minijob 150 stunden im monat?
Hallo Leute,
ich mache momentan einen Minijob im Altenheim und wollte auch im Herbst dort meine Ausbildung anfangen.
Zu beginn hatte mich mein Chef gefragt, ob ich in den Ferien noch nebenbei in den Altenheim arbeiten möchte und mir was dazuverdienen will, ich hab dem ganzen zugestimmt. ich habe einen minijob vertrag als pflegehelferin mit einem festbetrag von 420€ als teilzeitstelle mit 6,50 stunden pro woche.
ich arbeite jedoch jetzt 6,50 stunden TÄGLICH für die 420€ und habe eine 12 tage schicht und 5 tage frei im monat.
ich bin auf den bus angewiesen und habe meiner stationsleiterin direkt zu beginn gesagt, dass ich am wochenende keine frühschicht machen kann.
nach ein paar wochen hat sie mich gefragt, ob ich für ein wochenende eine frühschicht machen könnte, ich habe zugestimmt und draufhingwiesen das mein freund mich fährt.
nun bin ich seit 3 wochen nicht mehr mit ihm zusammen, habe es ihr auch mitgeteilt als ich wieder zur arbeit kam am donnerstag, aber sie meinte ich solle dann gucken wie ich dahin komme an einem sonntag.
einen tag später nochmal der 2. leitung gesagt, sie hat mich aber nur angeschnautzt und sagte ich solle doch runter zum chef gehen oder mir ein taxi rufen, obwohl sie meine finanzielle situation kennen.
was denkt ihr dadrüber ?
ist das überhaupt rechtens mit dem vertrag?
und bezüglich der situation jetzt wegen dem frühdienst, wie soll ich da am besten handeln?
4 Antworten
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Das hört sich arg nach Ausbeutung an, stell deinen Chef mal zur Rede, sowas geht gar nicht!
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Schokolinda/1444744061_nmmslarge.jpg?v=1444744061000)
die auslegung des vertrags ist natürlich nicht rechtens: für 420 € eine arbeitsleistung abzugreifen, die nahe zu an vollzeitarbeit kommt, ist wucher.
auch wenn es einen vertrag über einen festbetrag gibt, hast du anspruch darauf, dass alles, was über deine arbeitszeit hinausgeht, ausgeglichen wird. entweder bezahlt oder durch freizeit. fordere ein, was dir zusteht: eine bezahlung für die überstunden.
nach der abzocke und so blöd, wie der chef daher redet von wegen taxi, würde ich mir überlegen, ob ich ausgerechnet bei denen eine ausbildung anfangen möchte.
zum frühdienst würde ich nicht kommen. der arbeitgeber hat zwar weisungsrecht. aber jemanden, der mit einem mini-job angestellt ist, einzusetzen, als wäre der auf rufbereitschaft, ist nicht ok. du hast von anfang an gesagt, dass diese frühschicht nicht geht und dann sollen sie doch bitte dir kündigen, wenn sie meinen, dass das ein grund wäre.
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Offensichtlich nutzen sie die Situation aus, weil du bald deine Ausbildung dort anfangen willst. Ich würde mit der Leiterin Klartext reden, dass ich nicht mehr umsonst arbeiten würde (150 Std. x 9,60€ Mindestlohn = 1440€/mtl.)
Und wenn du am Sonntag keine Verbindung bekommst, dann sollen sie für die Taxifahrt aufkommen. An deiner Stelle würde ich mir das nicht länger gefallen lassen..
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150 Stunden im Monat kommt schon sehr nah an eine Vollzeitstelle ran (die hätte zwischen 160-173 Stunden im Monat) - von Minijob sind wir da meiner Meinung nach sehr weit entfernt.
Zudem reden wir bei 420€ für 150 Stunden im Monat über einen sittenwidrigen Stundenlohn von 2,80€ - da sollte sich also ganz schnell etwas ändern.
Wenn du die Stundenerhöhung von 6,5 Stunden pro Woche auf 6,5 Stunden pro Tag stillschweigend annimmst, kann daraus durchaus ein Vollzeitarbeitsverhältnis werden. Da müssen auch Teilzeitkräfte aufpassen dass dies nicht passiert.
Ich würde also schleunigst das Gespräch suchen und nochmal klar stellen dass du auf Minijob-Basis angestellt bist und du derzeit deutlich zu viele Stunden leistest die du durch Freizeitausgleich nur schwer wieder abbauen kannst. (Du hättest ja knapp 28 Stunden pro Monat, bei 150 Stunden bräuchtest du ja knapp 4 Monate eine bezahlte Freistellung um von den Überstunden wieder runter zu kommen?)
// EDIT:
Es gibt ein paar Ausnahmen bei denen der gesetzliche Mindestlohn nicht gilt, z.B. Jugendliche unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Ausbildung