Muss man als Informatiker/Programmierer wirklich so gut in Mathe sein?

8 Antworten

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Du wirst gut in Mathe, wenn Du Informatiker/Programmierer wirst. DANN bekommt die Mathematik nämlich plötzlich einen Sinn. Du erkennst warum Du einen bestimmten Teil von Mathe brauchst und was Du damit alles machen kannst.

Wenn Du im Moment schlecht in Mathe bist, dann deshalb, weil es für Dich überhaupt keinen Grund gibt, Dich mit Mathe zu beschäftigen. Das Thema des Lehrers interessiert Dich gar nicht und deshalb kommst Du mit den Lösungswegen auch nicht klar. Mein Standardbeispiel in diesem Zusammenhang ist das folgende: Stell Dir vor, Du sollst Dich mit dem Rezept eines Apfelkuchens beschäftigen, hast aber gar nicht die Absicht, einen zu backen.

Und genau das passiert Dir täglich in der Schule. Du "lernst" für Zensuren und nicht weil der Lerninhalt eine Bedeutung für Dich hat. Wenn Du programmieren willst, hast Du eine andere Motivation. Du willst, dass der Computer etwas tun. Logische Frage: Wie bringst Du ihn dazu? Und nun gehst Du auf die Suche nach Lösungen. Wenn Du herausgefunden hast, dass dazu ein bestimmter Teil der Mathematik erforderlich ist, wirst Du ihn verstehen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. DAS ist Lernen.

Die Antwort von TechnikSpezi bestätigt exakt, was ich geschrieben habe.

Gruß Matti

Du musst nicht gut in Mathe sein, es reicht wenn Du bereit bist eventuelle Schwächen durch lernen oder Üben auszugleichen!

Wichtig ist in erster Linie das Interesse und die Bereitschaft einen Beruf zu erlernen und nicht, wie gut man in irgendwelchen Fächern ist.

Ich selbst war z.B. immer furchtbar schlecht in Sprachen und obwohl für mein Studium mit Schwerpunkt Softwareengineering gute Englischkenntnisse gefordert wurden und ich etwas sorge hatte, bin ich stets gut zurecht gekommen und würde Fremdsprachenkenntnisse heute (auch dank Auslandsaufenthalten) zu meinen Stärken zählen.

Die frage ist nicht was du alles kannst oder nicht kannst. Die Frage ist was du willst!

Hallo,

es hängt doch ALLES zusammen!

Mit dieser Aussage bin ich schon mitten drin. Sieh Dir nur mal diese Klickpfade an, wo und wie ich bei Wikipedia überall auf Informatik stoße und was daneben immer wieder für Themen genannt werden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zusammenhang

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-> https://de.wikipedia.org/wiki/Relation

--> https://de.wikipedia.org/wiki/Systemtheorie

Modellierung

Um Systeme in Modellen beschreiben zu können, spielen Bereiche aus Mathematik und Informatik eine Rolle. Wenn ein System quantitativ beschrieben werden kann und weitere Voraussetzungen erfüllt sind (insbesondere die Differenzierbarkeit der beschreibenden Funktionen), dann werden häufig Differentialgleichungs­systeme für die mathematische Modellierung herangezogen.

Fehlen diese Voraussetzungen, dann muss die Beschreibung auf einer abstrakteren Ebene erfolgen. Für eine formale Beschreibung mit begrifflichen Mitteln dient in der Mathematik die formale Begriffsanalyse, ein Teilgebiet der Ordnungstheorie. Auf Seite der Informatik beschäftigt sich die Ontologie damit, Systeme formal mit begrifflichen Mitteln zu beschreiben. Grundlagen dazu liegen auch in der philosophischen Ontologie.

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-> https://de.wikipedia.org/wiki/Logik

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Und wenn Dir das jetzt alles als zu abstrakt erscheint... machste hiermit gleich weiter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abstraktion

Und da eben alles mit allem zusammenhängt, kannst Du diese Vorgehensweise sicherlich Dein ganzes Leben jeden Tag aufs neue wiederholen und jedes mal ein Stückchen mehr verstehen.




kosboh  08.10.2017, 13:41

Ich mache mal meinen Teil für heute:

In der Konversation zu dieser Frage fallen auch die Wörter "grammatikalischer Bullshit"

https://de.wikipedia.org/wiki/Grammatik

Grammatik ist zum einen der Begriff für ein Wissensgebiet, das
Gegenstand der „Grammatiktheorie“ ist, also das sprachliche System selbst, in seiner abstrakten Form. In der Sprachwissenschaft umfasst dieser Begriff alle Bereiche, in denen die Gliederung sprachlicher Einheiten untersucht wird, also die Formenlehre von Wörtern (d. h. die Morphologie), den Bau von Sätzen (Syntax), die Lautlehre (Phonologie), sowie die Bedeutungslehre (Semantik), soweit sie sich auf Regeln zum Aufbau von sprachlicher Bedeutung bezieht.

-> https://de.wikipedia.org/wiki/Semantik

Zweiter Ansatz ist das Postulat, dass das Sprachsystem im Gehirn ähnlich funktioniert wie ein Computer. Nach Jerry Fodors Ansicht können die vielfältigen Strukturen und Bedeutungen der sprachlichen Äußerungen (Oberflächenstruktur) auf einen Regelapparat (die Tiefenstrukturen) zurückgeführt werden, der einerseits durch Umformungen (Transformationen) die Sprachverwendung erzeugt (generiert) und andererseits das Verstehen ermöglicht. Entsprechend übernahmen die Linguisten bei ihren Notationen die – in der Informatik verwendeten - mathematischen Symbole der Graphentheorie in Verbindung mit Algorithmen: Grundform für die Konstituentenanalyse ist der Baumgraph.

--> https://de.wikipedia.org/wiki/Informatik

--> https://de.wikipedia.org/wiki/Graphentheorie

Die Graphentheorie (seltener auch Grafentheorie) ist ein Teilgebiet der Mathematik, das die Eigenschaften von Graphen und ihre Beziehungen zueinander untersucht.

---> https://de.wikipedia.org/wiki/Mathematik

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Ist doch erstaunlich, oder?

Ohne auch nur eine Zahl oder das Programmieren im Sinn zu haben, komme ich doch ziemlich schnell darauf zurück ;-)

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kosboh  08.10.2017, 14:07
@kosboh

Und weil es soviel Spaß macht!

https://de.wikipedia.org/wiki/Bullshit

englisch vulgär für Quatsch, Schwachsinn, Blödsinn; wörtlich: Bullenscheiße

-> https://de.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%B6dsinn

Blödsinn steht

  • als Eigenschaft für Blödheit
  • historisch für Schwachsinn
  • umgangssprachlich für Unsinn

--> https://de.wikipedia.org/wiki/Schwachsinn

---> https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Intelligenz

----> https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz

Künstliche Intelligenz
→ Hauptartikel: Künstliche Intelligenz
In der Informatik beschäftigt man sich mit dem Thema im Rahmen der Forschung zur künstlichen Intelligenz (KI). Sie bezeichnet die Nachbildung menschlicher Intelligenz innerhalb der Informatik


Männer und Frauen verfügen im Durchschnitt über die gleiche
mathematische Intelligenz. In vielzähligen Studien, die zusammengenommen an etwa 3 Millionen zufällig ausgewählten Probanden durchgeführt wurden, zeigten sich im Mittel ähnliche Fähigkeiten. Auffällig war, dass die Männer sowohl bei den sehr talentierten als auch bei den extrem untalentierten Individuen in der Überzahl waren. Dies könnte auch ein Grund dafür sein, dass es mehr eminente Mathematiker als Mathematikerinnen gibt.

Mit dieser letzten Aussage schließe ich dann wieder zu der ursprünglichen Frage auf ;-)

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Oft ist sie ein Gerücht, oft aber auch wahr.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wo ein Informatik Lehrer auf einer Informationsveranstaltung damals am Ende der 7. Klasse das Fach Informatik vorgestellt hat. Wir konnten es dann für die 8 und 9. Klasse als sogenannten Differenzierungskurs (auch: Wahlpflichtfach) wählen. 

Dabei sagte der Lehrer, dass man Informatik nur wählen sollte, wenn man in Mathe 3 oder besser steht. Ich als TechnikFreak und einer 4 in Mathe war absolut verstört, habe ich aber natürlich nicht davon abbringen lassen, Informatik zu wählen. Und siehe da:

Ich hatte in beiden Jahren immer die Note 1 oder 2. Mittlerweile bin ich im Abiturjahrgang (Gymnasium) und habe Informatik weiterhin und sogar als 4. Abiturfach. In der Facharbeit hatte ich eine 1, auf dem Zeugnis ebenso vergangenes Schuljahr. Ich muss dazu nun anmerken, dass meine 4 in Mathe mittlerweile schon Geschichte ist und ich sogar im Mathematik Leistungskurs bin. Dennoch bin ich auch kein Superbrain und muss immer viel lernen. 

Ich habe bis zum Ende des letzten Schuljahres keinen Funken an Mathematik gebraucht. Ich habe genügend Schüler im Kurs, die auch 2 stehen, obwohl sie in Mathematik 4 stehen. Die einzige Verbindung ist das komplexe Denkvermögen. Man lernt in Mathematik eben mit den etlichen komplexen Aufgaben, bestimmt zu denken und Probleme zu lösen. Das ist kein Vergleich zu Fächern wie Deutsch, aber eben ein sehr guter zu Informatik. Dort wird das auch ab der Q1 (G8 Gymnasium 11. Klasse) theoretischer und ab diesem Jahr (Q2, Abiturjahrgang) wird man dann auch ein wenig Mathematik brauchen, aber das ist absolut einfach und hat wirklich immer noch vom Stoff her gar nichts mit der Mathematik selbst zu tun.

Was ich dir mit meinem Beispiel klar machen wollte:

Die Aussage, dass man gut in Mathematik sein muss, ist für die Schule falsch. Der Lehrer hat mir damals definitiv ohne Sinn Angst gemacht und eine falsche Aussage getroffen, auch wenn diese an sich nicht irgendwoher kommt. Da kommen wir nun zum nächsten Punkt:

Informatik für die Hochschule und im Beruf:

Ich selbst werde Informatik studieren und dabei werde ich viel Mathematik benötigen. Du musst es im Studium tatsächlich auch als Fach haben. Ich muss höhere Mathematik I und II über mich ergehen lassen. Die Informatik basiert auf der Mathematik. Das ist der Punkt. Hier stimmt die Aussage demnach definitiv, dass man Mathematik für Informatik im Beruf oder eben für das Studium benötigt und gut können sollte. Unternehmen achten bei Informatikern demnach immer darauf. Vor allem, weil viele Schulen gar kein Informatik anbieten, ist Mathematik oft das wichtigste Fach. Wenn du also schon immer schlecht in Mathematik warst, wirst du wahrscheinlich auch in der Informatik nicht ohne Probleme durchkommen.

Liebe Grüße

TechnikSpezi

Natürlich muss man gut in Mathe sein, du schreibst viele Prüfungen in dem lernfach und musst auch zum Coden Formeln aufstellen können. English sollten man allerdings genauso wenig vernachlässigen.

Mach doch einfach mal ein Praktikum als Info und hör dir die Erfahrungen direkt von anderen an.


FuckYou420  08.10.2017, 10:54

Am besten fand ich übrigens "
Ist diese Aussage nur ein Gerücht, ist es ein wenig übertrieben, stimmt es nicht oder ist es nicht mehr aktuell?"

Du hast nicht einmal zur Auswahl gestellt das daran etwas wahr sein könnte :D

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TilWei 
Beitragsersteller
 08.10.2017, 10:55
@FuckYou420

Aufgrund des "IST" am Anfang ist auch die Wahl gegeben, mit nein zu antworten.

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Kuhlmann26  08.10.2017, 11:38
@FuckYou420

Du hast nicht einmal zur Auswahl gestellt das daran etwas wahr sein könnte

Alles, was der Fragesteller geschrieben hat, ist als Frage formuliert. Eine Frage impliziert, dass es auch ganz anders sein könnte, als von ihm formuliert.

Seine Befürchtungen, Mathe könnte tatsächlich wichtig sein, sind so groß, dass er sie nicht einmal zu formulieren wagt. Der Wunsch, dennoch die Wahrheit zu erfahren, zwingt ihn aber die Frage dennoch zu stellen. Er hofft sozusagen auf Milde, die in Deiner Antwort jedoch nicht zu finden ist.

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