Pro argumente für eine inklusion(behinderte/nicht behinderte an der schule?

3 Antworten

Inklusion ist grundsätzlich eine gute Sache.

Dafür spricht, dass Schüler mit Behinderung so die Möglichkeit haben den selben Stoff vermittelt zu bekommen wie Schüler ohne Behinderung. An vielen Förderschulen kann man eben nicht alle Abschlüsse erlangen die man an Regelschulen erlangen kann.

Zwar besteht an vielen Förderschulen die Möglichkeit Regelschulabschlüsse zu erwerben, doch trauen manche Lehrer es einigen Schülern die das Potentiall hätten dort oft nicht zu. Ich spreche aus eigener Erfahrung da ich selbst 4 Jahre auf einer Förderschule für körperliche und Motorische Entwicklung war. Desweiteren kann man nicht an jeder Förderschule alle Regelschulabschlüsse erwerben, obwohl jemand der Körperbehindert ist durchaus auch Abitur machen kann.

Durch Inklusion hätten alle grundsätzlich dieselben Chancen.

Hinzukommt dass durch Inklusion Nichtbehinderte den Umgang mit Behinderten lernen. Einige Regelschüler haben Vorurteile (auch einige Lehrer), diese sehen wenn der Schüler mit Behinderung gut im Unterricht mitkommt, dass an deren Voruteilen nichts dran ist.

Hinzukommt, dass Menschen mit Behinderung oftmals genauso am Leben teilnehemen wollen wie Menschen ohne Behinderung und nicht anders behandelt werden wollen.

Natürlich muss man aber bestimmte Dinge bedenken.

Zunächst einmal muss dass ganze finanziert werden. Manche Schüler benötigen Hilsmittel und einige Schulen müssten Rollstuhlgerecht umgebaut werden. Jedoch haben die meisten Schulen auch unten Klassenräume.

Desweiteren muss man halt auch bedenken, dass manche Regelschüler so starke Vorurteile haben, dass es zu Ausgrenzung/Mobbing kommen kann. Dies hört aber oftmals auf wenn die Leute sehen, dass deren Vorurteile unbegründet sind.

Vorallem aber muss man bedenken, dass eben nicht alle Schüler mit Behinderung das Potentiall haben an einer Regelschule unterrichtet zu werden und eben spezielle Unterstützung benötigen. Beispiesweise Schüler mit geistiger Behinderung oder multiplen Behinderungen wie taubblindheit. Diese können an einer Förderschule definitiv besser gefördert werden.

An einer Förderschule können die Lehrer viel individueller auf die einzelnden Schüler eingehen da die Klassen kleiner sind. So können sich die Schüler besser entwickeln. Zumal auch die Klassengemeinschaften hier meist besser sind. Bei uns gab es z.B. so gut wie nie Fälle von Ausgrenzung/Mobbing und wenn man sich an der Förderschule gut entwickelt, kann man dannach dennoch Regelschulabschlüsse machen. Bei uns haben viele den Hauptschulabschluss nach der Schule wiederholt, die ihn an der Förderschule nicht geschaft haben. Andere haben auch Ausbildungen begonnen. Es stehen einem also durchaus noch viele Möglichkeiten offen auch wenn man auf einer Förderschule war. Auch bei der Berufswahl wird man an einer Förderschule besser unterstützt.

Alles in allem kommt es immer auf die Behinderung und den Einzelfall an, ob
es sinnvoll ist, den Schüler in einer Regelschule zu integrieren. Es
muss zumindest sichergestelllt sein dass er im Untericht mitkommt, für
manche Schüler wird ein Förderschulbesuch daher in meinen Augen
unumgänglich bleiben, andere schaffen es dagegen sich gut in
Regelschulen zu integrieren. Förderschulen werden daher nie ganz
abgeschaft werden können.

Ich bin nach der 7.Klasse auf eine Hauptschule gewechselt und habe dort meinen Realschulabschluss gemacht. Ich musste vor meinem Wechsel eine Probezeit von mehreren Wochen absolvieren. Eine solche Zeit finde ich ganz sinnvoll und sollte es meiner Meinung nach vorher immer geben, da so alle Beteiligten sehen ob es für den Schüler wirklich sinnvoll ist.


Polepolepolska  10.06.2016, 01:33

Ich finde diesen Beitrag super. Wollte nur noch etwas hinzufügen:
Du kritisierst die Inklusion in der bisherigen Phase (was auch richtig ist).
Aber ich bin der Meinung, dass mit einem vernünftigen Konzept und guten Rahmenbedingungen (gute Lehrkräfte, Räumlichkeiten, etc.) auch alle Menschen mit Behinderung mit den "normalen" Kindern auf eine Schule gehen können.
Das Konzept ist dafür entscheidend. Und individuelle Förderung für alle Schüler (nicht nur für MmB). Das ganze Schulsystem muss im Prinzip umgekrämpelt werden. Aber das ist die Zukunftsvision.

Aber du hast recht, das in der Form, wie es jetzt ist, natürlich nicht möglich ist ;-) Und es auch nicht für alle MmB sinnvoll ist, auf eine Regeschule zu wechseln. :)

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Inklusion

+ pro

* Jeder Mensch hat ein Recht auf schulische Ausbildung
(allgemeine Schulpflicht)

* Schule soll Abbild der Gesellschaft sein (alle Menschen
sind unterschiedlich)

* Menschen lernen am besten in einer Vielfalt (Viele
Angebote – viele Zugänge)

* das Lernen wird weder nach unten oder nach oben „beschränkt“
– jeder wird dort gefördert, wo er gerade steht (kein starrer Lehrplan)

* Lehrkräfte müssen ständig neue Pläne machen und können
keine Routine aufbauen und nur nach Buch lernen (sie müssen sich fortbilden)

* Menschen erleben auch „Schattenseiten“ und können ihr
Sozialverhalten anpassen; es werden keine Bereiche ausgeklammert

* Menschen helfen anderen von „Natur“ aus und können sich
selber besser einschätzen lernen

* Auch Schwache haben Stärken und umgekehrt

- kontra

* die Begabten werden durch schwächere Menschen gebremst
(das stimmt so nicht; denn in einer Gruppe von „Gleichen“ bildet sich auch eine
„Hackordnung“)

* die Schwachen brauchen besondere Schutzräume
(Untersuchungen haben herausgestellt, dass „Sondereinrichtungen“ vielleicht den
„Wohlfühlfaktor“ erhöhen, es aber an der „Wirklichkeit“ fehlt – das echte Leben
muss künstlich erzeugt werden)

* Die Abschlüsse der Schulen werden verwischt. Es ist besser
es bleibt dabei: Sonderschulabschluss, Hauptschule, Realschule, Abitur
(Berichtszeugnisse können durchaus die Stärken und Schwächen abbilden)

vielleicht ist es eine Idee mal mit einem Block nach draußen zu gehen und eine  kleine Umfrage zu machen - unter Umständen triffst du auch jemanden, der ein Handycap hat und der dir dazu auch was sagen kann. Du kannst so sicher viele Argumente sammeln.

Gruß!