Tragische Heldin in Maria Stuart?
Wer und warum ist in Maria Stuart die tragische Heldin?
1 Antwort
Ich gehe davon aus, dass du den HISTORISCHEN Hintergrund kennst...!
Eigentlich setzt die Handlung des DRAMAS (TRAGÖDIE !!!) erst nach Maria Stuart's Verurteilung ein.
Stichwortartig:
- analytische Technik des Euripides
- M. S. passive Heldin, ihr Leiden Zentrum der Tragödie
- M. S. lernt, das Unrecht, von Elisabeth ihr zugefügt, moralisch als Recht zu empfinden.
- Moral contra Strafe für eine frühere Schuld
- Vom realistischen Menschen entwickelt sich M. S. zum idealistischen: Für Schiller ist sie die WAHRE Königin (innere Haltung, Schönheit, Tugendhaftigkeit).
- Elisabeths dramat. Entwicklung führt abwärts.
Ganz WICHTIG: In der Hinrichtung besteht die eigentliche KLASSISCHE TRAGIK.
Das oft missverstandene Wort "Tragik" bedeutet: Welchen (Aus-)Weg man auch wählt (von zumeist zwei Weg-Möglichkeiten): BEIDE führen ins Verderben --->>> siehe "Maria Stuart" !!
ODER ANDERS:
Alllllso: Solltest du die Tragödie tatsächlich gelesen haben, dann siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht !!
- Die arme Maria heiratet in dritter Ehe den Mörder ihres zweiten Mannes...
- M. wird gefangen genommen und flieht von Schottland nach England.
- In E. wird sie gefangen gehalten und wegen Verschwörung gegen das Leben der engl. Königin Elisabeth hingerichtet.
- M. ist durchgängig eine passive Heldin, empfindet ihr zugefügtes Unrecht als Strafe für frühere Schuld.
- M. wandelt sich von einer Realistin zur Idealistin.
Die Tragödie trieft (ähnlch wie Goethes „Iphigenie auf Tauris“) SO vor Leid und Schmerz und Edelmut, dass ich das Drama eher dem schmalzig-kitschigen Sturn & Drang zuordnen würde. ; - )))