Napoleon - fluch oder segen für deutschland
über dieses thema muss ich ein referat helfen kann mir jemand helfen?
und stimmt es, das er fluch und segen für deutschland war?
LG benni
6 Antworten
Mit dem kleinen Korsen ist es gar nicht so einfach.
Fluch für Deutschland: Unterdrückung und Ausbeutung der deutschen Länder (finanziell und menschlich), Zerstörung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, Kriege und Verwüstung, Deutsche Länder als Satelliten Frankreichs (Siehe Rheinbund)
Segen für Deutschland: Mordernisierung des Rechts- und Verwaltungssystem, Export von Ideen der Französischen Revolution (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit), Impuls für das deutsche Nationalbewusstsein (als Reaktion von die Tyrannei Napoleons), Impuls für die Modernisierung deutscher Länder (siehe Preußen und Bayern), Verringerung der deutschen Kleinstaaterei durch die Zerstörung des Hl. Römischen Reiches.
Tipp für dein Referat: Sag deine Meinung am Ende des Referats - Ist Napoleon in deinen Augen Fluch oder Segen für Deutschland gewesen.
Stimmt, Napoleon war kein Tyrann - zu mindestens nicht für die Franzosen. Bestes Beispiel: Als Napoleon aus seinem 1. Exil floh, wurde er von den Franzosen begeistert empfangen. Aber für die Deutschen bedeutete Napoleon lange Zeit Unterdrückung und Ausbeutung. Die Kontinentalspeere hat die deutsche Wirtschaft ruiniert, dazu kommen hohe Steuern und hohe Rekrutierungszahlen für die Armee. Dem Hl. Römische Reich (HRR) hat Napoleon den eigentlichen Todesstoß versetzt. Ja, dieses Reich war nicht effizient, aber es bot einen Schutzraum für kleine Länder und Bistümer, Reichsstädte, Reichsabteien und Reichsritter. Als Frankreich die linksrheinischen Territorien des HRR annektierte, gab Napoleon den Freibrief sich auf Kosten seiner Nachbarn zu entschädigen (Siehe Mediatisierung und Säkulasierung). Das hat Bayern, Württemberg, Österreich usw. gern gemacht. Und so verlor das HRR seine eigentliches Fundament - und die Berechtigung für seine Weiterexistenz.
Wenn man damals gelebt hat - Fluch - denn Europa ging in dem Krieg fast zugrunde - wenn man später gelebt hat- Segen- denn durch ihn bzw.während seiner Herschaft wurde ein heute noch großenteils gültiges Rechtssystem in Europa eingeführt. Also - sowohl als auch ,,,
An Positivem ist neben der Mediatisierung (Zerstörung von Klein- und Kleinststaaten zugunsten der größerern) auch die Säkularisierung nennen, also eine Beschneidung der Macht der Kirche. Ob die Zerschlagung des Heilien Römischen Reichs ein Drama war, möchte ich bezweifeln, da dieses eh nur noch auf dem Papier existierte und die Partikularinteressen der einzelnen Staaten (vor allem Preußen und Österreich) den Reichseinheitsgedanken überwogen.
Ein Vergleich mit H*tler (wirklich ein wenig albern, dieses Wort hier zu verbieten) oder Stalin, wie er manchmal (auch hier) angestellt wird, ist in meinen Augen nicht haltbar, da Napoleon in seinem Expansionismus nicht darauf aus war, Menschen systematisch auszurotten oder gar Völkermord zu begehen. Insofern hat er sich eben doch anders verhalten als "jeder andere Aggressor".
Sehr wichtig für die weitere Entwicklung Deutschlands war auf jeden Fall die schon genannte Modernisierung des Rechts- und Verwaltungssystem (Stichworte: Code Civil bzw. Code Napoleon, s. beispielsweise Wikipedia). Negativ für Deutschland waren selbstverständlich die Kriege Napoleons, nicht nur die gegen deutsche Staaten, sondern auch seine weiteren, zu deren Teilnahme Deutsche zwangsverpflichtet wurden.
Mein Fazit: Weder Fluch noch Segen, aber meiner Meinung nach hätte die Entwicklung Deutschlands zum National- und Rechtsstaat ohne den Einfluss Napoleons wesentlich länger gedauert.
Ich kann fast in allem beistimmen! Obwohl ich die Säkularisierung nicht unbedingt Napoleon zuordnen kann. Und auch die dt. Kaiserzeit war bereits ein Rechtsstaat. Wenn auch monarchistisch gab es eine Verfassung und ein Parlament. Interessanterweise gab es das bereits bei den französischen Königen, nur hatte der König immer das letzte Wort. So ist das noch heute im Fürstentum Lichtenstein.
Lieber Benni,
Napoleon war ein Fluch für ganz Europa. Auch wenn er einige positive organisatorische Neuerungen für die unterworfenen Rheinbundländer gebracht hat, so rechtfertigt daß doch nicht die zahllosen Opfer seiner verbrecherischen Kriege? Napoleon hat im Prinzip nichts anderes gemacht, als bislang jeder andere Agressor und man könnte ihn deshalb durchaus auch mit H itler vergleichen!
Aber hallo... Hit*ler war ein Tyran. Napoleon war ein Kaiser und brachte Struktur und Reformation nach Frankreich und Europa. Die vorgänige französische Revolution war eigentlich eine Anarchie und stärkte schlussendlich alle anderen Monarchen Europas. Auch wenn Napoleon ein genialer Feldmarschall war, darf man seine Kriege nicht verherrlichen und trotzdem war er politisch, wie auch kulturell kein Fluch, zumindest aus heutiger Sicht.
Lieber Kollege Einstein, ich schätze Deine Kommentare sehr, doch diesen
Kommentar kann ich so nicht stehen lassen! Der machtbesessene Napoleon hat sich in den Niederungen der franz. Revolution an die Macht katapultiert und einmal von Sucht zur Macht befallen, setzte er sich nachfolgend die Kaiserkrone selber aufs Haupt. Zu H*itler habe ich mich eigentlich unmißverständlich geäußert und was den Vergleich mit Napoleons Agression gegen die europäischen Nachbarn anbelangt, so waren die nachhaltigen Auswirkungen durchaus vergleichbar! In Frankreich hat Napoleon trotz der zahllosen Opfer einen Ehrenplatz im Invalidendom erhalten, welch eine Heuchelei!
Diese verbrecherischen Kriege gab es zuvor zuhauf, gerade unter den deutschen Staaten und mit "Staatsfeinden" sind die Fürsten in Deutschland vor Napoleon genauso umgegangen: Erschießen oder Hängen. Napoleon hat unbeabsichtigt zur Deutschen Einigung im 19. beigetragen! Und modernisiert hat er sie (die deutschen Staaten) auch ob direkt im Rheinbund (dass war im großen und ganzen alles was wir heute Alte Bundesländer nennen) oder z.B. Preußen indirekt. Es bleibt ambivalent: die mehreren 100.000 deutschen Soldaten, die er in den Kältetod nach Russland hetzte, wären freilich einer Meinung!
Hallo findesciecle, die Frage bezog sich einzig und allein auf Napoleons nachhaltige Rückwirkung auf Deutschland, deshalb auch mein knapper Kommentar. Seine organisatorischen Neuerungen und deren spätere Initialzündung auf die Deutsche Einheit wurden von mir im ausreichenden Maße gewürdigt!
Zwei Stichworte: Gründung des Rheinbundes und Landvermessung, zumindest zum ersten sollte das I-net genug Infos liefern.
Sorry, Napoleon war kein Tyrann. Und das hlg. römische Reich war schon lange am Boden. Da brauchte es nur noch die Verzichterklärung des damaligen Kaisers.