ND-Filter für Action Cam (Crosstour CT9000)?
Hallöchen,
ich suche einen ND-Filter für meine Corsstour CT9000, würde mich auch nicht vor ein wenig Umbauarbeiten scheuen.
Also, ich würde gerne ein paar Motorrad-Aufnahmen mit der Kamera machen und habe gehört (und sehe auch Unterschiede ob mit oder ohne), mit ND-Filter sieht das alles gleich viel besser aus.
Nur ist es so dass ich nix finde, weder direkt für die Action Cam, noch passende Filter die ich theoretisch auf das Gehäuse schrauben könnte.
Jemand Vorschläge zum Eigenbau oder etwas was ich benutzen könnte?
Danke
3 Antworten
Hallo
ich habe gehört mit dem Anbau von Stützrädern ist Motorradfahren viel besser/sicherer, bzw ein völlig "neues" Fahrgefühl. Es gibt ja auch Motorräder mit ausfahrbaren Stützrädern, ist in manchen Ländern Vorschrift (Aber dort darf man dann teilweise ohne Helm fahren)
Sehr löblich das du jetzt denn Umsatz des darbenden Fotomittelstand steigern willst aber die Idee ist bei Actionkameras Schwachsinn diese sind meist eh an der Grenze des Rauschen auf Pixelebene weil man hohe Ausleseraten hat und deswegen sehr kurze Verschlusszeiten. Die meisten Actionkamerahersteller bieten ja Filter als Zubehör an, bzw sogar Objektivvorsätze. Aber natürlich keine ND Filter, diese sind so sinnvoll wie Stützräder für ein Motorrad. Will keiner freiwillig kaufen.
Hier mal einige Bastelanleitungen;
1.) Man besorgt eine alte Sonnenbrille im John Lennon Look bzw Kindergrösse, fummelt das Glas raus (Bevorzugt Plastikversion) und Fixiert/klebt das Glas mit Gummiband/Isolierband/Duckttape irgendwie passend vor die Optik. Es gibt auch "Wegwerfsonnenbrillen" für ab 1€ (in so komischen Läden wo alles schrottig ist aber dafür billig)
2.) Bei einem lokalen Fotografen oder Fotofachgeschäft fragen ob man eine "gute" Ecke von einer verkratzten Gelatine ND Filterfolie "günstig" bekommen kann (die landen oft eh irgendwann im Abfall aber heute gibt es kaum noch Fotografen die klassisch maskieren, heute macht das Photoshop), Kameragehäuse öffnen, passende Ronde zuscheiden vor das Objektiv reinlegen und Gehäuse schliessen
3.) Aus einem Gerät mit defekten LCD Display (Taschenrechner, Kindle, LCD Thermometer,,,) die Displayfilterfolen ausbauen und zuschneiden, einlegen (siehe Oben). Ja nach Stellung von 2 Folien ist der ND Faktor variabel (Vari ND Filter)
4.) Auf einem Flohmarkt, in der Kruschtekischte eines Altfotogeschäft (mindestsn 50 Jahr am selben Standort) oder Fotobörse einen gebrauchten ND Filter aus denn letzten 100 Jahren kaufen da reichen ja die Winzfilter mit 18 bis 25mm Durchmesser aus denn 20er Jahren. LIFA war damals eine bekannte Marke für gute "Billigfilter" da gibt es kaum Sammler. Aber Graufilter waren selten die brauchte damals keiner, was man eher findet ist Mittelblau und Mittelrot (zusammen ergibt das fast Grau denn Rest macht der Weissabgleich). Diese Glasfilterscheiben waren meist nur Glasronden zum einlegen in "Kaliberfassungen" oder "Serienfassungen". Diese Fassungen sind inzwischen teuer aber braucht man nicht unbedingt. Wenn sich das Filterglass nicht wie oben einlagen lässt nimmt man etwas "Schweinekit" macht damit eine Ringwurst legt die am Filterrand entlang, klebt denn Filter mit der Kitseite über das Gehäuse und drückt dabei möglichst viel Luft raus. Am besten ist man macht das im Warmen/heissen Zustand mit eingefönter Luft. Meist hat man dann genug Vacuum damit das hält, aber zu Sicherheit wickelt man eine Bauchbinde aus Celophanfolie drum und schnippelt das Loch mit einem Skalpell frei genug.
5.) 1x Spraydose Foliatec Tönungsspayfolie in Grau (Farbton "Rauch") kaufen, Gehäuse mit Celophanfolie umwickeln, Operationsfeld am Objektiv mit einem grossen weissen Kartoon abdecken/abkleben und einen dezenten "Hauch" Lack drüber. Man fängt als Frischling am besten 15-20 cm vor der Optik auf dem weissen Kartoon an und hat dann erst mal die Spratzler rausgeschossen und sieht dann wie dicht das Sprühfeld wird und muss dann nur das passende Tempo halten, drüberziehen, einige Zeit trockenen lassen. Man kann die Kamera so erst mal benutzen aber der Punkt ist die Sprayfolie kann man vorsichtig vom Celophan lösen und als Gelatine Filterfolienersatz dahinter verwenden (siehe oben). Aber je dünner um so fragiler bzw da geht es nicht ohne Folie/Plastikdeckel/TFT-Glasprotektor als Träger. Man kann es auch mit Mattschwarzen Lack versuchen aber vermutlich ist die Optik zu Kurzbrennweitig und bildet das Lackmuster als Fleckenmuster ab. Die Sprühfolie kann man mit etwas Übung zu Grauverlaufsfilter sprüfen.
6.) mein Opa hat mir noch gezeigt wie man Filter mit einem Feuerzeug "einrusst". Aber Russfilter sind eine eigenständige Kunstform ich habe als Kind erst mal Kohlestifte abgehobeln dürfen weil für offenes Feuer war ich noch zu "Grün" (Wobei Kohlestaub ist auch Explosiv). Der Trick ist das man eine Glasplatte mit durchsichtigem Leim beschichtet und dann Kohle "losflockt". Aufrussen mit Feuer geht direkt auf Glas damit hat man vor über 100 Jahren zb Wolken in denn Himmel "gerusst" es gab auch Lasurmalerei Techniken. das funktioniert bei Grossformat mit langen Brennweiten super aber nicht bei Winzfortmaten. Punkt ist man braucht eine passende Glasscheibe die man erst mal per Benzinfeuerzeug einrusst. Glasscheiben findet man als VSG Ronden für Motoradbrillen oder auch Schweisserbrillen. Die Graufilterscheiben der Schweissbrillen sind vermutlich zu dunkel und meist farblich im Grünbereich aber für Schweissbrillen gibt es Plastikschutzgläser aus optischen Acryl (zb Crylon)
Wirklich wow, vielen vielen Dank, so Leute wie dich gibts leider echt zu wenig. Danke!
Wow, coole Bastelanleitungen, da hast du dir ja echt Mühe gemacht.
Ich bin erst digital in die Fotografie eingestiegen, deshalb sind mir solche Tricks (und der Großteil des genannten Bastelmaterials) völlig fremd, das war für mich jetzt sehr informativ und unterhaltsam zu lesen.
Wenn du dich auf die 6 Wörter "die Idee ist bei Actionkameras Schwachsinn" beschränkt hättest, wäre mir viel Unterhaltungswert entgangen, also herzlichen Dank. :-)
ND-Filter sind für Langzeitbelichtungen nützlich.
Es fällt durch den Filter weniger Licht auf den Sensor, so dass die Kamera längere Zeit belichten kann, ohne dass das Foto überbelichtet wird.
Wo soll bei einer Action-Cam und bei Motorradaufnahmen der Sinn von Langzeitbelichtungen liegen? Da braucht man doch besonders kurze Belichtungszeiten, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
Evtl kannst Du auf das Umgehäuse einen alten Filterring kleben? Dann kannst Du da einen Filter draufschrauben.
Alternativ habe ich mal einen magnetischen Filterhalter für Handys gesehen. Den müsstest Du dann wohl auch kleben.