Messe für Verstorbene

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Bezahlt werden muß die Hl Messe, ja. Wenn er die Messe beauftragt hat, muß er logish davon wissen.

Der Sinn dahinter ist, daß man um die Befreiung des Verstorbenen von Restsünden und um die Erlösung aus dem Fegfeuer betet. Bzw die hl Messe gewährt einen gewissen Ablaß der Sündenstrafen und somit eine Verkürzung des Fegfeuers. Des weiteren kommt die Hl Messe Dir zu Gute, soltle Deine Oma schon ausm Fegfeuer herausen sein, wenn Du daran teilnimmst

Und bevor wieder die Katholiken_Hasser rumbrüleln udn lachen - das ist dei katholische Definition und Lehre.


Oberzicke 
Beitragsersteller
 18.11.2010, 11:03

Oh, vielen Dank für die Aufklärung!

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coppa  18.11.2010, 11:15
@Oberzicke

bitte gern und danke fürn stern

reimt sich sogar ;)

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In der russ.-orthod. Auslandskirche, die ja auch katholisch ist, wird so eine Totenmesse an mehreren Wochentagen - je nach Bedarf - vor dem eigentlichen Gottesdienst abgehalten.

Die Gemeindemitglieder füllen dazu einen dafür vorgesehenen Zettel formlos am Pult des Kirchenältesten innerhalb des Kirchenraumes aus mit dem Namen dessen, der eine Totenmesse bekommen soll. Das macht er/sie nach Belieben auch dann, während der Priester diese schon abhält. Er legt sie einfach vor ihn zwischen die brennenden Kerzen an dem regelmäßig dafür vorgesehenen Platz mit einem blauen Licht - im Gegensatz zu allen anderen roten 'ewigen' Lichtern. (Rot = Freude).


Der Priester mit Weihrauchgefäß, dem besonderen Beicht- u. Totengedenkkreuz, daß von allen anschließend geküßt wird, steht vor dem Gekreuzigten in Messing und dem großen Holz-Totenkreuz und spricht ein Basisgebet von ca. 10 Minuten Länge, indem aller Heiligen gedacht wird. Dazu kommen dann die Namen derjenigen, die er auf dem Zettel erhalten hat und noch fortlaufend erhält - wobei es sich durchaus pro Zettel auch um 5 oder mehr Namen handeln kann, derer gedacht wird. Das Totengedenken kann sich dadurch auf 20 oder auch 30 Minuten verlängern. Der anschließende normal angesetzte Gottesdienst fängt entsprechend später an. Jeder Gottesdienst fängt halt dann an, wenn der Priester soweit ist. Da alle kommen und gehen, wie es in ihren sonstigen Tagesplan hineinpaßt, ist das unwesentlich.


Teil eines jeden Ritus' dieser Kirche ist stets auch Gesang, in den die Gemeinde an einer Stelle einfällt (im Normalgottesdienst das gesungene Glaubensbekenntnis) - so auch hier; ihre Teilnahme bekunden sie außerdem indem sie den Priester relativ dicht umstehen (in der Gemeinde 'sitzt' man nicht - abgesehen von Kranken u. Gebrechlichen); dabei hält man eine brennende Kerze in Händen (sofern man sich die kaufen mochte), die zum Abschluß an diesem Totengedenkplatz zu den übrigen bereits brennenden Kerzen hinzugestellt wird.

Vier oder 5 x (ich 'rechne' während des Gottesdienstes nicht) verehrt und gedenkt der Priester in dieser Zeremonie aller Heiligen des Ikonostas und der trauernden andächtigen Teilnehmer des Totengedenkens durch Be-Weihräucherung.

Es besteht keine Verpflichtung an diesem Totengedenken teilzunehmen, ist aber für mich selbstverständlich, wenn ich mich schon dort befinde.


Zum Abschluß danken die Teilnehmer dem Priester und ihrem HERRN durch Küssen des ihnen hingehaltenen Kreuzes und der Hand des Priesters, die es ihnen bietet bzw. sie bekreuzigt hat. Unmittelbar zuvor oder anschließend plaziert man seine Kerze bei den Übrigen an diesem speziellen Platz.


Niemand ist verpflichtet, Ikonen oder die Hand des Priesters zu küssen oder sich zu bekreuzigen - es sei denn, er wünscht Leistungen von diesen.

Normalerweise erfährt man von bestellten Hl. Messen für Verstorbene nicht aus der Zeitung (es sei denn beim 30-tägigen Seelenamt), sondern höchstens aus den kirchlichen Nachrichten. Es ist richtig, dass die Messen bestellt werden müssen und wenn dies dein Onkel getan hat, muss er es auch wissen. Vielleicht wusste er aber nicht den genauen Zeitpunkt der Messe und hat ihn dann erst in den kirchl. Nachrichten erfahren.

Die Hl. Messe ist für Katholiken die "unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers Jesu Christi". Deshalb auch der frühere Begriff "Messopfer". Es kann nichts Kostbareres geben als das immerwährende Opfer Christi und die Verdienste, die daraus fließen. Diese kann man auch den Verstorbenen im Läuterungszustand (Fegfeuer) zugute kommen lassen, damit sie von ihren noch abzubüßenden Sündenstrafen befreit werden und früher zur Anschauung Gottes gelangen können.

So gesehen wird "die ganz normale" Messe für einen betreffenden Verstorbenen aufgeopfert im Vertrauen darauf, dass Gott sie ihm auch zuwendet. Deshalb ist es kein "Aufreißen von Wunden", sondern im Gegenteil eine sehr tröstliche Vorstellung, dem Verstorbenen helfen zu können.

Eine hl. Messe kann man nicht bezahlen. Es wird lediglich ein Mess-Stipendium erbeten, was als eine freiwillige Opfergabe gilt und oft bedürftige Priester in der Mission unterstützt.

In diesen Messen wird der Toten gedacht und für sie gebetet. Mit dem „Aufreissen alter Wunden“ hat das nichts zu tun. Der Besuch ist freiwillig. Du mußt nicht hingehen, wenn es Dich zu sehr belastet, gemeinsam der Verstorbenen zu gedenken.