Meine Mutter erpresst mich seelisch?
Ich bin 23 und würde sehr gerne mal demnächst ausziehen. Ich habe das meiner Mutter auch schon gesagt, doch jedes mal wenn ich sie darauf anspreche bricht sie in Tränen aus, droht mir damit Suizid zu begehen und/oder mich zu enterben wenn ich ausziehen würde. Sie begründet das auch immer damit das sie ja niemanden hätte(sie hat wenig Freunde und keinen Partner) und keinen Job, und deswegen "alleine nicht lebensfähig" wäre. Da sie Angst vor Hartz IV hat, hat sie mir aufgetragen das ich ihr monatlich 450 Euro + Hälfte der Nebenkosten und anderen kleinen Kosten bezahlen soll damit sie nicht Hartz IV beantragen muss und ihre Erbschaft somit "verleben" muss. Das mache ich jetzt schon seit ich vor 7 Jahren angefangen habe zu arbeiten. Sie hat vor ein paar Jahren mal eine Diagnose über eine depressive Störung bei sich erhalten, allerdings weiß ich nicht ob es eine Depression oder nur eine depressive Verstimmung war, deswegen bin ich mir unsicher ob das nicht vielleicht doch stimmt was sie über ihre Lebensfähigkeit gesagt hat... Wie bekomme ich meine Mutter dazu das sie mich ausziehen lässt?
10 Antworten
Sie sollte erst mal in Therapie und zwar dringend. Ausziehn kannst du natürlich wann immer du willst, sie kann es dir nicht verbieten. Da du aber schon 7 Jahre für sie zahlst, gehe ich davon aus das sie dir was bedeutet. Schau das du sie in Therapie und Hartz4 bekommst. Aber ja Therapie ist erst mal das Wichtigste würd ich sagen. Sie wird merken das es ihr gut tun wird über ihre Ängste zu sprechen. Eventuell gibts die möglich keit sie in ner tagesklinik unterzubringen, damit sie unter Leute kommt? Da gibt es vieleicht auch andere Möglichkeiten für. Auf jeden Fall brauch sie Kontakt zu anderen Menschen um zu sehn das sie nicht alleine ist.
Ja wie gesagt, es wäre gut einen Platz zu finden wo sie zumindest tagsüber mit anderen Menschen reden kann. ich weiß halt nicht was es da so gibt bei euch. Es könnte sein das sie dann so ein bisschen Sicherheit bekommt und dich leichter gehnlassen kann.
Die Situation kenne ich gut.
Meiner Mutter erging es so während Bzw nach der Scheidung zu meinem Dad. Sie war grunds. Abhängig von mir. Menschlich wie finanziell.
Was mir damals geholfen hat, war es, mich mit meiner Mutter hin zu setzen und klar zu kommunizieren wie ICH mein Leben gestalten will und dass sie etwas an ihrem Lebensstil ändern muss. Das waren auch ewige Diskussionen aber du musst ihr klar machen, dass sie egoistisch ist, dich nicht dein Leben leben zu lassen wie du es möchtest. Letztendlich ist meine Mutter zum Psychologen und ich ein paar Straßen weiter gezogen. Da stand ich täglich mit ihr im Kontakt, räumliche Nähe war vorhanden und sie war parallel in Therapie. Parallel hat sie einen Job in einer nahe gelegenen Spedition bekommen.
Als ich dann eine nette Frau kennengelernt hatte und ich 50km weiter weg gezogen bin war zum Glück alles geklärt und sie hatte ein eigenständiges Leben aufgebaut.
Fazit: mach ihr klar, dass du mit 23 Jahren nicht die Verantwortung für deine Mutter übernehmen kannst und sie dich in deiner Entwicklung hemmt. Sie muss für sich selbst Verantwortung übernehmen. Und dann muss man reaktiv Therapieren. Da muss sie das aber erst einmal selbst realisieren.
Ich würde das weder diskutieren noch mich darauf einlassen. Wenn du ausziehen willst, dann zieh aus. Deine Mutter ist alt genug, um selber Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.
Wenn du ausziehst und die wieder mit Selbstmord droht, dann ruf die Polizei an.
Ausziehen und dich aus der Coabhängigkeit befreien. Wenn sie allein nicht lebensfähig ist, dann solltest du dafür sorgen dass sie ne gesetzliche Betreuung bekommt und ne ambulante psychiatrische Pflege...du musst dir von ihr nicht dein leben verbauen lassen
Sie ist schon seit 1 Jahr in Therapie, irgendwie ist ihr Gedankenkarussell aber unverändert geblieben😅