Meine Katze frisst plötzlich nichtmehr!

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Frage: Möchtest du jeden Tag das Selbe essen? Ich glaube nicht. Du siehst es am Schinken. Hunde und Katzen wollen genauso wie der Mensch eine abwechslungsreiche gesunde Ernährung. Natürlich haben sie auch Vorlieben und das eine oder andere geht halt nicht unter die Nase. Wie bei uns Menschen. Krank ist sie nicht sonst würde sie auch den Schinken ablehnen. Abwechslungsreiche Ernährung hat auch nichts mit verwöhnen zu tun sondern mit gesunder Ernährung. Es gibt ein gutes Buch "Katzen würden Mäuse kaufen" sehr zum empfehlen.

Schlechtes Fressverhalten ist immer ein Alarmzeichen und kann alles Mögliche sein, z. B. eine Zahnfleischentzündung oder FORL [= Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen (Läsionen = Schädigungen, Störungen oder Verletzungen)], d. h. eine äußerst schmerzhafte Zahnerkrankung bei Katzen. Such unverzüglich den Tierarzt auf, denn wenn du damit zu lange wartest, kann aufgrund der Entzündungswerte im Blut auch das Herz Schaden nehmen, was lebensbedrohlich werden kann (vorausgesetzt es ist eine Entzündung, aber dies gilt es ja herauszufinden). Außerdem kann der feline Körper bei diesen Temperaturen schnell austrocknen, so dass die Nieren versagen. Zudem leiden gerade Katzen oft lange still vor sich hin, ehe man einen Verdachtsmoment hat. Dies ist auf ihr Sicherheitsbedürfnis in freier Wildlaufbahn zurückzuführen, denn wenn Feinde ihre Schwäche aufgrund Schmerzensschreie bemerken, werden sie leichter angreifbar. Du hingegen hast einen Verdachtsmoment, und zwar schlechtes Fressverhalten. Dass sie den Schinken restlos aufgeputzt hat, ist ohne jede Aussage: So kann es sein, dass sie sich (trotz möglicher Zahnfleischentzündung!) schmerzmäßig gerade noch dazu durchringen konnte.

Ebenso wichtig: Durch Nahrungsentzüge kann eine Katze schnell eine hepatische Lipidose (Fettleber) entwickeln. - Wie entsteht eine Fettleber? Wenn dem felinen Körper zu lange Zeit Nahrung entzogen wird, entsteht ein Energiemangel. Dadurch werden Fettdepots mobilisiert und gelangen in die Leber. Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen besitzt die Katze jedoch kein Enzym, das diese Fette in Energielieferanten umwandelt. Folge: Sie lagern sich in die Leberzellen ein, zerstören diese und beeinträchtigen die Leberfunktion massiv. Das Fatale: Die Leberverfettung löst Appetitlosigkeit aus, weshalb sie sich weiter verschlimmert.

Merke: Eine Katze muss nach spätestens 24 Stunden fressen, eine übergewichtige sogar nach 12 Stunden - tut sie es nicht, könnte es ihr Todesurteil sein! Selbst bei beabsichtigter Gewichtsreduktion darf die Energiezufuhr nur 10 bis schrittweise(!) maximal 25% unter dem Erhaltungsbedarf liegen, d. h. unter dem Nahrungsmindestbedarf eines erwachsenen Tieres bei normaler Aktivität. Alles andere käme einer Radikaldiät gleich, die ebenso eine Fettleber auslösen kann! Nahrungsverweigerungen oder -entzüge, wodurch auch immer initiiert, sind somit ein Fall für den Tierarzt. Selbst intensivmedizinische Behandlungen bei der Diagnose Fettleber verzeichnen nur eine Erfolgsquote von ca. 60%. Der Rest trägt schwerwiegende Leberschäden davon oder verstirbt an Leberversagen, was leider häufig der Fall ist.

Zur Vorgeschichte: Es wird davon ausgegangen, dass diese Stoffwechsel-Besonderheit auf dem ursprünglichen Fressverhalten von Katzen basiert. Ihre Vorfahren waren es gewohnt, mehrmals am Tag kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen (Vögel, Fische oder kleine Mäuse). Durch die Suche und das Erlegen von Beutetieren waren sie ausreichend in Bewegung, waren entsprechend normal- anstatt übergewichtig und benötigten jenes Enzym nicht.

Anbei: Was fütterst du? Zucker- und getreidelastiges Nassfutter oder gar Trockenfutter? Beides ist in punkto Zahngesundheit ein NoGo, denn die Stärkereste legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne und begünstigen Zahnstein! Darüber hinaus führt insbesondere Trockenfutter auch leicht zu Übergewicht, Nierenschäden, Verstopfung, Diabetes und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind. Es hat folglich nichts mit gesunder Katzenernährung zu tun und ist unbedingt zu vermeiden. Die beste Wahl ist zucker- und getreidefreies Nassfutter mit einem Fleischanteil von mindestens 60%. Hochwertig sind folgende Sorten:

  • Real N*ture
  • Animonda C*rny
  • Gr*u und
  • Sel*ct Gold (alle erhältlich im Zoofachhandel).

Gut bis akzeptabel sind folgende Sorten:

  • L*x (erhältlich beim A-Discounter Nord)
  • C*chet (erhältlich beim A-Discounter Süd)
  • B*anca (alle, außer „Geflügel und Leber in Wildgelee“ ==> hellgelbe Dose; erhältlich beim P-Discounter) sowie
  • Opt*cat (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim L-Discounter).

Jetzt aber schleunigst zum Arzt - wenn du noch länger zögerst und sie gesundheitliche Schäden davonträgt oder gar verstirbt, stehst du in der Verantwortung! Alles Gute für deine Katze!

Ich würde vorsichtshalber mal beim Tierarzt reinschauen.

Wenn Katzen ihr Fressverhalten so drastisch ändern, ist das ein ernstzunehmendes Alarmzeichen.

Probier mal ein neues Futter. Vielleicht möchte sie einfach mal Abwechslung :)

es gibt ja auch anderes katzenfutter!! meine katze käthe hatte, als sie ihre midlife-crises durchmachte, auch so ne phase. dann haben wir ihr anderes futter gekauft und alles war wieder gut.:) viel glück