Medizinstudium :) :) :)

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Hallo MusaMelody,

an der Berliner Charité werden jedes Jahr 850 Bewerber zu einem naturwissenschaftlichen Test eingeladen, dem so genannten HamNat, der zur Zeit auch in Magdeburg und Hamburg als Zulassungstest genutzt wird. Natürlich wollen an diesem HamNat immer viel mehr als nur 850 Leute mitmachen. Deshalb schaut sich die Charité die Abinoten aller Bewerber an und bildet darüber eine Rangliste. Die besten 850 Leute der Rangliste werden dann zum HamNat eingeladen. In diesem Wintersemester lag die Auswahlgrenze zur Testteilnahme bei 1,6. Alle die schlechter waren, konnten erst gar nicht am Test teilnehmen.... Nun kriegen von den 850 Testteilnehmern aber leider nur rund 210 Leute einen Studienplatz an der Charité.

  • Zwar stellt die Charité jedes Semester insgesamt 314 Studienplätze für Studienanfänger zur Verfügung, davon werden aber nicht alle über das uni-eigene Auswahlverfahren (AdH) vergeben, sondern (dieses Jahr) nur 211 der Testteilnehmer. Die anderen Studienplätze werden (nach Abzug einer winzigen Vorabquote für besondere Bewerbergruppen) über die Abibestenquote und die Wartezeitquote von Hochschulstart verteilt. -

Nach dem HamNat werden nun die 210 oder 211 Glücklichen ausgewählt, die im AdH der Charité einen Studienplatz erhalten. Dazu wird eine Rangliste gebildet, in der sowohl die Abinote als auch das Ergebnis des HamNat einfließt. Dabei werden jedem Bewerber für die Durchschnittsnote 1,0 im Abitur 900 Punkte gutgeschrieben; für jede darüber liegende Zehntelnote werden hiervon 30 Punkte abgezogen. Im HamNat können bei richtiger Beantwortung aller Fragen 400 Punkte erreicht werden. Für jeden Testteilnehmer wird ermittelt, wie viel Prozent der Fragen er oder sie richtig beantwortet hat. Dieser Prozentwert wird mit 400 Punkten multipliziert. Im diesjährigen Verfahren musstest du mindestens 1020 Punkte in diesem Verfahren erreichen, damit du zugelassen werden konntest.

Testfragen zum HamNat findet ihr unter anderem auf den Seiten der Uni Magdeburg. Unbedingt mal reinschauen! Für die Vorbereitung auf den HamNat solltest du nach dem Abi nochmal 4 intensive Lernwochen einlegen, schließlich nutzt dir die Teilnahme am Test nur, wenn du wirklich gut abschneidest.

Ob das Auswahlverfahren der Charité immer noch genau so angewandt wird, wenn du mit dem Abi fertig bist, steht allerdings in den Sternen. Denn die Unis können hier im Prinzip jedes Jahr ein neues Verfahren einführen, wenn sie lustig sind :-)

Andere Hochschulen wählen ihre Bewerber nach anderen Kriterien aus, schauen sich z.B. Einzelnoten in den naturwissenschaftlichen Fächern an oder vergeben Extrapunkte für bereits absolvierte Praktika, Krankenpflegedienste, abgeschlossene Berufsausbildungen im medizinischen Bereich, etc. Allerdings spielt die Abinote in jedem Verfahren eine sehr wichtige Rolle, denn dies ist im Hochschulrahmengesetz bzw. in den gesetzlichlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer zur Hochschulzulassung festgelegt.

Nun aber nochmal zu deiner persönlichen Situation: Wenn du gut in den Naturwissenschaften bist (bzw. bleibst) sind für deine Bewerbungen fürs Medizinstudium natürlich vor allem die Standorte interessant, an denen der HamNat durchgeführt wird, bzw. an denen Einzelnoten in den Naturwissenschaften im Auswahlverfahren eine besondere Beachtung finden. Insgesamt wirst du dich aber damit abfinden müssen, dass es eventuell nicht die Charité wird, sondern eben eine andere Uni.... vorausgesetzt, du kannst in einem der Auswahlverfahren entsprechend punkten.

Und grundsätzlich gilt für alle, die das Abi noch nicht geschrieben haben und gern Medizin studieren wollen: Der einfachste Weg ins Medizinstudium führt immer noch über eine sehr gute Abinote. Gebt also Vollgas und holt in der Schule noch raus, was rauszuholen ist (dabei erarbeitet ihr ja ganz neben bei auch noch ein paar Grundlagen fürs Studium)! Gegebenfalls hilft es hier auch, sich mal ein paar Wochen in den Sommer- oder Herbstferien mit Lerntechniken zu befassen, um das Lernen richtig zu lernen. Das kannst du dann im Studium gleich weiternutzen, denn das Medizinstudium ist recht lernintensiv.

Übrigens bieten wir eine Studienberatung für angehende Medizinstudenten an, in der wir mit den Bewerbern eine sinnvolle Strategie für ihren Weg ins Medizinstudium entwickeln. Die kostet zwar Geld, dafür begleiten wir euch aber auch, bis ihr im Studium angekommen seid.

Für alle die die hohen Kosten einer privaten Beratung scheuen und das ganze lieber alleine probieren wollen, gibts ein Buch, das dieses Jahr im Hogrefe Verlag erschienen ist: Es heißt "Erfolgreich ins Medizinstudium - Wie ich mir einen Studienplatz in Deutschland oder im Ausland sichere" und kostet 16,95.

Viel Erfolg und Freude in der Schule und hinterher einen guten und erfolgreichen Start ins Medizinstudium, wünscht dir Petra Ruthven-Murray (planZ - Studienberatung)

Bewerben, ein Jahr warten und ab die Post!


MusaMelody 
Beitragsersteller
 12.09.2013, 23:59

Aber ich habe gehört, dass die Wartezeit mit so einem schlechtem Durchschnitt 3-4 Jahre oder sogar länger dauern kann und das will ich nicht vor allem weil das Studium sich so in die Länge ziehen wird. Und danke für deine Antwort. ;)

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Um dich zu verbessern kannst du dem TMS oder den HAM-NAT Test machen, sollte das dann immer noch nicht klappen kannst du im Ausland NC-frei studieren. Schau dir hier mal das Angebot an, ist alles sehr übersichtlich und die Studienberater beraten einen wirklich sehr nett und kompetent: http://www.medizin-studium-ausland.de/

Da brauch man sich auch nicht "schämen", dass man diesen Weg gehen will, mit 1,8 bist du da noch unter den sehr guten. Die helfen sogar einen Studienplatz zu bekommen, wenn man 3,x hat...


MusaMelody 
Beitragsersteller
 31.07.2016, 00:34

Dankeschön. Mache dieses Jahr beim Ham-Nat mit. Ans Ausland habe ich auch schon gedacht, nur ist das echt teuer und nebenbei arbeiten, um sich den ganzen Spaß finanzieren zu können, wird bei diesem Studium wohl nicht kappen. :/ 

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Missi13  01.08.2016, 09:14
@MusaMelody

Ja das ist wahr, nur wenn man später wirklich Arzt wird lohnt es sich vll. sogar wenn man selber oder die Eltern einen Kredit aufnehmen, schließlich investiert man in seine Zukunft. Und bei dem was du als Arzt verdienst, ist es sicherlich nicht sooo schwer das abzubezahlen. Schau auch mal nach der Möglichkeit des Auslands Bafögs, das gibt es auch wenn du im Ausland studierst und da richtet sich das nicht nach dem Einkommen der Eltern!

Und Studiengebühren sind nicht studierengebühren...es gibt Unis mit über 20.000€ pro Studienjahr, aber auch welche wo es "nur" 5.000€ kostet. Klar ist das viel aber man muss immer abwägen, ob es einem das Wert ist. Zudem gibt es ja auch die Möglichkeit nach den ersten Semestern wieder zurück nach Deutschland zu wechseln, da es in den höheren Fachsemester - im Gegensatz zum 1. Semester - viel einfacher ist einen Studienplatz zu bekommen. Da das Studium im Ausland anerkannt ist, ist es auch kein Problem einfach nahtlos in Deutschland weiterzustudieren. Auf der o.g. Webseite gibt es ein Video mit einem Erfahrungsbericht einer Studentin, die das so gemacht hat. Kannst du dir ja mal anschauen...

https://www.youtube.com/watch?v=2RgN_8Lzs0w

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MusaMelody 
Beitragsersteller
 22.08.2016, 03:34
@Missi13

Wirklich, vielen Dank!!! Das hat mir sehr geholfen! Werde mich jetzt übers Auslands-Bafög mal schlau machen. :) 

Und du hast recht, finanziell gesehen ist das natürlich im Nachhinein gar nicht so schlimm.

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Mit einem solchen schnitt wirst du nicht genommen bewirb dich mal in oldenburg humanmedizin die haben ein anderes aufnahmeverfahren .... mach einfach den http://www.tms-info.org/ mit ... ansonsten hilft dort wartesemester oder eine ausbildung im medizinischen bereich ... was die note verbessert ....


MusaMelody 
Beitragsersteller
 13.09.2013, 00:04

Danke werd ich definitiv ausprobieren. :)

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Ich denke, du bist motiviert und schaffst das schon!


MusaMelody 
Beitragsersteller
 13.09.2013, 00:01

Danke ;)

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