Nadel Auflagedruck für Turntables?

3 Antworten

Immer weider erstaunlich, wie viele Menschen daran verzweifeln einen Tonarm korrekt einzustellen. Meistens sind es auch noch die, die über Software-DJs schimpfen. Wie auch immer... So geht´s:

Es gibt diverse Systeme, die in einen Tonarm integriert sein können, um das System bei der Abtastung der Platte bestmöglich zu unterstützen. Dazu zählen neben der eigentlichen Einstellung des Tonarms auf das System je nach Plattenspieler und Ausstattung eine Tonarmhöhenverstellung und ein Anti-Skating-System. Die einzelnen Systeme, ihre Wirkweise und ihre Einstellung sollen im Folgenden erläutert werden. Als Ausgangssituation sollte man den Tonarm in eine neutrale Position bringen, das heißt alle Einstellungsmöglichkeiten auf den Nullwert zurücksetzen.

Damit ein Plattenspieler zuverlässig das Musiksignal der Schallplatte oder den Timecode unserer DVS-Platte wiedergeben kann, ist es von enormer Wichtigkeit, dass der Tonarm korrekt eingestellt ist. Um diese Einstellung vornehmen zu können, benötigt man die Angabe zu optimalen Auflagekraft des Systems. Das ist ein in Gramm angegebener Wert, den der Hersteller mit jedem System liefert. Innerhalb dieser Grenzen (z.B. 2,5-4g) tastet die Nadel die Platte optimal ab. Das Ziel sollte es also sein, grundsätzlich diesen Wert einzustellen. Es kann nützlich sein in Einzelfällen von diesem Wert abzuweichen, ihn z.B. für Scratch-Performances bewusst zu erhöhen, damit die Nadel satter auf der Platte aufliegt und so weniger selten springt. Dadurch erhöhen sich aber auch Verschleiß von Platte und Nadel, weshalb man im regulären Betrieb darauf verzichten sollte. Um das Auflagegewicht korrekt einstellen zu können, muss das System wie im Echtbetrieb vollständig montiert sein. Ist das erfolgt, wird das Gegengewicht am Ende des Tonarms so lange vor oder zurück gedreht, bis der Tonarm schwebt, also am Lagerpunkt im Gleichgewicht ist. Ist dies gelungen, stellt man den Skalenring am Gegengewicht auf „0“. Damit hat man die Grundstellung des Tonarms markiert. Nun dreht man das Gegengewicht so lange, bis auf der Skala das vom Hersteller empfohlene Auflagegewicht angezeigt wird, z.B. „3(g)“. Die Nadel liegt nun grundsätzlich optimal auf.

Besitzt der genutzte Plattenspieler eine Tonarmhöhenverstellung ist damit der Tonarm so einzustellen, dass Tonarm und Plattenoberfläche parallel verlaufen. Dadurch sitzt die Nadel optimal in der Rille.

Bauartbedingt erfährt der Tonarm beim Abspielen der Platte eine Kraft die zum Zentrum der Platte hin wirkt. Um dieser Kraft, und damit einem unsauberen Aufliegen der Nadel, entgegen wirken zu können, gibt es diverse Konstruktionen, die mit Hilfe von Magneten oder Gewichten arbeiten. Diese Systeme werden unter dem Begriff „Anti-Skating“ zusammengefasst. Der einzustellende Wert ist der Anleitung des Turntables (und ggf. des Systems) zu entnehmen.

Es gibt weitere Einstellungs- und Messverfahren, um die optimale Auflage des Systems zu bestimmen. Diese Verfahren erfordern jedoch aufwändiges Zubehör, umfangreiches Wissen und sind für den Betrieb eines Turntables durch einen DJ nicht erforderlich.

Diese Informationen und noch viel mehr findest Du in Kürze auf www.dj-lexikon.info

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 2002 DJ. -> www.plus1dj.de / www.dj-lexikon.info

Google einfach das Abnehmersystem. Sowas steht dann in den technischen Daten.

Die Sphärischen / Elliptischen Eigenschaften sind im Grunde nur für den Klang zuständig. Bei sphärischen Systemen nutzen die Schallplatten schneller ab, da der Schliff etwas "spitzer" ist. Dafür ist der Klang bei Schallplatten aber besser. Elliptische Systeme hören sich dafür etwas "bassiger" an, eben weil sie etwas runder geschliffen sind. Welche Auswirkungen das auf Timecodes hat, kann ich dir nicht sagen. Der Timecode ist im Grunde auch wie eine normale Schallplatte eingeschnitten / gepresst. Die Signale werden dann einfach an den Computer gesandt, welcher aufgrund des Codes weiß, was er jetzt tun soll. Klangtechnisch haben diese keinen Einfluss, daher denke ich, dass du dafür Elliptische Systeme nutzen solltest, damit diese Platten nicht so abgenutzt werden.


DJPureBeat1 
Beitragsersteller
 19.01.2016, 01:29

Ok danke, werde ich mal Gucken. Bei Timecodes gibt es soweit ich weiß keine Verluste beim Klang, da sie ja nur dem Programm die Geschwindigkeit und Position des Liedes mitteilen... Weißt du, wo ich bei Serato im Programm sehe, wie stark die Nadel im Moment aufliegt? Sehe da nur die Anzeige wo man anhand der Kreise sieht, ob alles "Glatt" läuft, oder was Probleme macht...

LMAADF  19.01.2016, 01:34
@DJPureBeat1

Ja Klangtechnisch haben die bei Timecodes keinen Einfluss, da ja der PC die MP3´s (whatever) abspielt. Das Auflagegewicht kannst du nirgens sehen. Ob ein System richtig eingestellt ist, merkst du daran, wenn das System von selbst nur ganz langsam auf die Platte sinkt, (wenn du das System loslässt). Im Notfall kann man sich spezielle Schablonen kaufen, um die perfekte Einstellung zu finden. Wenn du dir das nicht zutraust, kannst du deine Turntables auch in ein Musikladen schleppen und dir das einstellen lassen. Ob das Geld kosten, weiß ich leider nicht.

http://www.ortofon.com/stylus-pro-s-p-566-n-2807

empfohlener Auflagedruck: 4,0g (40mN) Quelle Amazon

Der Verschleiß der Platten ist mit den sphärischen Nadeln höher.

Die eliptischen eigenen sich dafür auch nicht zum Scratchen, sind aber exakter bei der Abtastung.


DJPureBeat1 
Beitragsersteller
 19.01.2016, 02:13

Danke, aber wenn man überlegt, dass Timecodes in der Regel billiger als Nadeln sind, dann kann ich ja ruhig die Sphärischen weiter benutzen, wenn man mit ihnen besser scratchen kann. aber wie finde ich bei Serato im Menü herraus, wie der Auflagedruck momentan ist? ich sehe nur auf dem Deck, diesen Balken der die "Signal Stärke" anzeigt und im Menü nur die beiden Kreise, woran man erkennen kann, ob alles Problemlos läuft bzw. was der Grund der Störungen ist.

nextreme  19.01.2016, 02:22
@DJPureBeat1

Ich habe keine Ahnung was für tables du benutzt. Bei meinen drehte man damals zuerst solange am Gegengewicht, bis der Arm praktisch die Wage hielt und schraubte dann eine bestimmte Anzahl an Umdrehungen wieder zurück.