Sertralin gegen Sozialphobie?

2 Antworten

Ich hab mal Sertralin erhalten, aber davon ganz übles Zähneknirschen bekommen. Das Medikament habe ich dann noch ca. fünf Tagen wg. der Nebenwirkungen abgesetzt. Die NW hatte ich aber mit Paroxetin – einem anderen Medikament aus der selben Wirkstoffklasse – nicht mehr. Ansonsten hatte ich davon (also Sertralin und Paroxetin) noch sehr reale Albträume und die sehr häufig vorkommenden sexuellen Nebenwirkungen. Weil ich die Behandlung mit diesen beiden Medikamenten nicht vertragen habe, wurde sie aber vor Wirkungseintritt abgebrochen.

Wenn du Nebenwirkungen hast, sprich mit deinem Arzt darüber, man kann dann ja wechseln – jeder reagiert die Medikamente anders. Ansonsten gibts bei sozialen Angststörungen zB noch Moclobemid (ohne sexuelle NW), das ist sogar zuzahlungsfrei, wenn du in der GKV bist.

Die folgende bewährte Methode wirkt auch wie ein Medikament, natürlich nicht sofort, dafür aber nachhaltig.

Schau auf dich selbst. Wie fühlt es sich an, du zu sein?

Schon dadurch, dass du diese Sätze liest, schaust du dich selbst mit deinem geistigen Auge an und richtest deine Aufmerksamkeit für einen Augenblick darauf, wie es sich anfühlt, du zu sein – was du ich nennen würdest. Nach einiger Zeit wird sich dein Bewusstsein verändern, und zwar auch dann, wenn du verständlicherweise nicht daran glaubst.

Wenn du dich auf die beiden Sätze nicht verlassen möchtest, kannst du die folgende, ausführliche Übung machen. Am besten bittest du jemanden, dich darin anzuleiten.

Setz dich, schließ die Augen und atme erst einmal nur. Finde heraus, wie es ist, deine Aufmerksamkeit bewusst zu kontrollieren. Richte sie jeweils eine Minute lang:

  • auf das Gefühl, wie deine Zunge in deinem Mund ruht, dann
  • auf das Gefühl, wie deine Füße auf dem Boden ruhen, und schließlich
  • auf das Gefühl des Luftstroms in deiner Nase.

Richte deine Aufmerksamkeit nun nach innen, indem du der kaum merklichen Wahrnehmung nachspürst, wie es sich anfühlt, du zu sein – was du ich nennen würdest. Du bist hier. Du kannst nicht leugnen, dass es dich gibt. Was macht dich gewiss, dass es dich gibt? Was macht es dir unmöglich, zu leugnen, dass du hier bist?

Wiederhole die Übung, wann immer du den Wunsch danach verspürst.