Theater? Was ist anders als in Filmen?

9 Antworten

Theater ist immer noch die Sache, dass du da als Schauspieler jeden Abend bzw. jede Vorstellung, die gleiche Leistung abliefern musst und Zuschauer die das Stück mehrmals sehen, nie aber auch wirklich nie das 100% gleiche sehen.

Film hat auch einiges für sich, was die Leistung anbelangt, aber da musst du es einmal schaffen, die Szene einzufangen, dann ist es auf Zelluloid oder USB-Stick :o) und der Zuschauer sieht immer und immer wieder 100% das gleiche wenn nicht sogar das selbe.

Was das Spielen an sich angeht, es kommt immer auf das Stück an ob es "Überdreht", "Übertrieben" oder "Ehrlicher" ist. Im Film kann man eine Totale fahren und dann die Núancen ausabeizten, das geht beim Theater nur beding, denn das einzige was einer Totale nahe kommt ist das Spiel an der Rampe, aber davon sheen viele Regiesseure ab, da das zu sehr an Kabarett errinnert. Es gibt auch Stücke da gehört das dazu z.B. "Noises off" zu deutsch "der Nackte Wahnsinn" und was das angeht ist das Stück definitiv ehrlicher als der Film.

Wenn es "Der nackte Wahnsinn" mal in deiner Nähe gespielt wird siehs es dir an. und dann sieh den Film...vielleicht ändert der dann deine Meinung.

Beim Theater stehen die Schauspieler direkt vor dir. Diese versuchen das Publikum auch in einen Bann zu ziehen.

Bei Kinofilmen ist dies oft viel einfacher durch Schnitt- und Ton-Techniken.


Lebkuchenmensch 
Beitragsersteller
 10.10.2011, 18:13

Ja schon klar, aber ich meinte, dass wenn ich mir ein Stück anschaue, kommt es so "übertrieben" rüber. Im Film wird das dezenter gehalten, denke ich. Wenn ich da falsch liege korrigier mich, bitte. Mich interessiert nur, warum man in Filmen nicht so "übertrieben" spielt?

PS: Letztens habe ich mir ein Stück angeschaut das war richtig heftig und gut fande ich dies auch nicht ;)). Die Schauspieler haben wirklich viel zu übertrieben alles rübergebracht, dass es einem schon Angst machte.

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der film kann mit dem suggerieren von (alltags)Realität bestechen. da zählt (grob vereinfacht gesagt) vielleicht eher WAS geschieht. im THEATER ist es eher das "wie etwas geschieht"...und der fokus lenkt sich aufs WIE, wenn das Was in einer bestimmten art und weise ausgeführt wird - dieser zusätliche/sich überlagernde=verdichtete handlungsmodus kommt dir ev. als "übertrieben rüber". es gibt natürlich auch im filmbereich "kunstfilme", die nicht nur inhaltlich erzählen wollen, sondern gleichzeitig auch ihr eigenes produkt, das genre, "den Film als medium" reflektieren...da einen diskurs weiterführen...indem man von anderen entdeckte errungenschaften, standarts übernimmt aber auch kritisch thematisiert. beim THEATER ist die entstehung oder besser die Mittelwahl um Inhalt darzustellen/vermitteln immer stark auch eine (inhaltliche) Komponente. also wenn z.B. alle einander auf der bühne anschreien - bei "normalem text/norm. situation (=übertrieben) - dann kann das ausdruck sein dafür, dass die menschen unachtsam miteinander umgehen, sie v.a. sich selbst hören, verbreiten wollen und die eigentliche, vermittelnde kommunikation gar nicht so wichtig ist. - also die ästhetische Mittelwahl auch eine inhaltliche wahl ist...das verdichtet das theater meiner meinung nach zu einem guten theater (gute regie)...und nicht nur um der effekthascherei übertrieben wird;)

Ich finde das Theater besser. Klar da können nicht die ganzen Spezialeffekte mit eingebracht werden, wie bei bsp. Harry Potter, und die Heiligtümer des Todes. Aber das ist ja das gute daran, da lernt man richtig schauspielern, nicht mit dem ganzen Schnick-Schnack hier und da. Vielleicht kommt es dir ja dezenter rüber, wegen den ganzen Effekten, die es heutzutage gibt.

Lg

Im Film werden die einzelnen Szenen immer wiederholt, bis sie dem Regisseur gefallen und erst dann gedreht, im Theater gehen zwar die Proben voraus, trotzdem ist es im Theater live, so daß die Schauspieler leicht einiges verändern können, auch manchmal übertreiben. Auch die Kulissen sind im Film besser. Im Theater ist das viel künstlicher und einfacher hergestellt., im Film wirkt meist alles echter.