Mutismus in der Partnerschaft - Habt Ihr Erfahrungen o.ä.?

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War sie denn schon immer so? Ich kenne es wohl, dass man Probleme damit haben könnte, sich auseinanderzusetzen, aber nur "anonym" miteinander zu kommunizieren kommt mir spanisch vor. Hört sich für mich so an, als müsste sie mal einen Psychologen aufsuchen.


SunKing33  20.10.2016, 10:57

Bei Mutismus handelt es sich um eine gravierende Störung, die zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität führt.

Aber auch diese Menschen sind beziehungsfähig und genauso liebesfähig und -bedürftig wie andere auch.

Eure Kommentare zeigen, dass Ihr keine Ahnung von Mutismus habt.
Es gibt überhaupt keinen Grund, eidlon150 zu bedauern. Er hat durch sein Unverständnis und seine fehlende Bereitschaft sich auf die Anforderungen einzustellen, die Beziehung gecrasht - und gibt sich hier als beauernswertes Opfer seiner Ex.

Wenn ich mich durch das Vorhandensein einer psychischen Störung persönlich gekränkt fühle, dann habe ich die Zuneigung der Betreffenden nicht verdient. Es wird ihr nach der Trennung besser gehen.

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 20.10.2016, 11:25
@SunKing33

Danke für Deinen Kommentar. Zu meiner Verteidigung möchte ich allerdings vorbringen, dass ich diesen Begriff erst seit einer Woche kenne. Als ich damals mit meiner Freundin nicht klargekommen bin, habe auch ich es für eine extreme Schüchternheit gehalten. Nie im Leben  wäre ich auf die Idee gekommen, Ihr zu schaden. Die speziellen Anforderungen habe ich nicht gekannt. In Deiner Antwort stellst Du mich dar, als hätte ich - unter Kenntnis dieser Erkrankung - fast absichtlich falsch gehandelt. Das ist eine reine Unterstellung, die ich so nicht hinnehme. Auch dass eine extreme Eifersucht mit Borderline zu tun haben könnte, bzw. was Borderline überhaupt bedeutet, weiss ich erst seit wenigen Wochen. Im übrigen wusste ich überhaupt nichts von einer psychischen Erkrankung, unter der Sie zu leiden hat. Das möchte ich hier an dieser Stelle berücksichtigt wissen, bevor Du über mich herfällst.
Hinterher ist man immer klüger, es sei denn, man ist nicht weiter interessiert.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich mich in Kenntnis dieser Probleme nicht in Sie verliebt hätte. Das kann ich aber umgekehrt auch nicht ausschließen.

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conelke  20.10.2016, 13:43
@SunKing33

Das ich von Mutismus keine Ahnung habe, habe ich ja auch zum Ausdruck gebracht. Mich wundert es nur, dass eine Person, die unter Mutismus leidet - sich und anderen damit "schadet" nicht bereit ist, diese psychische Störung behandeln zu lassen. Demzufolge könnte man im umgekehrten Fall genauso sagen, dass sie rein egoistisch gehandelt hat nach dem Motto: Nimm mich so, wie ich bin oder lass es bleiben.

Eidolon 150 war 20ig Jahr mit dieser Person zusammen. Ich denke, er hat genug Bereitschaft gezeigt, mit dieser Situation klar zu kommen.

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 20.10.2016, 14:35
@Eidolon150

"Bei Mutismus handelt es sich um eine gravierende Störung, die zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität führt. "
Selbst nach Trennung (vor 2 Jahren) von Ihr wünsche ich wirklich niemandem (sie eingeschlossen), eine massive Einschränkung der Lebensqualität, in welcher Form und auf welche Weise auch immer.
Das möchte ich hier nochmals betonen!

"Wenn ich mich durch das Vorhandensein einer psychischen Störung persönlich gekränkt fühle, dann habe ich die Zuneigung der Betreffenden nicht verdient."
Das sehe ich genauso.

"Es gibt überhaupt keinen Grund, eidlon150 zu bedauern. Er hat durch sein Unverständnis und seine fehlende Bereitschaft sich auf die Anforderungen einzustellen, die Beziehung gecrasht ."
Unterstellung -ohne Beweis- allenfalls ein Beweis dafür, dass Sunking33 alle anderen Kommentare nicht gelesen hat!

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 17:50

Jetzt können alle, sich die Zeit nehmen und das alles lesen, sicher nachvollziehen, dass ich mich aufrichtig schäme, wenn die Fragen auftauchen :
-Wie alt bist Du?
-Wie lange wart Ihr zusammen?

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 08:11

Schon der Beginn war problematisch. Sie hat gern auf gemeinsame Bekannte zurückgegriffen, um mir etwas ausrichten zu lassen, bzw. um mich ausfragen oder interviewen zu lassen. Zum "Kennenlernen" hat sich eigens dafür ein Freund ihres Bruders mit mir angefreundet.
Selbst Ihre Mutter, und ihre ältere Freundin waren damit beschäftigt, mir klarzumachen, was für ein engelsgleiches Wesen mich da erwartet, obwohl ich schon Feuer und Flamme für Sie war.

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conelke  19.10.2016, 15:09
@Eidolon150

Auch wenn es weh tut, Du solltest realistisch sein und Dir klarmachen, dass man mit einem solchen Menschen keine wirkliche Partnerschaft aufbauen kann. Zu einer Partnerschaft gehört auch die Bereitschaft sich miteinander PERSÖNLICH auseinanderzusetzen - alles andere wäre im wahrsten Sinne des Wortes für die Mülltonne. So kannst Du über das Ende mit Schrecken froh sein, als ein Schrecken ohne Ende vor Dir zu haben. Jede Beziehung, die zu Ende geht ist irgendwo schmerzhaft, da muss man manchmal versuchen, den Verstand in den Vordergrund zu heben. Alles Gute Dir.

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 15:39
@conelke

Du hast vollkommen recht. Leider hat das "Ende mit Schrecken" rund 20(!)  Jahre gedauert. Ich will damit zeigen, das es bestimmt nicht an meiner Geduld gelegen hat. Aber danach war ich einfach fertig mit der Welt, und komme nicht mehr klar. Hin und wieder plagen mich noch diverse Schuldgefühle oder Ideen. Und diese lange Zeit geht nicht einfach so spurlos an mir vorüber, als dass ich nun zur Tagesordnung übergehen- oder gar die Nächste suchen könnte.

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conelke  19.10.2016, 16:28
@Eidolon150

O wei - 20 Jahre!!! Wow, da warst Du wirklich sehr geduldig. Aber alle Geduld hat irgendwann ein Ende. Und ich würde sagen, dass die Zeit nun wirklich reif war. Man braucht einen Partner an dem man sich reiben kann, da hilft auch keine Geduld auf Dauer. 20 Jahre kann man nicht einfach beiseite schieben - doch sieh positiv in die Zukunft. So blöd der Spruch auch sein mag: Die Zeit heilt alle Wunden - zumindest wird es erträglicher. Und irgendwann wirst Du auch wieder bereit sein für Neues...

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 17:31
@conelke

Hinterher ist man immer schlauer. Anfangs dachte ich (wie wohl die meisten, dass der Mutismus der Schüchternheit gleichkommt), bzw. ein Merkmal der/des Schüchternen ist. Ich habe sie für eine Seelenverwandte gehalten - weil ich spüren konnte, wann Sie einem Raum betreten oder verlassen hat. Das ging eine ganze Zeit so. Heute sehe ich das etwas differenzierter. Was uns beide eint, ist (jetzt mal ohne Witz) ein eher überdurchschnittliches Aussehen bei gleichzeitig eher geringem Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl. In Ihrem Fall kam auch noch die extreme Eifersucht zum Tragen (vielleicht Borderline, ich bin aber keiner, der sich diese Diagnose auf die Fahnen heftet). Vielleicht hätte es ohne den beschriebenen Mutismus die schlimmsten Szenen oder Tränen gegeben, obwohl ich Ihr immer treu war. Das war alles andere als einfach. Nein, nicht das mit der Treue, aber die gesamte und sehr belastende Situation.
Ich kann mich auf Anhieb an 6 andere Frauen erinnern, denen ich aus Respekt zu Ihr und Ihrer Liebe, einen Korb gegeben habe. Dass es überhaupt zu dieser unseligen "Beziehung" kam, lag vor allem daran -  dass es für mich die erste weibliche Person war, die meine Gefühle irgendwann (nach 3 Wochen) erwidert hat. Alle anderen wollten mich nicht haben, bzw .dachten Sie sind zu gut für mich.
Wie soll ich jemandem eine Freude machen, der nicht mit mir spricht?



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conelke  19.10.2016, 18:49
@Eidolon150

Ehrlich gesagt habe ich bis heute von dieser Kommunikationsstörung noch nichts gehört. Mir ist klar, dass es schüchterne und introvertierte sowie diskussionsunfähige oder harmoniebedürftige Menschen gibt, die Auseinandersetzungen meiden, aber das in dieser Ausprägung...seeeehr belastend und keine Beziehung fördernd!

Vielleicht gibst Du Dir die Chance irgendwann einmal eine Frau kennenzulernen, die dazu fähig ist und lernst die angenehmen Seiten kennen, die damit verbunden sind.

Kommunikation ist das A und O einer jeden Beziehung...ich frage mich, wie Du das so lange ertragen konntest.

Gibt es dafür keine Therapieansätze? Mit Sicherheit!!! Hat sie sich nie in Frage gestellt bzw. das Bedürfnis gehabt, etwas an ihrer Störung zu ändern?

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 19:19
@conelke

Den Begriff "Mutismus" kenne ich auch erst seit kurzem. Und sicher gibt es entsprechende Therapie-Angebote oder -Ansätze. Dazu ist es aber -da gehe ich mal von mir selber aus- erst notwendig, dass der/die Betroffene sein/ihr Handikap als solches erkennt, und zur Therapie bereit ist.

Und warum ich das solange ertragen habe?
Zum einen waren da Ihre Mimik und Gestik, das hat mir sehr gefallen.
Und dass Sie mich, zumindest am Anfang,  sehr geliebt hat, das hat Ihr Herr Bruder höchstpersönlich seinen Kumpanen am Stammtisch erklärt. Oder auch Ihre Eifersucht. Wenn man total gleichgültig ist, empfindet man keine Eifersucht.

Zum anderen bin ich - was Frauen angeht - absolut nicht verwöhnt, eher im Gegenteil - da habe ich mein Fett abbekommen.

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 19:51
@conelke

Die ganzen Sachen liegen viel tiefer bei mir. Ich musste erst über 30 werden, um zu begreifen, dass ich bei Frauen überhaupt Chancen habe. Und heute halte ich meine Zurückweisungen an die Frauen auch teilweise für ein Stück Bindungsangst, das im Unterbewußtsein sitzt. Ich könnte mir vorstellen, dass meine zugegeben schöne und jüngere Nachbarin von mir einen Korb bekommt, für den Fall, dass Sie sich um mich bemühen würde. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich Ihr dann sagen würde: "Sorry, aber ich bin geheilt".
Manchmal sehe ich im Traum, wie meine Ex im kleinen Schwarzen  an mein Grab kommt...

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conelke  20.10.2016, 07:40
@Eidolon150

Das ist richtig, bevor man eine Therapie in Betracht ziehen kann, muss man sich erst seiner Probleme bewusst werden und einsehen, dass man therapiebedürftig ist. Aber scheinbar ist Deine Ex-Freundin auch so gut durch das Leben gekommen und musste sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen. Das ist sehr schade.

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conelke  20.10.2016, 07:52
@Eidolon150

Jeder von uns macht in seinem Leben Erfahrungen, sowohl schlechte als auch positive. Einige nagen an einem und machen einen ängstlich und vorsichtig, andere widerum steckt man ganz gut weg. Natürlich ist das auch eine Typfrage, wie man mit Niederlagen umgeht, aber man sollte dennoch versuchen, dass sie nicht das Leben bestimmen. Wenn man selbst keinen Weg findet, damit umzugehen und sie das eigene Leben negativ beeinflussen, dann sollte man so stark sein und sich professionelle Hilfe suchen.

Du bist enttäuscht worden und hast jetzt eine große Liebe verloren unter der Du jedoch so ganz nebenbei auch ziemlich gelitten hast. Nach jedem Aus fällt man erst einmal in ein tiefes Loch und denkt sich, dass es besser doch eigentlich gar nicht mehr werden kann.

Doch das ist ein Trugschluss. Man selbst hat es in der Hand, wie man dem Leben weiterhin begegnet. Entweder man bleibt pessimistisch oder man sieht positiv in die Zukunft und versucht Fehler zu vermeiden - eben aus der gemachten Erfahrung - und macht es besser.

Zuerst dachte ich, dass Deine Ex die größeren Probleme hat, doch es scheint mir, dass Deine Probleme tatsächlich tiefer sitzen, als Du Dir selbst eingestehen wolltest. Es ist nie zu spät an sich zu arbeiten oder Neuland zu betreten, man muss es nur wollen.

Du solltest den Kopf nicht in den Sand stecken, so nach dem Motto: Es hat ja sowieso alles keinen Zweck.

Das wäre defnitiv zu einfach. Gehe Deine Probleme an - wenn nötig mit Hilfe. Du bist kein oberflächlicher Mensch und ich könnte mir vorstellen, dass Du mit der richtigen Einstellung Dein Glück noch finden wirst.

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Hallo,

Mutismus ist eine psychische Blockade der Möglichkeit, sich dem anderen sprachlich mitzuteilen.

Keinesfalls darfst Du davon ausgehen, dass hinter dem Nicht-Sprechen fehlendes Vertrauen steht. Möglicherweise sind die Gefühle, die Deine (Ex-)Freundin erlebt (sowohl hinsichtlich Zuneigung als auch ggf. hinsichtlich erlebter Verunsicherung) ein Teil des Grundes, warum es zu dieser Blockade kommt.

Mutisten brauchen Zeit und viel Geduld - ggf. auch ein anderes Mitteilungs-Medium (Chat).

Möglicherweise kann Deine Ex Hilfe von einem Experten annehmen. (Gucke z.B. hier: www.igl-net.de).

Also: vermutlich hat das weniger mit Dir als mit ihr selbst zu tun.

Alles Gute!


Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 19:31

Und heute bin ich mit dem grössten Misstrauen aller Zeiten aufgewacht: Könnte die Sprachlosigkeit eine Art "Sich-schämen" sein, z.B. wenn man auf Treue besteht, und selbst untreu geworden ist? Also, ich für meinen Teil könnte keiner in die Augen sehen, wenn ich weiß, die liebt mich, wenn ich gerade anderswo im Bett war!
Und dann womöglich für mich selbst absolute Treue einfordere!
Manchmal kam es mir vor, als würde Sie sich schämen...
Sie war total eifersüchtig. Aber mein Vertrauen war auch nicht unendlich.



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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 14:56

Nachdem ich nicht mehr Ihr Freund bin,ist das Problem wohl gelöst. Ich glaube, dass Sie einen Neuen hat. Und ob bzw. wie Sie mit dem klarkommt, weiss ich nicht und will es auch gar nicht wissen! Es geht mich auch nichts mehr an, so ganz nebenbei. die Probleme, die ich mit mir selbst habe, sind für mich im Moment gravierender. Ich bin noch lange nicht darüber hinweg.

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Eidolon150 
Beitragsersteller
 19.10.2016, 14:43

Danke für Deinen Trost. Ich habe schon relativ früh festgestellt, dass die Kommunikation ein Problem darstellt. Auch wenn ich sehr wütend
auf Sie war, habe ich es vermieden, einfach loszuschreien. Und das gilt nicht nur fürs Telefonieren. Wir hatten mal ein Streitgespräch am Telefon, bei den ich nach wie vor davon ausgehe, nicht zu grob zu Ihr gewesen zu sein. Leider kam es danach nur noch zu anonymen Anrufen Ihrerseits. Gravierender für diese Blockade - aus der heutigen und möglichen Distanz heraus - war, daß ich dummerweise, weil ich es nicht besser wusste, auf einen Ihrer Kommentare hin, eine abwertende Handbewegung gemacht habe.
Das kannte ich selbst in erster Linie von meinem Vater, der so reagiert hat, wenn er mit meinen Äußerungen nicht einverstanden war. Also - ein Schuldgefühl begleitet mich deswegen nach wie vor.
Auf der anderen Seite bin ich mir - weil Sie nicht mit mir reden wollte oder konnte - vorgekommen  wie Ihr persönliches Monster. Ich wäre gern Ihr Freund gewesen - nicht Ihr Monster. Ich gehe sogar davon aus, dass ich die einzige Person in Ihrem Leben war, mit der Sie vorwiegend durch Blicke kommuniziert hat. Das tat mir insgesamt sehr weh, und war für mich der Haupt-Trennungsgrund. Mit der Situation des Vertauens dagegen hatte das, so glaube ich ebenfalls,
nichts zu tun. Was mich selbst angeht: Ich gehöre zu den eher schüchternen Menschen. Aber wenn ich jemand etwas sagen möchte, und mir nicht zutraue, dann schreibe ich eben einen Brief.
Oder eben eine Mail/SMS. Das heißt, ich weiss mir auch dann irgendwie zu helfen, was bei Ihr wohl eher nicht der Fall gewesen ist, leider.

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