Oma verstorben, wie verhalte ich mich?
Hallo, Meine Oma ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Eine Sache macht mich aber unglaublich Traurig und Wütend zugleich. Meine Oma lag bevor sie starb im Krankenhaus im Koma (hatte plötzliche Hirnblutungen bekommen) , und keiner hat mir etwas gesagt. Wie ich mitbekam haben viele Verwandte nochmal Abschied genommen. Ich hätte mich doch so gerne nochmal verabschiedet von Ihr und mit ihr geredet. Auch wenn sie im Koma liegt, glaube ich hätte sie gemerkt das ich da bin, und das wäre mir sehr wichtig gewesen. Die Chance hat mein Vater mir genommen. Ich erfuhr dann nur von Ihrem Tod von meinem Vater, indem er mir die Traueranzeige per Bild gesendet hat, die in die Zeitung soll.
Er bot mir an mit Ihm am nächsten Tag in die Kapelle zu gehen um sie nochmal zu sehen. Natürlich habe ich nicht nein gesagt. Im Auto zur Kapelle, erführ ich dann, dass sie vorher im Krankenhaus war. Ich war so wütend habe mir aber nichts anmerken lassen, ich hielt es für den falschen Zeitpunkt um ihn Vorwürfe zu machen, immerhin hat er auch seine Mutter verloren.
Jetzt meine Frage, wie würdet ihr euch verhalten? Nächste Woche ist die Beerdigung. Ich treffe mich vorher mit meinem Vater bei ihm. Gehe ich danach zum Leichenschmaus? Ich kenne die Famillie von meinem Vater und Oma eh kaum, vielleicht 4-5 Leute von ca 40.
Was haltet ihr von der Situation? Bin ich vielleicht auch einfach zu empfindlich, wie würdet ihr Handeln in meiner Situation?
3 Antworten
Egal wie alt jemand ist: Es ist immer traurig und belastend, wenn ein geliebter Mensch gehen muss.
Dein Vater hat die Situation sicher falsch, aber das ist nun leider nicht mehr zu ändern.
Dennoch solltest Du ein Gespräch mit deinem Vater führen und ihm erklären, dass dich das verletzt hat, aber ohne ihm Vorwürfe zu machen.
Dann bleibt hoffentlich nichts mehr zwischen Euch stehen.
Alles Gute!
Tut mir leid, dass deine Oma gestorben ist. Ich wünsche dir viel Kraft.
Wahrscheinlich wollte dein Vater, dass du deine Oma so in Erinnerung behältst, wie du sie gekannt hast. Der Anblick eines Komapatienten im Krankenhaus ist wirklich nicht schön.
Unsensibel finde ich von deinem Vater, dass er dich über den Tod deiner Oma nicht in einem persönlichen Gespräch (Telefon oder Treffen) informiert hat, sondern nur schriftlich mit dem Anzeigentext. Aber immerhin war es seine Mutter und vielleicht war er so traurig und bestürzt, dass er nicht darüber sprechen konnte. Auch wenn man mit dem Tod eines Elternteils rechnen muß, ist man häufig trotzdem völlig fassungslos, wenn der Todesfall dann tatsächlich eintritt.
Vielleicht braucht dein Vater so viel Verständnis für seine Situation von dir wie du von ihm für deine Situation erwartest. Jetzt ist nicht die Zeit, auf deinen Vater wütend zu sein.
Denkt während der Trauerfeier gemeinsam an deine Oma. Euch verbindet mehr, als dass euch etwas trennt: Nämlich der gemeinsame Schmerz und die Trauer um eine geliebte Person.
Gehe zur Beerdigung und gehe auch hinterher mit zur Trauerfeier. "Leichenschmaus" ist ein häßliches Wort. Sicherlich wirst du die Möglichkeit haben, mit deinem Vater zu sprechen. Es wäre doch auch eine gute Gelegenheit, wenn du die Familie deines Vaters kennenlernen würdest und sie dich! Dadurch kann sich euer Verhältnis nur intensivieren.
Alles Gute!
Ich möchte mich nicht mit dem Gefühl der Wut von meiner Oma verabschieden.
Nein, das solltest du auf keinen Fall. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Wut vergeht, wenn du ein bißchen Abstand gewonnen hast. Jetzt ist alles noch viel zu frisch!
Ich trauere einfach der Chance hinterher, meiner Oma noch einmal ein Paar Worte auf ihren Weg mitgegeben zu haben, nochmal ihre Hand zu halten, ihr das Gefühl zu geben, dass ich nochmal da war.
Ich kann dich voll und ganz verstehen. Es ist eine sehr schwierige Situation für dich.
Aber im Augenblick ist nicht die Zeit für Vorwürfe an deinen Vater. Er ist selbst sehr traurig. Vielleicht wußte er gar nicht, wie sehr du an deiner Oma gehangen hast.
Aber vor der Beerdigung noch einmal mit ihm zu sprechen, ist eine gute Idee!
erst ein mal mein Beileid. wie alt bist du denn, vielleich wollten sie dich schützen. du köntest nach der trauung ein Gespräch suchen, was die nicht gepasst hat.
Alles gut, ich weiß doch was gemeint ist. und danke für die Anteilnahme
Ich bin 25, ich denke den Anblick hätte ich verkraftet.
Danke für deine Worte. Ich denke ich werde ihn bevor wir uns auf dem Weg zur Kirche machen unter 4 Augen nochmal sachlich drauf ansprechen. sie ist am 12. verstorben und die Beerdigung ist am 22., da ist noch ein wenig Zeit dazwischen. Ich möchte mich nicht mit dem Gefühl der Wut von meiner Oma verabschieden.