Träumen Menschen im Koma..? Oder sind sie da einfach "gedankenlos"?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi!

Ich arbeite auf einer Intensivstation und habe schon oft Menschen im ("künstlichen") Koma und danach betreut.

Da dieses Koma durch Medikamente gesteuert wird, kann es in seiner Tiefe sehr unterschiedlich sein!

Zu Anfang werden die Medis sehr hoch dosiert, so dass sich die Patienten nicht erinnern, ob sie Träüme hatten oder etwas von ihrer Umwelt mitbekommen haben.

Später berichten viele von (Alp-)Träumen (z.B. Achterbahnfahrten oder Ähnliches), die man im Nachhinein mit Maßnahmen, die am Patienten durchgeführt wurden verbinden kann...

Ein analgo-sedierter Patient ("künstliches Koma") bekommt also eine ganze Menge mit, auch wenn es nicht so scheint.

Es lohnt sich mit ihm zu spechen, ihn zu berühren und sein Umfeld so angenehm wie möglich zu gestalten, wie z.B. seine Lieblingsmusik aufzulegen!

Er wird sich nicht im Detail daran erinnern können, aber unterbewusst bekommt er Sicherheit vermittelt und das macht die Zeit nach dem Erwachen für alle etwas leichter.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen... Gute Besserung für deinen Bekannten!


laralove 
Beitragsersteller
 20.09.2010, 19:50

Vielen Dank für deine lieben Worte..leider war für ihn jede Hilfe zu spät :(( Doch trotzdem werde ich mcih weiter mit dem Thema auseinander setzen..Danke! Und eine Hochachtung an dich das du auf so einer Station arbeitest, ich könnte es nie, war jedoch allen Ärzten, Pflegern und Schwestern so dankbar für ihre Arbeit. Menschen wie euch braucht es - danke!

ASt81  20.09.2010, 22:06
@laralove

Danke für deine Anerkennung!

Mein herzliches Beileid zu eurem Verlust, es ist immer schwer einen Menschenzu verlieren... :-(

Ich habe in meiner Komazeit sehr viel durchlebt, geträumt und etliche Wahrnehmungen gehabt.

Oft und viel habe im Internet Berichte zu diesem Thema gesucht, aber nicht so wirklich was passendes gefunden.

Bei etlichen Tassen Kaffee, habe ich mal all´ diese Erfahrungen und Träume während meiner Zeit im Koma (Anfang Dez. 2007 - 15.Jan.2008) aufgeschrieben, bzw. bin noch dabei alles zu vervollständigen.

Denn es ist schon merkwürdig - alle diese Träume und Wahrnehmungen kann ich heute noch, wie in einer "Videothek" abrufen. So realistisch, aber auch abgedreht, das war und ist schon richtig beunruhigend und unheimlich.

Auch heute, wenn man davon jemanden erzählt, bekommt man immer wieder eine Gänsehaut.

Wenn man sonst am Morgen, nach eine Nacht mit Träumen, wach wird .... ist das Geträumte meistens schon verflogen.

Aber diese Träume und es waren sehr viele, sind immer noch unverändert im "Speicher" vorhanden.

Nun würde mich natürlich interessieren, ob jemand auch irgendwelche Erfahrungen zu diesem Thema gemacht hat, oder davon berichten kann.

Ich glaube und bin überzeugt, es ist bestimmt spannend, zu lesen wie Beteiligte, ob Patient, oder Angehörige das erlebt haben.

Genaue Erzählungen der vielen Träume, würden hier zu weit führen, aber wer Interesse hat kann mich gerne mal hier oder per Mail anschreiben.

Über Antworten und ähnliche Dinge zu diesem Thema, würde ich mich sehr freuen, denn so eine richtige Plattform, habe ich da noch nicht gefunden.

Träume und Wahrnehmungen in der Komazeit Teilweise bestimmt durch die hohen Dosierungen der Medikamente ausgelöst. Anfang Dezember 2007 bis 15. Januar 2008 (Noch nicht in chronologischer Reihenfolge)

Auch kommen hier bei der Niederschrift, sind oft noch einzelne Details, welche dann auch sehr komplex, mit den verschiedenen Traumphasen in Verbindung stehen.

Genau so sind einige Dinge in diesen Träumen, sehr eng miteinander verknüpft, oder ergänzen und erklären sich dann in späteren Träumen erst.

Auch Gespräche mit Besuchern, welche mit einem „reglosen Körper“ versucht haben Kontakt aufzunehmen, haben einige Vorkommnisse in diesen Träumen erklären können

Beginnen möchte ich mal mit einem kleinen Bericht, wie es überhaupt zu dieser Sache gekommen ist.

Denn so kann man auch den Rest, meiner Meinung nach, besser verstehen und einen kleinen aber eindrucksvollen Blick in diesen Zustand „Koma“ gewinnen.

Vielleicht erreiche ich auch Menschen, welche etwas Ähnliches in ihrem Leben erlebt haben und sich somit einige Erlebnisse, oder Träume erklären können.

Wichtig aber auch für die Angehörigen, welche wissen sollen, dass Gespräche, wenn auch nur Monologe, so wichtig sind. Dieses kann ich aber nur für meine Situation erklären, denn wie es bei anderen Patienten ist und war, kann ich leider nicht berichten.

Ich beginne im Oktober 2007, als ich wie jeder schon mal, einen Termin bei meiner Zahnärztin hatte, welche mit einer umfangreichen Behandlung, das Zahnproblem lösen konnte.

Für den Notfall, gab sie mir 3 Tabletten mit, falls doch noch Schmerzen auftauchen sollten.

Wie es dann auch kommen musste, kamen am Abend sehr starke Schmerzen und schon nach einer Tablette, welche ich dann nahm, waren sie fast weg und alles schien in Ordnung.

Bis dann die nächste Zahnbehandlung Anfang Dezember 2007 folgte. Wieder das gleiche und am Abend kamen dann ebenso Schmerzen, welche unerträglich waren.

Auch, wie schon 2 Monate vorher, nahm ich einer der Tabletten, spülte sie mit einem Glas Wasser herunter und verließ dann das Zimmer, um im Nachbarraum eine Tür zu schließen.

Doch hierzu kam es erst nicht, da ich merkte, wie mir meine Luft und der Kreislauf zu schaffen machte. Ich kippte um und kann mich nicht mehr erinnern, wie es dann weiterging.

Der herbeigerufene Notarzt, war laut Erzählungen, sehr schnell vor Ort und im Rettungswagen, wurden dann alle lebenserhaltenden Maßnahmen eingeleitet. Nach der Stabilisierung zur Transportfähigkeit, wurde ich in die Intensivmedizinische Abteilung des Marienkrankenhauses in Ludwigshafen eingeliefert.

Komplett verschlaucht (Luftröhrenschnitt) und verkabelt, konnte mich meine damalige Partnerin, dann in der Intensivstation, erstmalig am 2. Tag nach dem Vorfall besuchen.

Sie berichtete mir nach der Zeit im Koma, über DIE Besuche ihrerseits wo es auch mehrere Versuche gab, mich daraus zu wecken, die aber nicht funktioniert haben.

Aus und durch diese intensiven Gespräche, ließen sich etliche Traumsituationen lösen und erklären. Da meine Besucher den Versuch einer Kommunikation immer wieder erneut gestartet haben.

Soweit mal hier aus Köln

Ich war letztes Jahr 21 Tage im künstlichen Koma. Die Träume waren/sind eine einzige Abfolge von Alpträumen gewesen, nur ab und zu unterbrochen von einem klaren Gedanken und dem Gefühl, das irgendjemand da war und sich um mich gekümmert hat. Braucht kein Mensch. Ich habe Dinge gesehen/erlebt, für die mir die Worte fehlen, war auf der halben Welt unterwegs, immer gejagt, verfolgt, bedroht und meistens gefesselt. Verfolgt mich bis heute.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe einmal bei einer Dokumentation gehört, dass Menschen, die im Koma lagen, das Gefühl hatten, dass sie zeitweise Träume hätten. Es stellte sich dabei aber heraus, dass es tatsächlich passiert ist, was er im Krankenhaus erlebt hat. Ev. was die Ärzte und Schwestern mit ihm gemacht haben, oder wenn der Partner ihm etwas erzählte.

also ob man traümt oder nur so daliegt weiß keine. also das zeitgefühl verschwindet aber denn manche menschen liegen echt lange im koma und wennn sie dann doch noch aufwachen nach 5 jahren oder so ist es echt komisch für sie wie sich alles verändert hat. ich hoffe dienem bekannten gehts bald besser! lg carolin