Möchte meine neuen Jobaufgaben abgeben. Wie anstellen?
Hi zsm,
vor 7 Monaten hatte ich das Jahresgespräch mit dem Vorgesetzten. Ich hatte angemerkt, dass ich mich mit den Aufgaben zu 100% identifiziere, mir jedoch auch vorstellen kann, komplexere Fälle zu bearbeiten. Hier wurde ich zunächst abgewimmelt. Im weiteren Gesprächsverlauf stellte ich meine Argumente im Rahmen der Gehaltsanpassung vor. Ehe ich einen Betrag nennen konnte, sagte er: „bisschen was gibts jedes Jahr, das kriegen wir hin“.
Paar Wochen später fragte ich nach einem Zwischenzeugnis. Sofort löste das eine Lawine der Empörung aus. Man setzte sich kurze Zeit später mit mir zusammen und ich hatte erneut gesagt, dass ich mir komplexere Aufgaben wünsche. Dies führte ich auch aus und bekam am Ende das, was ich wollte, sozusagen. Auch hier kam das Thema Gehalt zur Ansprache und ich hatte einen fairen Wert genannt, der realisierbar schien (zumindest signalisierte mir das der Bereichsleiter).
Die Gehaltsanpassung erfolgte im Mai. Bis dahin wusste kein Mitarbeiter, wie viel man bekommt / ob man was bekommt (ist bei uns so üblich).
Ende vom Lied ist, dass ich nun 100€ brutto mehr bekomme, die ich wahrscheinlich auch so für meine vorherigen Aufgaben (Sachbearbeitung) bekommen hätte, jedoch mit den neuen Aufgaben (Projektarbeit / Prozessoptimierung) für unverhältnismäßig wenig halte und mir den Stress nicht mehr antun will. Meine Motivation ist im Keller. Übermorgen findet ein Gespräch mit dem Vorgesetzten statt und ich bin drauf und dran zu sagen, dass ich die Aufgaben gern abgeben möchte. Gleichzeitig habe ich Angst davor, mich lächerlich zu machen. Ein Wechsel kommt vorerst nicht infrage, da das Thema Familienplanung ebenfalls sehr aktuell ist.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
LG
1 Antwort
Ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe.
Wenn du alles bekommen hast was du wolltest
- Aufgaben
- Gehalt lt. vereinbarung
nachdem du hier mehrfach richtige überzeugungsarbeit leisten musstest kommt ein "ah ne doch nicht" natürlich richtig doof.
Wenn einer der Aspekte nicht so ist wie von beiden Seiten vereinbart (Aufgabeninhalt, höhe der Anpassung) würde ich darauf bezug nehmen idF.
"Wir hatten uns auf Aufgaben abc zu Gehalt def geeinigt ich habe jetzt Aufgaben ghi zu gehalt jkl. Das entspricht aus meiner Sicht nicht dem was vereinbart war und ich fühle mich mit der Konstellation nicht wohl. Ich würde daher gerne zurück zu meinen ursprünglichen ..."
BEi abweichungen von der vereinbarung sollte sich das ja nachweisen lassen.
Den Aspekt würe ich tatsächlich so anbringen.
Du kannst hier auch das Wort Wertschätzung verwenden idF. "Ich habe bei dieser deutlichen Unterschreitung meiner Untergrenze das gefühl das das mehr an Aufgaben/Verantwortung was ich hier übernommen habe nicht wertgeschätzt wird. Ich bin aus dem Gespräch mit dem Verständnis raus gegangen das man mir die Aufgaben gibt wenn ein mehr zw. meinem Minimum von 2,5k und meinem Wunsch von 4K möglich ist."
Ganz generell kann es auch sinn machen mal zu rechnen von wie viel Prozent wir bei den 1,2K reden.
Angenommen du hast davo bei 45K gelegen wären 1,2K etwa 2,6 % je Höher dein Brutto desto geringer die Anpassung in Prozent. Ganz generell hätte ich bei einem verhandelten mehr an Aufgaben und Verantwortung schon eher was im BEreich von minimum 5 % erwartet, gerne auch 10 oder mehr %.
2,6 liegt absolut im Bereich üblicher gehaltsanpassungen ohne Mehraufgaben
die 4k bei oben Beispielhaften genannten 45K wären etwa 8,8 und damit bei fiktive 45K nichtmal viel.
Das nur mal als Diskussionsgrundlage wenn die dir mit "Aber 1,2K sind viel Geld" kommen. Wäre natürlich nochmal mit deinen Echten Werten zu rechnen.
Tatsächlich liege ich weit unter den 45k 😅 als ich bei der Unternehmung vor 2 Jahren angefangen habe, hatte ich bereits einen Studienabschluss und Berufserfahrung in der Tasche. Allein die Einsparungen, die ich innerhalb der letzten 2 Jahre nachweislich einbringen konnte, werden, wie man sieht, nicht wertgeschätzt. Daher auch die fehlende Motivation meinerseits.
Ich danke dir für deine hilfreichen Tipps💐 definitiv werde ich das eine oder andere einbringen. Gruß
Wenn du mit studium und ERfahrung weit unter 45K liegst würde ich an deiner Stelle mal schauen was andere dir Biete.
Ein bisschen BEwerben und ruhig auch mal Frech sein im Gespräch und 15 oder 20K über dem was du akt. verdienst verlangen. Du hast ja nichts zu verlieren wenn die nein sagen aber viel zu gewinnen wenn wer anbeißt. Dein aktueller AG bekommt ja nicht mit das du dich woanders bewirbst.
Hi dieLuka,
im Gespräch mit dem Bereichsleiter wurde ich nach meinem „Wohlfühlgehalt“ gefragt. Ich entgegnete, dass ich 4K p.a. mehr möchte, jedoch die Situation der Unternehmung kenne, und für mich anfänglich 2.5K im Jahr ebenfalls in Ordnung wären. Der Bereichsleiter notierte sich das in seiner Mappe. Das wäre so das einzig schriftlich Festgehaltene…
Wie gesagt, die Gehaltsanpassung wurde monatelang unter Verschluss gehalten. Erst, als alles in trockenen Tüchern lag, sprich nicht mehr nachverhandelbar war, bekamen wir unsere Gehaltsanpassungen. Ich in meinem Fall 1.2k mehr im Jahr.
Deinen Ansatz finde ich sehr gut. Werde das auf jeden Fall gleich mal mitaufnehmen.
Vielen Dank :)