Betonung von Sachverhalten, Verschweigen, Belehrung) hat die Quelle, was hat jemand darstellen wollen?

  • In welchem Zusammenhang (Kontext) steht eine Quelle, welche Umstände haben sie geprägt?

Eine Überprüfungsmöglichkeit ist eine Untersuchung auf Schlüssigkeit, indem überprüft wird, ob verschiedene Aussagen der Quelle (zumindest durch implizit enthaltene Voraussetzungen) sich widersprechen. Widersprüche führen dann zu Fragen nach den Gründen.

Zur Überprüfung der historischen Richtigkeit ist ein Vergleich mit anderen Quellen möglich. Wenn ein Geschehen noch nicht sehr lange zurückliegt, können Zeitzeugen befragt werden. Dabei unterliegen natürlich auch deren Aussagen einer Quellenkritik.

Ein Vergleich kann zeigen, wie gut Aussagen mit Informationen aus anderen Quellen zusammenpassen. Dies ist nicht einfach und ein eindeutig Urteil zum Teil schwierig. Grundsätzlich ist eine Abweichung von bekannten, verhältnismäßig stark belegten und gesicherten Informationen verdächtig.

Ein Widerspruch zu allgemeinen Gesetzmäßigkeiten (z. B. ist etwas aufgrund von Naturgesetzen unmöglich) spricht gegen die Richtigkeit. Möglich ist außerdem ein Versuch, die sachliche Wahrscheinlichkeit/Plausibilität zu beurteilen. Dabei wird ein möglichst schlüssiges Gesamtbild angestrebt.

hi. das ist garnicht so einfach. je nach themengebiet ist das umfeld der quelle zu analysieren und dieses umfeld ist ebenfalls wiederum zu überprüfen. und je weiter die quelle im zeitrahmen zurückliegt, umsp schwieriger wird es den wahrheitsgehalt herauszufiltern. gruß

Wie bereits gesagt mit einer Zeitmaschine.

Aber bei historischen Quellen muß man grundsätzlich im Auge behalten, wer was worüber schrieb und aus welchem Grund.

So wird zB Caesars "De bello Gallico" sicherlich nicht unbedingt seinen Gegnern gerecht werden, da die ja auch nicht zu Wort kommen.

Oder die Philippikas des Demosthenes, die ja durch alles andere als einen neutralen Standpunkt geprägt sind.