Piercing: Gold, Titan oder Chirurgenstahl?

3 Antworten

Von Experte needlewitch bestätigt

Chirurgenstahl kann sehr wohl eine Gefahr darstellen, wenn du allergisch gegen Nickel bist. Man sollte sich von dem "Chirurgen..." nicht ablenken lassen und glauben, alles was sich medizinisch anhört ist automatisch gut. Da sich so eine Allergie auch mit der Zeit erst entwickeln kann (und du ja etwas langfristiges suchst) würde ich dir Titan empfehlen. Das wird tatsächlich auch für medizinische Implantate wie Hüftgelenke eingesetzt und kann ohne weiteres ein Leben lang im oder am Körper verweilen ohne Probleme zu machen. Chirurgenstahl wird eher für Nadeln, Skalpelle und sonstige Geräte verwendet, die nur temporär zum Einsatz kommen.

Stahl enthält reichlich Nickel, Gold enthält alles mögliche und wird nichtmal genau deklariert. Gold reagiert auch mit diversen Sachen inkl bestimmter Desinfektionsmittel und ist in der Sauna nicht tragbar. Selbst das hochwertige/hochpreisige 750er/18K Gold enthält immerhin ein Viertel irgendwelcher Beimischungen.

Wenn man langfristig überlegt, dann geht nur Titan, es ist dauerhaft haltbar, setzt keine fragwürdigen Stoffe frei, ist antimagnetisch, antiallergisch, wird in der Sauna nicht heiß, und stört nicht im OP oder MRT solange es nicht mitten im Weg ist.

Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)  

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Du musst aufpassen. "Chirurgenstahl" ist ne nickelhaltige Legierung, die Ärger machen kann, aber nicht muss. Bei Gold würde ich dir aber zu hochreinem Gold, ohne Beilegierungen raten, dann ist es unbedenklich.Platin ist zwar noch edler als Gold, hat aber katalytische Wirkungen. Bei Titan musst du besonders aufpassen, da einige Piercing-Materialien kein reines Titan sind, sondern Zulegierungen von Vanadium und Aluminium haben. Hochreines Titan ist am besten. Optimal ist hochreines Titan, das mit 0,2% Ruthenium legiert ist. Aber ob das angeboten wird, weiss ich nicht.