Meine Oma zwingt mir ihre Lebensart auf?
Meine Oma ist eine schwierige Person. Sie versucht mir (m, 22) immer vorzuschreiben, wie ich zu leben habe, was ich anzuziehen habe, was ich essen soll, etc.
Wenn ich ihr unmissverständlich klar machen möchte, dass sie endlich damit aufhören soll, mich zu behandeln, als wäre ich völlig unselbstständig und nicht lebensfähig, reagiert sie immer sehr ablehnend. Sie versucht das von mir Gesagte einfach zu ignorieren oder tut so, als würde ihr in genau dem Moment schlecht werden. Sie ist einfach nicht belehrbar und denkt, dass sie die Antwort auf alles wüsste.
Neulich kam es zu der Situation, dass ich unter meinem Bett eine Bibel gefunden habe, die sie dort aufgeschlagen versteckt hat. Sie ist sehr christlich und versucht mir ständig zu sagen, dass ich auch glauben soll. Ich bin jedoch Atheist und glaube nicht an Gott, nur will sie dies einfach nicht begreifen. Ich finde dieses ganze Verhalten von ihr sehr krankhaft, da sie auch, wie bereits erwähnt, nicht belehrbar ist und genauso wenig kritikfähig. Sie denkt immer, sie wüsste alles besser.
Habt ihr Vorschläge, wie ich ihr klarmachen kann, dass sie endlich damit aufzuhören soll?
4 Antworten
Schwierig, denn ich glaube, deine Oma will nur das Beste für dich. Ok, es ist nicht das Beste für dich, aber sie denkt es so. Sie will dich beschützen und dess es dir gut geht. Damit übertreibst sie, denn man muss seine Kinder/Enkel gehen lassen, wenn sie erwachsen geworden sind.
Ich nehme mal an, du wohnst bei ihr und sie hat dich vielleicht erzogen.
Das sie das von dir gesagte ignoriert ist ein Zeichen, dass sie total überfordert ist damit. Vielleicht ist sie auch mit der Welt heute überfordert. Denn die Welt hat sich schon sehr verändert in den letzten Jahrzehnten. Und sie hat sicher auch Angst um dich.
Nicht desto trotz hast du ein Recht darauf dein eigenes Leben zu führen, deine Kleidung zu tragen und zu glauben, was du möchtest. Ich schreibe das auch nur, um zu erklären, warum sie sich vielleicht so verhält.
Aber was kannst du jetzt tun. Ich habe den Eindruck, dass du eigentlich ganz nett und geduldig zu deiner Oma bist, aber irgendwann reicht es dir eben auch, zu Recht.
Ich glaube, dass einzige, was du tun kannst ist mit ihr reden, immer wieder. Und zwar Verständnis zeigen, dass du ja verstehst, dass sie nur dein Bestes möchte, aber du eben in der heutigen Welt lebst, erwachsen bist und ein Recht darauf hast auch dein Leben zu leben. Du kannst ihr aber vielleicht vermitteln, dass du trotzdem ihr lieber Enkel bleibst und dass du sie lieb hast und ihr dankbar bist. Vielleicht kannst du ihr ein wenig die Angst nehmen, dass du auf dich aufpassen wirst ect. Zeig ihr Verständnis, dass sie das gerne so hätte, aber dass du eben nicht mehr so leben kannst, wie sie aufgewachsen ist. Ich weiß nicht, ob das hilft, aber mehr kannst du nicht machen. Vielleicht kann sie es irgendwann zumindest akzeptieren, auch wenn sie es nicht gut findet.
Das mit der Bibel unter dem Bett finde ich lustig, Hab davon noch nie gehört, kenne nur den Besen unter dem Bett einer Schwangeren, wenn sie ein Mädchen will...
Aber das zeigt nur, dass sie in einer völlig anderen Welt groß geworden ist, die heutige Welt nicht kennt und auch nicht reflektiert.
Du kannst auch gehen und mit ihr brechen, aber du hast sie nicht mehr ewig. Sie scheint schon älter zu sein. Freu dich, dass du sie noch hast. Wenn sie einmal nicht mehr ist, wird sie dir vielleicht fehlen. Daher sei geduldig ohne dich aufzugeben.
Viel Erfolg und alles Gute!
Kommt auf die Umstände an.
Wenn sie dich versorgt und unterbringt, ohne verpflichtet zu sein, dann ist das des Dankes wert. Und dann sollte man diplomatisch mit ihr umgehen und sie nicht permanent vor den Kopf stoßen.
Abwägen der Vor- und Nachteile des Kontaktes zu ihr und dann eine Entscheidug treffen.
Unabhängig davon würde ich sie freundlich darauf hinweisen, dass ich mein eigenes Leben führe. Den Kontakt würde ich auf das Nötigste beschränken.
Oder bist Du irgendwie von ihrem Wohlwollen abhängig?
Ausziehen - und ihr keinen Schlüssel geben. Problem gelöst.