Strom: Wie bekomme ich Heizkosten raus?

8 Antworten

Ich kenne zwar nicht alle Nachtstromtarife auf diesem Planeten, aber ich habe mal eine kaufmännische Lehre bei einem großen deutschen Stadtwerk abgeschlossen, hatte selbst bislang "Nachtstrom" und bin daher mit der Materie vertraut.

Also: Was da die Vorgänger geschrieben haben, das dürfte kaum hilfreich sein, weil der Stromversorger üblicherweise nur sieht, wieviele kWh zur Hochtarif-Zeit (HT)und wieviele kWH zur Niedrigtarifzeit (NT) verbrutzelt wurden. Die genaue Zuordnung auf Heizung oder Nicht-Heizung ist für den Stromlieferanten nicht ersichtlich und Sache des Stromkunden. Ausnahme: Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wurden ausschließlich die Nachtstromöfen auf den NT-Zähler aufgelegt. Theroretisch möglich, aber bei einem Standard-HT-NT-Tarif unüblich. Nur, wenn das der Fall wäre, dann wären die Heizkosten durch das NT-Zählwerk gegeben.

Abhilfe:

  • Hochwertige Nachtstromgeräte haben manchmal eine etwas intelligentere Steuerung. Da kann man eventuell die Betriebsstunden oder gar den Verbrauch direkt in kWh auslesen. Infos dazu finden sich in den jeweiligen Bedienungsanleitungen der Öfen oder der Steuerungen dazu
  • Betriebsstundenzähler an den Heizwiderstand anklemmen und dann den Stromverbrauch durch Betriebsstunden mal angeklemmte Leistung ermitteln. Bsp: 2.000 Stunden à 3 kW = 6.000 kWh. Diese Lösung setzt allerdings profundes elektrisches Fachwissen voraus, ist also etwas für "richtige Elektriker".
  • Unterzähler vor den jeweiligen Ofen klemmen und so den Verbrauch ermitteln. Diese Lösung setzt ebenfalls profundes elektrischen Fachwissen voraus. Außerdem sind Stromzähler teurer als banale Betriebsstundenzähler.

Ansonsten sehe ich erstmal keine Lösung für das ursprünglich angefragte Problem. Leider.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Deine beiden Zähler ermöglichen Dir die Sortierung zwischen dem Verbrauch nach Hochtarif und dem Verbrauch nach Niedrigtarif. Wenn jetzt der Verbrauch der Speicherheizung getrennt ermittelt werden sollte, dann müsste dazu der Stromverbrauch direkt an der Heizung gemessen werden. Das ist nach meinem Kenntnisstand unüblich, umstandslos machbar, aber auch ohne jeden praktischen Sinn.

Jeder Stromverbrauch ist elektrische Wärmeerzeugung, ganz gleichgültig, über welches Gerät dieser Strom verbraucht wurde, ob über Glühlampen, Computer, Fernseher oder elektrische Heizkörper. Insofern ist der gesamte Stromverbrauch des Haushaltes Heizenergie. Mit dieser Energie wird die Wohnung aufgeheizt unter Berücksichtigung einiger kleiner Abweichungen, die rechnerisch in aller Regel völlig bedeutungslos sind:

Die Elektro-Wärme kann dort erzeugt werden, wo die nutzlos ist, z.B. an der Außenleuchte des Gebäudes. Die Elektro-Wärme kann zeitversetzt und/oder ortsversetzt vom Stromverbrauch freigesetzt werden, z.B. beim Aufladen eines Akkus: Wenn ein Akku in der Wohnung aufgeladen wird, wird die Wärme teilweise erst bei der Entladung des Akkus frei, und das kann zu anderer Zeit an anderem Ort sein. Solche Wärmemengen sind allerdings gewöhnlich nur von theoretischer Größe.

Kurzum, die Stromkosten für die Wohnungsbeheizung sind gleich den gesamten Stromkosten der Wohnung. Ein vergleichsweise kleiner Teil des Stromverbrauchs erweist sich als doppelt nützlich: Der bringt mit der Wärme zugleich Licht, Schall, TV-Bilder, Kaffeebohnenzermahlung und dergl. mehr. Dabei wird auch die Energie von Licht, Schall und Mechanik etwas zeitversetzt in Wärme gewandelt.

Dessen ungeachtet lässt sich für Interessierte natürlich auch der Stromverbrauch der Nachtspeicherheizung umstandslos separat messen mit einem Stromver-brauchsmessgerät zum Durchstecken. Die bietet der Fachhandel für ca. 10 € an.

Alles klar, oder noch Fragen dazu?

Der Abschlag basiert auf einem angenommenen Verbrauch. In der Abrechnung wird der tatsächliche Verbrauch verrechnet. Am Stromzähler kannst du den aktuellen Verbrauch ablesen. Den meisten Stromverbrauch zum heizen wirst du im Dezember-März haben.
Nachtspeicher-Strom ist sehr teuer geworden. Bei manchen Anbietern ist kaum ein Unterschied zwischen Tag- und Nachttarif. Hier muss man aufpassen, dass man die Geräte nachts nicht unnötig hoch aufheizt und so tagsüber die Wohnung überheizt. Ggf. ist es günstiger weniger aufzuheizen und abends dann ein bisschen nachzuheizen, als tagsüber die Wärme aus dem Fenster zu blasen.

Woher ich das weiß:Hobby

Das solltest Du bei der Jahresendabrechnung sehen.

Normalerweise müsstest Du für die "Heizkosten" und für den "normalen Strom" jeweils eine Abrechnung erhalten.

Frag bei Deinem Versorger nach!


Werner Huebner  21.10.2019, 20:58

Das dürfte kaum funktionieren, weil der Stromanbieter das nicht trennen kann.

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amdros  21.10.2019, 21:33
@Werner Huebner

Ach so? Weshalb ging es dann bei uns?

Generell haben wir die Abrechnung für den "normalen" Strom und eine extra Rechnung für den Verbrauch des Nachtspeicherofens bekommen"

Du willst mich nicht Lügen strafen!?

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dompfeifer  17.09.2020, 12:29

Derartige Unterscheidungen ergeben keinen Sinn. Die gesamten Stromkosten sind gleich den Heizkosten (mit unbedeutenden Abweichungen). Dessen ungeachtet liegen dem Versorger normalerweise gar keine Daten vor, über welche Geräte der Strom verbraucht wurde, sondern nur über die entsprechenden Tarifzeiten. Siehe dazu meine Antwort unten.

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amdros  17.09.2020, 12:38
@dompfeifer

Wenn Du Dich mal nicht irrst!

Bei mir ist es nämlich ganz anders gewesen als Du es wissen willst.

Meine Abrechnung der Heizkosten haben mit der Abrechnung der Stromkosten absolut nichts zu tun!

Bedenke..dass nicht alles gleich ist und es unterschiedliche Anbieter, gerade in dem Fall, geben kann!

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dompfeifer  17.09.2020, 13:19
@amdros

Wer unterliegt hier welchem Irrtum?

"Meine Abrechnung der Heizkosten haben mit der Abrechnung der Stromkosten absolut nichts zu tun!"

Die "Abrechnung der Heizkosten" weist bei der Elektroheizung doch Stromkosten aus. Das soll nichts miteinander zu tun haben?

Ich schließe ja ausdrücklich nicht aus, dass im Einzelfall der Versorger die Leitung für das Heizgerät separat auf den Doppeltarifzähler führt. Dann wird eben der "sonstige Stromverbrauch" auf den "sonstigen Zähler" geführt, wozu auch immer. Dieser Sonderfall liegt aber offensichtlich bei dem Fragesteller nicht vor, sonst ergäbe sich ja dort die Frage nicht.

Dessen ungeachtet stellte ich in meiner Antwort ein der Frage zugrunde liegendes Missverständnis klar: Die Heizkosten ergeben sich eben nicht aus den separaten Verbrauchskosten für das elektrische Heizgerät, sondern aus den gesamten Stromkosten der beheizten Wohnung. Deshalb ist die separate Verbrauchsmessung völlig überflüssig bei der Ermittlung der Heizkosten. Jedes Elektrogerät gibt die Wärmeleistung ab, die als dessen elektrische Leistungsaufnahme ausgewiesen ist. Dabei ist es unerheblich, ob das Gerät vorzugeweise der Datenverarbeitung, der Beleuchtung oder der Heizung dient. Und darauf kommt es hier an!

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Bei Nachtspeicherheizung ist ein 2 Tarifzähler für die Heizung und ein weiterer Zähler für den Haushaltsstrom eingebaut.

So ist das normal.

Schaue mal im Zählerschrank nach.

Wenn du nur einen einzigen 2 Tarifzähler hast, dann kannst du die Heizkosten nicht herausbekommen.

Dann ist halt Tag der Normale Strom und Nacht Normal Strom + Heizung...