Parabel die man mit einem Sprichwort interpretieren kann?

2 Antworten

Die Ringparabel.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nathan_der_Weise#Ringparabel

Diese Handlung findet sich auch, in leicht veränderter Form, in der Schlüsselszene Lessings wieder: Saladin lässt Nathan zu sich rufen und legt ihm die Frage vor, welche der drei monotheistischen Religionen
er für die wahre halte. Nathan erkennt sofort die ihm gestellte Falle:
Erklärt er seine Religion zur „einzig wahren“, muss Saladin das als Majestätsbeleidigung
auffassen, schmeichelt er hingegen dem (muslimischen) Sultan, muss er
sich fragen lassen, warum er noch Jude sei. Um einer klaren Antwort
auszuweichen („Nicht die Kinder bloß, speist man mit Märchen ab“[6]), antwortet er mit einem Gleichnis: Ein Mann besitzt ein wertvolles Familienerbstück, einen Ring, der die Eigenschaft hat, seinen Träger „vor Gott
und den Menschen angenehm“ zu machen, wenn der Besitzer ihn „in dieser
Zuversicht“ trägt. Dieser Ring wurde über viele Generationen vom Vater
an jenen Sohn vererbt, den er am meisten liebte. Doch eines Tages tritt
der Fall ein, dass ein Vater drei Söhne hat und keinen von ihnen
bevorzugen will. Deshalb lässt er sich von einem Künstler exakte
Duplikate des Ringes herstellen, vererbt jedem seiner Söhne einen der
Ringe und versichert jedem, sein Ring sei der echte.

Die Ringparabel.

Nach dem Tode des Vaters ziehen die Söhne vor Gericht, um klären zu
lassen, welcher von den drei Ringen der echte sei. Der Richter aber ist
außerstande, dies zu ermitteln. So erinnert er die drei Männer daran,
dass der echte Ring die Eigenschaft habe, den Träger bei allen anderen
Menschen beliebt zu machen; wenn aber dieser Effekt bei keinem der drei
eingetreten sei, dann könne das wohl nur heißen, dass der echte Ring
verloren gegangen sei. (Auf die Frage, wann dies geschehen sein könnte,
geht der Richter nicht explizit ein; auch der Ring des Vaters kann schon
unecht gewesen sein). Der Richter gibt den Söhnen den Rat, jeder von
ihnen solle daran glauben, dass sein Ring der echte sei. Ihr Vater habe
alle drei gleich gern gehabt und es deshalb nicht ertragen können, einen
von ihnen zu begünstigen und die beiden anderen zu kränken, so wie es
die Tradition eigentlich erfordert hätte. Wenn einer der Ringe der echte
sei, dann werde sich dies in der Zukunft an der ihm nachgesagten
Wirkung zeigen. Jeder Ringträger solle sich also bemühen, diese Wirkung
für sich herbeizuführen.

Und als Sprichwort würde ich hier zusammenfassen:

"Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.", ein Spruch vom "Alten Fritz"

In der Parabel geht es dem Protagonisten Nathan darum dem muslimischen Gesandten keinen Vorwand zu liefern ihn abschlachten zu lassen.

Daher hat er sich dieser Erzählung bemüht um dem Abgesandten "durch die Blume" zu kommunizieren, dass er keine Religion tatsächlich für überlegen hält, aber natürlich an seine eigene im Sinne der Liebe des "Vaters" glauben möchte.

Das zitierte Sprichwort passt daher dazu, weil es genau diese Einstellung ist, die Nathan bei seinem Gegenüber erreichen möchte. Damit er am Leben gelassen wird.

Das hätte es beim IS so nicht gegeben ^^

Ich würde da an die Ödipus Geschichte denken. Aber nicht in der Interpretation von Sigmund Freud, sondern in der Interpretation von Alexander Wagandt.

Am Tor des Orakels von Delphi stand geschrieben: Erkenne Dich selbst.

Und auf der anderen Seite des Tores: Dann erkennst Du Gott.