Sind das irgendwelche Anzeichen für etwas?
Hallo
Ich bin 18 und lebe bei meinen Eltern, mein Vater verhält sich, schon seit einigen Jahren, etwas komisch.
Er ist sehr vergesslich, redet manchmal leicht durcheinander und wiederholt dinge die nicht stimmen.
Er redet im Flüster Ton, mit sich selbst, wenn er wütend ist. Und er wird sehr schnell wütend (zumindest glaube ich dass das wut ist). Er verlegt dinge selten, aber vergisst oft den letzten Standort, seines Handys.
Angeblich leidet er nicht unter Demenz, wurde vom Artzt bestätigt.
Mir geht dabei durch den Kopf nur: "Dann schreib dir die Dinge doch einfach auf oder lege einen Festen Platz für dein Handy fest."
Ist dass einfach nur Faulheit?
Er hat mühe den Überblick zu behalten über Rechnungen. Es kommt oft vor, dass es gefährlich knapp wird. Trotzdem nimmt er das alles nicht ernst (denke ich), er wiederholt die Fehler.
Er macht auch oft den Eindruck als verheimliche er etwas, vorallem wenn es um Geld geht. Mein Vater ist streng religiös christlich/reformiert.
Ich verstehe diesen Menschen nicht. Ich will Rational handeln, weiß aber nicht wo ich anfangen soll.
4 Antworten
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Mach es einfach anders, wenn du erwachsen bist. Es sind seine Finanzen, es ist sein Handy, es ist seine Verantwortung. Lass ihn.
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Das betrifft aber alles auch mich, er finanziert meine Bildung
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Vielleicht gibt dir ein Plan B für den Notfall mehr Sicherheit.
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Na, wenn du etwas nicht verstehst, dann hilf auch dein liebes rationales Denken nicht - vor allem bei irrationalen. Über den Tellerrand zu schauen bringt aber auch nicht sonderlich viel, weils letztendlich nur Vermutungen sind.
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Ich kenne viele solche leute. Vielleicht hat er ja auch was anderes. Oder er ist einfach nur gestresst?
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Ich will Rational handeln, weiß aber nicht wo ich anfangen soll.
Warum? Hast du selbst ein Problem mit Empathie? Soll kein Angriff sein!
Warum fallen dir diese Dinge bei deinem Vater auf? Haben sie irgendwas mit dir zu tun? Auch einfach nur eine Frage!
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Ich denke nicht das ich ein Problem mit Empathie hab. Es fällt mir auf weil es ungewöhnlich ist, er kriegt Gefühlt nichts mehr auf die Reihe. Und irgendjemand muss sich ja um administrativen Dinge kümmern. Ich will helfen ohne dabei seinen Stolz zu verletzen.
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Setz dich doch mal in Ruhe mit ihm hin und spielt zusammen ein Spiel. Zeige Interesse an ihm und wenn dann wieder eine Situation auftritt, frag ihn doch, wie man da gemeinsam eine Lösung finden kann.
Es wirkt auf mich, als hättet ihr kaum eine Verbindung miteinander, kann das sein?
Was ist eigentlich mit deiner Mutter?
Ich finde es bedenklich, wenn du dich um das kümmern willst, was eigentlich Aufgabe deiner Eltern ist. Was wäre, wenn du schon ausgezogen wärst?
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Das betrifft aber alles auch mich, er finanziert meine Bildung
Das ist also das Kernproblem? Wie finanziert er denn diese? Geht er arbeiten? Was für eine Ausbildung machst du denn?
Ich frage ohne Angriff!
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Stimmt, wir haben kaum eine Bindung zueinander, es wäre nunmal komisch wenn ich von mir aus aktiv mit im rede. Zwischen meinen Eltern herscht auch leichte Spannung, aber sie sind der Meinung, ignorieren sei die beste Lösung. Mein mum wird sehr emotional und verhält wie ein Kind bei Streitigkeiten.
Hinsetzen und über die Probleme reden gehört nicht zu unserer Kultur.
Es macht mich emotional fertig, und die beiden merken das nicht einmal. Aussziehen kommt nicht in Frage wegen finanzieller Situation.
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Und ja er geht arbeiten, nicht 100% aber
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Ich halte deinen Ansatz für falsch. Es kann nicht sein, dass du als "Kind" die Rolle mit deinen Eltern tauschst. Es wäre etwas anderes, wenn sie sehr betagt oder behindert wären, aber offensichtlich ist das nicht der Fall.
Deine Eltern haben sich miteinander arrangiert, das ist ja oft schon zu Beginn einer Ehe in eurer Kultur üblich.
Ich würde dir empfehlen, für dich selbst therapeutische Hilfe zu suchen. Diese fehlende Bindung zu den Eltern hinterlässt eine innere Leere, die du immer irgendwie füllen wollen wirst, oft in Liebesbeziehungen. Du scheinst klug genug zu sein, dass dir klar ist, dass solche Beziehungen dann toxisch sind.
Statt pragmatisch Lösungen für deine Eltern zu suchen, brauchst du diese für dich selbst! In einer Therapie wirst du genau dafür Unterstützung bekommen!
In dem Moment, wo du deinen Plan weiterverfolgst, spielst du das Spiel deiner Eltern mit. Warum sollten sie sich zusammenreißen, wenn du für sie Lösungen findest? Sie sind dir gegenüber in der Unterhaltspflicht. Wie sie diese erfüllen, ist deren Problem, NICHT deines!
Mir ist völlig klar, dass dieser Blickwinkel für dich extrem schwierig in der Umsetzung ist, aber auch in unserer Kultur gibt es mehr als genügend narzisstische Eltern und nicht wenige Kinder begehren auf. Auch ich habe das getan, leider erst vieeeel zu spät, so dass meine Eltern noch viele Jahre die Möglichkeit hatten, mein Leben und auch das meiner Kinder (ich war sehr früh Witwe) zu beeinflussen und ich ackere noch heute daran, den Karren aus dem Dreck zu ziehen!
Wenn du also das Muster deiner Eltern NICHT unbewusst fortsetzen willst, musst du jetzt damit beginnen, für dich selbst zu sorgen!
Ich mach es definitiv besser, falls ich mich entscheide Kinder zu haben. Ich werde alles daran setzen meinen Kinder ein guter Vater zu sein. Und das sind nicht einfach irgendwelche leere Worte.