Selbstbildnis mit fiedelndem Tod von Arnold Böcklin?

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Arnold Böcklin wird gemeinhin dem Symbolismus zugerechnet. Die Darstellung selbst ist weitgehend auf Linie des Naturalismus, aber die Motive sind meist allegorisch.

Der Tod ist ein Thema, das Böcklin oft in seiner Kunst thematisierte, so zum Beispiel in seinen Pest-Gemälden oder den Toteninsel-Variationen. Das Gemälde wirkt wie ein Memento Mori. Der Künstler setzt sich also darin auch mit seiner eigenen Sterblichkeit auseinander. Darin könnte man auf den ersten Blick Todessehnsucht vermuten, aber: Der Gesichtsausdruck und die Körperhaltung scheinen dagegen zu sprechen. Der Tod tritt zwar als Verführer auf, der Künstler ist jedoch von ihm abgewandt und scheint ihn eher als Ablenkung oder Störung zu empfinden...

Das Motiv des fiedelnden Todes geht auf eine Darstellunglinie zurück, die sich seit dem 14. Jahrhundert durch die Kunst zieht: den Totentanz.

Zudem gilt, ähnlich wie Harfen und Orgeln als "himmlische" Instrumente gelten, die Geige oder Fiedel traditionell als das Instruments des Teufels, aber auch der Verführung. Sie hat in der Bildsprache der Romantik (, für die Böcklin allerdings eigentlich schon etwas spät dran ist, ) auch eine erotische Komponente.