Nehmen Autisten und nicht Autisten die Welt wirklich so anders wahr?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde schon behaupten, dass wir Autisten die Welt anders wahrnehmen. Allerdings ist jeder Autist so unterschiedlich wie jeder Nicht-Autist und das heißt, dass man auch als Autist neurotypische/nicht-autistische Freunde finden kann, die einen verstehen und mit dem man Interessen teilt etc. Zum Beispiel ist es auch möglich, dass eine Person mit Hochsensibilität einen Autisten versteht, wenn es ihm zu viel und zu laut wird.

Humor ist nicht an irgendwelche Störungen etc. gebunden. Humor verbindet. Es wäre ja schade, wenn man nie mit Nicht-Autisten und Nicht-Autisten nie mit Autisten lachen könnten. Das würde im Prinzip dazu führen, dass Freundschaften kaum möglich wären. Jeder würde in seiner eigenen Blase bleiben, niemand würde vom anderen lernen. Weit würde man damit nicht kommen.

Das Ding ist aber auch, dass ich - als Autistin - gar nicht wirklich weiß, wie neurotypische Menschen/Nicht-Autisten die Welt wahrnehmen. Ich werde es nie erfahren und das selbe gilt auch für sie.

Es fällt einem halt auch nicht immer auf, die Unterschiede. Vielleicht merkst du das nicht jedes Mal, vielleicht musst du mehr auf die kleinen Dinge achten, darauf, wie deine Freunde auf Reize reagieren z.B, oder auf spontane Veränderungen usw. und vergleiche dies mit deinen Reaktionen, mit deinen Gefühlen.

Genauso haben Autisten meist mit ganz anderen (in gewisser Weise sogar mehr, wobei das natürlich auch sehr stark variabel ist) Problemen zu kämpfen.

Nachtrag: Wir Autisten leben übrigens NICHT in "unserer eigenen Welt". Wir leben alle in der gleichen Welt. Vielleicht sind Autisten eher verträumt, aber das ist eben genau das: Verträumtheit. Keine "andere Welt". Das wollte ich nur sicherheitshalber erwähnt haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Um zu wissen, wie ein Neurotypischer die Welt wahrnimmt, müsste ich in seinem Kopf Platz nehmen.

Da das nicht möglich ist, sage ich, dass ich immer noch die "eigene Welt" suche, in der ich ungestört das sehen, hören und riechen kann, was ich möchte.

Also nehmen wir Autisten schon die gleichen Dinge wahr, nur mit oft stärkerer Intensität.

Abwesend wirken Autisten auch schon mal, was ein Schutz vor Überreizung darstellt.
Gelingt nicht jedem Autisten und auch nicht immer.

Was Freundschaften anbelangt, würde ich nicht in Neurodivers / Neurotypisch unterteilen, sondern von "passt oder passt nicht" ausgehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Vielleicht hast du nur eine leichte Form des Autismus. Sei froh, dass du mit deinen Autismus Freunde finden kannst, viele Autisten können das nicht. Und Autisten nehmen sie nicht anders war, sondern weniger, daher können sie keine Gefühle anderer Leute erkennen oder antworten oft nicht wenn man sie anspricht, weil sie die eine Person nicht hören.

Jeder Autist unterschidlicher Ausprägung, nehmen die Welt und die sinnes Wahrnehmung anders war!

Sie nehmen Reize mehr war wie Lichter, spüren stärker den Schmerz, können Geräusche stärker und lauter hören, und darum sind sie sehr sensibel! Gegenüber können Autisten sehr intelligente Menschen sein mit einen IQ über 130 uch gelten als Hochbegabt, am meidten sind es die Asperger Autisten!

Lg

Woher ich das weiß:Hobby

Eric265464  24.09.2022, 07:01

Als Kind hattebich als Aspi 148 vom Psychologen professionell gemessen. Mittlerweile müssten es so bei 125 bis 130. Ich muss zugeben, je niedriger der wird, desto besser kann ich mich in der Gesellschaft unterordnen.

Ja klar nehmen sie die Welt anders wahr.

Dass kannst du dir nicht vorstellen... was auch völlig normal ist. Genauso kann ich mir nicht vorstellen, wie ein Autist die Welt wahrnimmt.