Sollten arbeitsfähigen Menschen die Sozialleistungen bekommen (Harz4) eine Gegenleistung erbringen?
Folgendes Beispiel:
In den Niederlanden müssen alle arbeitsfähigen Menschen, die "Sozialhilfe" erhalten eine Gegenleistung erbringen, in Form von z.B. gemeinnütziger Arbeit oder unbezahlte Praktikunsplätzen in Betrieben. Währe diese prinzipielle Einstellung korrekt? Und wenn ja, wäre dieses System hier in Deutschland sinnvoll?
Natürlich hat man auch die Verplichtungen wie in Deutschland. Also es geht mir um Menschen die absolut nicht wollen.
10 Antworten
Hallo,
halte ich für sinnvoll, weil man dann aus dem normalen Rhythmus nicht rauskommt, man wird gebraucht, man verrichtet sinnvolle Arbeit und der Gesellschaft tut es auch gut. Eine Pflicht dazu wäre aber dämlich, es gibt ja auch nicht genug solcher Plätze (in der Nähe, gut zu erreichen etc.).
Jedoch wird man dann auch oft ausgenutzt und die Lobby könnte groß genug werden, dass die Unternehmen diese kostenlosen Arbeiter mit einplant und man sie gar nicht in bezahlte Arbeit bringen möchte. So wie sie aktuell in sinnlose Maßnahmen gesteckt werden, damit die Statistik gut aussieht.
Und wenn es schon so schwierig ist die Leute dann wieder in Jobs zu bekommen (man muss sich ja bewerben und alle Jobs annehmen), wieso sollte dann sowas besser funktionieren?
Da müsste ich mich besser einlesen, um wirklich was dazu sagen zu können.
Sie haben das Problem in den Niederelanden sehr gut beschriebenen. Die Gefahr der besteht natürlich immer das man ausgenutzt wird. 👍
Das Problem ist, wenn du eine ALG 2 Empfänger für gemeinnützige Arbeit einsetzt, entstehen für ihn auch wieder Kosten, die er zusätzlich abfedern müsste. Allerdings fände ich mehr Leute die Senioren beschäftigen oder Parks und Wege sauberhalten auch sehr gut. Dagegen halten muss ich dann auch wieder, dass das Ganze etwas vom Arbeitsdienst im dritten Reich hätte... Ich bin da echt zwiegespalten.
unser Modell (fordern und fördern) beschäftigt die Bezieher von Harz 4 mit Behördengängen, Fortbildungen und der Verpflichtung jede Tätigkeit anzunehmen.
Da kann man sich schon fragen, ob man hier nicht auch einfach sinnvolle Arbeit zuweist. Nur die müsste ja auch bezahlt werden, mit Mindestlohn, damit man den Arbeitsmarkt nicht verzerrt. Und dann wären wir wieder oben.
Nein.
Gut, danke für Ihre Meinung. Möchten Sie diese auch begründen?
Die Gegenleistung sollte sein dass sie Vollzeit daran arbeiten eine neue Anstellung zu finden... Stattdessen nehmen sie es als Freizeit war ...
Eine „Freizeit“ in der man kaum die finanziellen Mittel hat sie geniessen zu können...
Es ist ja auch keine Freizeit^^ Es ist purer Luxus. Stell dir mal vor es gäbe das System nicht. Man wäre dazu gezwungen den nächstbesten Job anzunehmen um überleben zu können. So bekommt man weiterhin Geld und kann ganz entspannt Bewerbungsgespräche wahrnehmen.
Die zusätzlichen Kosten bekommt man natürlich vergütet.