Religionskitik von Ludwig Feuerbach

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Ich würde die Frage, die insgesamt eine Doktorarbeit wert wäre, so angehen.

Heines Verhältnis zu Religion, zu Gott und zum Glauben an Gott wird am besten durch folgendes Zitat von ihm charakterisiert:

„In dunklen Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die Blinden als Wegweiser zu gebrauchen.“

Er stellte sich als Vertreter der deutschen Aufklärung und Zerstörer des romantischen Illusionismus also ziemlich deutlich gegen den Glauben an Gott. Das wird in diesem Liebesgedicht deutlich, wo er, wenn schon etwas Gottähnliches, dieses in seiner Geliebten sieht (positiv und negativ).

Feuerbach als Vertreter der deutschen klassischen Philosophie, von dem auch Marx stark inspiriert wurde, war ein prominenter Religionskritiker seiner Zeit, dem wegen seiner Haltung zur Religion sogar die akademische Laufbahn verwehrt wurde. Er vertrat die Auffassung, dass das Christentum eine „Vergegenständlichung des menschlichen Gefühlslebens“ sei und als solche zugleich eine „Entfremdung des Menschen von seinem eigentlichen Wesen“ (siehe sein Werk „Wesen des Christentums“ von 1841). Er vertrat des Weiteren die Auffassung, dass man „erst durch die ungeteilte Bejahung des Todes zur ungeteilten Bejahung des Lebens“ gelange.

Beiden ist also die Bejahung des irdischen Lebens und die Ablehnung jeglicher Hirngespinste auf ein Leben nach dem physischen Tod gemeinsam (unter anderem! Wie gesagt, mach eine Doktorarbeit draus).


babulja  21.11.2011, 07:49

Danke für den Stern. Ich habe inzwischen gesehen, dass man bei "Tante Wiki" sehr gut die Philosophie von Feuerbach erklärt bekommt.