Trauma nach Kastration der Katze?
Meine Katze ist nun seit 3 Monaten kastriert und seit dem ist sie nicht mehr die Alte. Früher war sie immer ganz ruhig und ist nie aufgefallen. Seit dem sie kastriert wurde schreit sie Tag und Nacht und niemand weiß was ihr fehlt. Der Tierarzt sagt sie sei Kerngesund, waren mittlerweile schon bei 3 und alle sagen dass ihr nichts fehlt. In der Nacht sitzt sie auf der Terasse und schreit bis jemand kommt und mit ihr zusammen ins Haus geht, obwohl sie alleine hinein könnte. Nun lassen wir sie in der Nacht im Haus was ihr natürlich überhaupt nicht gefällt. Am Anfang hatte sie nicht so Probleme damit drinnen zu bleiben aber ich war gerade bei ihr um ihr "gute Nacht" zu sagen und so verstört wie jetzt hat sie mich noch nie angesehen. Mich macht das extremst traurig und ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Sie miaut den ganzen Tag, findet keine Ruhe mehr und ist ganz durch den Wind. Hat jemand eine Idee?
2 Antworten
Das klingt kompliziert, kann mir gut vorstellen, was für eine Stress das bei euch auslöst und die Katze ist scheinbar wie verwandelt.
Ich weis, kommt vielleicht etwas komisch, aber habt ihr mit eurem Tierarzt schon mal über Psychopharmaka gesprochen? Zu mindestens solange, bis sie wieder normales Verhalten zeigt.
Das ist oft ein Tabuthema kann aber wirklich helfen, habe damit selbst bei unserem Kater sehr gute Erfahrungen gemacht.
Psychopharmaka sind bei Katzen nur angebracht, wenn das Verhalten nicht durch Training beeinflusst werden kann. Die Katze der FS ist Freigängerin und wird, weil sie täglich tote Tiere anschleppt, nachts eingesperrt (siehe andere Frage). Sie hat kein Verhaltensproblem, sondern Stress, weil man sie entgegen ihrer Gewohnheiten einsperrt.
Ja, oder dämmt es zu mindestens ein. Am besten mal mit dem TA besprechen, weil wenn die Katze permanent schreit, steigen euch irgendwann die Nachbarn aufs Dach.
Fast dasselbe Thema hast du doch schon erstellt: https://www.gutefrage.net/frage/jagdverhalten-katze
Dass das Einsperren Probleme bereiten kann, habe ich da geschrieben. Nachts sind Katzen aktiv, d.h. sie gehen dann auf die Jagd. Kein Wunder, dass eure Katze verstört ist, weil sie das nicht mehr darf! Mit der Kastration hat es nichts zu tun.
Das Gejaule an der Terassentür müsst ihr eiskalt ignorieren, dann merkt sie von selbst, dass das nichts bringt.
Bitte immer dieses Klugscheißern. Das ganze gejammere der Katze hat erst nach der Kastration begonnen. Sie war früher ganz anders. Nach der Narkose war sie wie ausgewechselt und schreit seit dem durchgehend, auch wenn sie in der Nacht draußen ist und das ist nicht normal. Das hat nichts damit zu tun, ob sie in der Nacht draußen oder drinnen ist. Informier dich lieber ein bisschen mehr. Auch Freilaufende Katzen gehören am Abend hereingeholt.
Die Kastration selbst macht aus Katzen aber keine Schreihälse. Wie reagiert ihr auf das Geschrei?
Ich glaube aber dass es an der Narkose liegt und dass sie von dieser ein Trauma oder was auch immer hat. Grundsätzlich mache ich es so, da meine Eltern überhaupt kein Verständnis zeigen und ich alles alleine machen muss, dass ich von vorneherein auf sie zugehe bevor sie schreit. In der Früh bekommt sie was zu Essen und dann geht sie einmal draußen ihre Runde. Das Futter ist für sie immer zugänglich, sie kann essen wann sie will. Mitten am Tag wenn ich zum Beispiel draußen sitze und sie auch da ist, fängt sie an zu miauen und das ohne Grund. Wenn das der Fall ist wird sie einfach ignoriert. Jeden Tag spiel ich mit ihr auch eine Runde also daran kann es auch nicht liegen. Bis halb 11 tobt sie draußen herum und dann bleibt sie halt drin. Wenn man sie dann alleine lässt, gibt sie auch eine Ruhe, nur wenn sie jemanden hört fängt sie wieder an zu miauen. Und gleich in der Früh wenn der erste aufsteht, meistens so um halb sechs - sechs in der Früh lassen wir sie wieder raus.
Wie reagiert sie, wenn du sie ignorierst? Ignorieren alle anderen Familienmitglieder das Geschrei, oder bekommt die Katze bei jedem Mucks Aufmerksamkeit, d.h. Streicheleinheiten, Futter oder eine Standpauke?
Das Problem ist nämlich, dass Inkonsequenz das Tier verwirrt, und Aufmerksamkeit (gleich welcher Art) einen Erfolg darstellt, den die Katze wiederholen will.
Besser wäre es, das Geschrei komplett zu ignorieren und stattdessen ruhiges Verhalten zu belohnen. So merkt sie nämlich, dass Letzteres zu dem führt, was sie eigentlich möchte.
Vielleicht war sie nach der Narkose tatsächlich verwirrt und hat nach euch gerufen, aber ihr wart nicht da. Dennoch ist es nicht zielführend, der Katze jedes Mal Aufmerksamkeit zu schenken, sobald sie ihren Film schiebt. Statt zu ihr zu gehen, sollte sie zu euch kommen, sich ankuscheln und die körperliche Nähe genießen. Tiere vergessen ein Trauma meistens schneller als wir, solange wir nicht immer wieder bestätigen, wie schrecklich eine Situation war.
Nein, danke für den Tipp, darüber haben wir mit der Tierärztin noch nicht gesprochen. Stellt das die Katze sozuasagen ruhig?