Seit wann gibt es die Jugendweihe?

2 Antworten

Fast alle Kulturen haben Initiationsriten beim Übergang zum Erwachsenwerden.

In den frühen Kulturen musste man (allein) jagen gehen und evtl. das Blut des Tieres trinken. In den großen Religionen gibt es heute z.B. die Bar-Mitzwa (Judentum), Konfirmation/Firmung (Christen).

Eduard Baltzer "erfand" 1852 die Jugendweihe um ein nicht-kirchlies Ritual zu schaffen, man nannte es bis heute "Freireligiös" (so wie es "Freie Redner" für Hochzeiten und Beerdigungen gibt, was eben meint: keine Religion, keine Bindung an eine Kirche).

Anfänglich war dieser Ritus verbunden mit der Schulentlassung und wurde vorbereitet mit einem Moralunterricht. Damals verlies man mit 14 die Schule, was dazu führte, dass dieses Alter auch später beibehalten wurde.

Vor allem in der Weimarer Republik blühte die Jugendweihe unter den Sozialisten und Kommunisten.

Während der NS-Zeit war die Jugendweihe zwar nicht verboten, aber die Organisationen, die sie durchführten. Dennoch gab es Urteile dagegen, weil der NS-Staat seine eigene Jugendweihe gefährdet sah.

Nach dem Krieg kam die Jugendweihe in den Freikirchlichen Gemeinden wieder auf. Erst 1953 fiel in der DDR der Beschluss die Jugendweihe zu etablieren und politisch zu instrumentalisieren.

Derzeit lassen sich ca. 25.000 Jugendliche "weihen". Rund 125.000 lassen sich katholisch firmen und ca. 156.000 lassen sich evangelisch konfirmieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung