Meine Tochter und ihre Wünsche
So ich schreibe gerade vom Account meines Sohnes aus:
Ich habe gerade das Problem, dass meine Tochter ein neues Handy möchte ( sie wird in 1 Monat 14 ), bisher hatte sie nur ein billiges HTC. Wie ihr bestimmt wisst, kommen dann die Wünsche nach Iphone und Co. Bei meiner Tochter ist der Wunsch derzeit beim Samsung S4, das in kurzer Zeit vorgestellt wird. hab mich daraufhin bisschen informiert, welche Handys ihre Freundinnen etc. haben und war schockiert: Da haben doch wirklich die kleinen schon alle Handys für 500Euro aufwärts. Meine Tochter ist so ziemlich die einzige mit einem alten.....
Naja klar, dass es dabei nur um Angeben geht.. aber darum dreht sich, wenn wir ehrlich sind doch das ganze Leben... Autos, Klamotten, Handys..... bla bla bla....
Naja jetzt überlege ich natürlich ob ich ihr diesen Wunsch zum Geburtstag erfüllen soll oder nicht. ( Geld ist jetzt nicht das Problem...... ) Vielmehr will ich von euch wissen, was ihr machen würdet bzw. was ihr da evtl. ( falls ihr schon in der gleichen Situation wart ) machen würdet.
Lg Freu mich auf eure Antworten.
Achja... bevor es jetzt losgeht mit "verzogene Göre etc. " sie ist wirklich ein rundum zufriedenes Kind und hat kaum Ansprüche oder besondere Wünsche. Das wäre eigentlich das erste teurere Geschenk um das sie mich bittet.
13 Antworten
Ich würde dir einfach mal vorschlagen, dich mit ihr mal zusammenzusetzen und zu besprechen, ob sie tatsächlich ein Handy für 500€ braucht oder ob es ein etwas älteres nicht genauso tut.
Angeben ist die eine Sache. Aber nützt einem das, wenn man mit dem Gerät nichts anfangen kann. Klar, bei den neueren Geräten wird immer mehr technischer Schnick-Schnack eingebaut, von dem manches vielleicht ganz nett ist, aber ob man es wirklich braucht, ist dann wieder was anderes.
Als Mutter gehört die Erziehung deiner Tochter nunmal auch zu deinen Aufgaben. Klar, ihr an ihrem Geburtstag was zu schenken, ist toll. Aber du solltest auch nicht vergessen, dass sie auch was fürs Leben lernen soll. Deswegen würde ich, wie schon gesagt, vorschlagen, einfach mal ein wenig mit ihr darüber zu diskutieren. Such vielleicht ein paar Infos über das Handy raus, das sie gerne hätte, und such dir ein paar andere Geräte aus, die eben schon etwas älter sind, aber trotzdem das meiste zu bieten haben, was man so von einem Smartphone braucht.
Dann könnt ihr euch einfach mal unterhalten, was sie eigentlich für Funktionen am Smartphone braucht und worauf sie auch verzichten könnte. Und dabei kannst du ihr gleich klar machen, dass "Aber meine Freunde haben das auch!!!" kein sonderlich gutes Argument ist.
Ich persönlich hab zum Beispiel auch ein relativ altes Smartphone und es bietet eigentlich alles, was ich so an einem Handy brauche (und noch mehr^^). Ich kenn sogar einige Leute, die noch gute altmodische Tasten-Handys haben und problemlos damit zurecht kommen. Deswegen hier abklären: Was wird eigentlich tatsächlich gebraucht und tuts ein altes Gerät nicht genauso gut^^
Ich finde es spricht nichts dagegen ;) u sagst ja selbst, sie hat kaum Ansprüche oder Wünsche, da kann man ihr so einen Wunsch ruhig mal erfüllen..(:
Also ich würde ihr ein neues schenken aber nicht gleich sooo ein neues P.S ich bin 16, inzwischen haben echt alle solche Dinger, aber ich nicht und ich will es auch nicht(es gibt gute Handys die reichen volkommen aus und für mich sind Handys nicht zum angeben da, deswegen meine ich auch, dass du ihr nicht gleich sooo ein neues kaufen brauchst)
LG
Nunja, ich kann nur aus meiner eigenen Kindheit erzählen. Ich muss dazu sagen, dass ich einen sehr reichen Vater habe. Als ich so halt war, gab es noch keine Handies, aber ein Homecomputer wie der C64, ein eigener Fernseher auf dem Zimmer, eines der neu aufgekommenen BMX-Räder, Burlington-Socken, und andere Markenklamotten usw. so etwas hätte ich gerne mein Eigen genannt, auch um damit anzugeben. Andere Kinder in meiner Klasse bekamen das. Sogar wesentlich Ärmere. Taschengeld habe ich genug bekommen, ich hätte mir die Sachen einfach kaufen können. Einen Teil meines wirklich großzügigen Taschengeldes hat er mir nie ausgehändigt, sondern direkt in lang laufende Lebensversicherungen und Sparverträge einbezahlt. Trotzdem hätte ich noch genügend Geld gehabt, um mir die Sachen einfach kaufen zu können. Aber es war da ein innerer Impuls, der mich vom Kauf abgehalten hat. Ich habe am Ende dann doch die Klamotten getragen, die mir mein Vater gekauft hat. Meist fuhren wir mit der gesamten Familie zu Großmärkten oder Fabrikverkäufen, wo unser Vater uns alle gemeinsam einkleidete. Er war übrigens ein absoluter Fan des in den 70gern populären "Partnerlooks", das heißt, dass alle in der Familie dieselben Sachen anhaben. Mit 15 habe ich mir dann schließlich doch einen Homecomputer gekauft. Aber der Angebereffekt blieb aus. Mit einem Homecomputer konnte man kein Mädel beeindrucken. Ich lernte schnell das Ding zu programmieren und habe in der Schule sogar bei Veranstaltungen meine Programme vorgeführt, die den Computer Musik spielen ließen oder einen Robotter aus Fischertechnik steuerten. Das brachte mir viele Sympathien bei Lehrern ein. Gleichaltrige allerdings schimpften mich Streber. Ausser mir hatten nur zwei weitere in meiner Klasse einen Homecomputer. Die hatten einen C 64 und fanden mich total uncool, weil ich alles selber programmierte und es für den CPC kaum Spiele gab. Der C 64 war ja eher eine Art überdimensionierte Spielkonsole, obwohl man ihn auch mit einem primitiven Basic programmieren konnte. Ich fand aber den Aspekt des Programmierens am interessantesten.
Wenn es damals Smartphones gegeben hätte, dann hätte ich mir wahrscheinlich ein OpenMoko, ein Fairphone oder eines mit der Möglichkeit gekauft, ein eigenes Betriebssystem darauf zu installieren. Ich hätte es eher zum Basteln und Programmieren verwenden, weniger zum Telefonieren und Spielen.
Aber so kam es am Ende auch. Ich machte Karriere und könnte heute angeben, tue es aber nicht. Ich fahre einen alten VW Golf, obwohl ich genauso gut einen Porsche fahren könnte. Diejenigen, die als Kinder bereits auf das Angeben auswaren und weniger auf die "versteckten Werte" im Hintergrund, sind heute alle in schlechten bis mittelmäßigen Jobs. Sie sind immer noch sehr auf ihre Außendarstellung bedacht und kaufen sich dazu Sachen, die sie sich eigentlich nicht leisten können. Sie arbeiten, um Geld zu verdienen, um damit Sachen zu kaufen, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.
Ich arbeite dagegen in einem Job, der mir sehr großen Spaß bereitet, in dem ich sehr gut verdiene und mir ist es egal, ob mich manche Nachbarn für einen Penner halten, weil ich meist mit einem alten Trainingsanzug und dem Fahrrad zur Arbeit fahre. Ich dusche dann im Geschäft und habe stets ein oder zwei frische Anzüge und Hemden im Büro hängen.
Andere ackern sich in einem lausigen Job krumm, nur damit ein dicker BMW vor der Türe steht und dann knapsen sie noch am Essen für die Kinder, weil sie sich die Raten sonst nicht leisten können.
Es ist die Frage der inneren Werte eines Menschen, die sein späteres Leben prägen. Es ist Deine Wahl. Wähle klug.
Wenn Geld bei euch keine Rolle spielt würde ich ihr das Handy kaufen. Zum Einem kennen wir es selber, wenn wir was unbedingt haben möchten (Auto, teures Sofa etc) und zum Zweiten bist du dann die coolste Mum der Welt....Ich mach das auch mal, 5 gerade sein und das hat nix mit verzogen oder so zu tun....