Medizin studieren in den USA?
Ich spiele mit dem Gedanken mein Studium in den USA zu absolvieren und wollte mal fragen ob sich hier wer damit auskennt. -wie ist das mit dem Visum?
-Wird der Abschluss in Deutschland anerkannt? -Ist das wirklich so teuer wie man immer hört?
6 Antworten
Loa62 hat deine Frage umfassend und 100% richtig beantwortet.
Ein kurzer Zusatz: Mein Mann hat in Deutschland Medizin studiert und dort praktiziert. Seit fast 15 Jahren praktiziert er jetzt in den USA und ist auch in der Lehre (USA und Deutschland) taetig. Als unser Sohn sich entschloss, Medizin zu studieren, war fuer uns sofort klar, dass er dies in Deutschland tun wuerde. Jeder Arzt, ob Amerikaner oder Deutscher, der beide Systeme kennt, hat uns ebenfalls dazu geraten. Das Studium in den USA ist 600% teurer, waehrend die Ausbildung in Deutschland wesentlich tiefgehender und umfassender ist. Natuerlich gibt es hier wie dort gute Aerzte, aber das Studium in Deutschland macht einfach mehr Sinn und man muss sich nicht fuer 20 Jahre verschulden.
Mach doch direkt nach dem Studium die amerikanischen Anerkennungspruefungen, dann kannst du auch in den USA praktizieren. Wenn du schon waehrend des Studiums regelmaessig englischsprachige Fachliteratur liest, ist das durchaus machbar.
Ja, das ist möglich, du musst jedoch US Anerkennungsprüfungen ablegen.
Amerikanische Jungärzte schieben oft mehr als 200,000 Dollar Schulden vor sich her.
Natürlich kann man in den USA studieren. Allerdings muss man das Studium dort selber finanzieren. Teilweise kann man aber auch ein Stipendium bekommen.
Mein Mann hat dies damals gemacht und aus Versehen wurde die Rechnung einmal für die Studiengebühr an seine Eltern geschickt. Ein Quartal kostete dort 10.000 Dollar (E-Technik). Nicht grade billig also..
Grundsätzlich kannst Du mit einem deutschen Abitur (korrekterweise: Allgemeine Hochschulreife) in den USA Medizin studieren. Allerdings kommt man aufgrund der sehr restriktiven Quoten als Nicht-Amerikaner kaum in die Medical Schools hinein. Ausnahme: Du bist Ausländer und lebst in Amerika (was bei Dir ja nicht der Fall zu sein scheint - da Du nach dem Visum fragst), oder Du bist US-Staatsbürger und lebst im Ausland (fällt bei Dir ja auch weg).
Rechne damit, dass Dich alleine die Medical School (also sozusagen der "Master-Studiengang") ca. 150.000 Euro für die gesamte Ausbildung kostet.
Die Voraussetzung, in eine der ca. 130 Medical Schools zu kommen, sind zum einen ein abgeschlossener undergraduate Studiengang zum Bachelor - vorzugsweise in den USA abgelegt (kostet dann nochmals ca. 100.000 Euro) und der bestandene Aufnahmetest an der Medical School (in den letzten Jahren schafften den gerade mal 3% der ausländischen Anwärter und nur ca. 50% der amerikanischen Anwärter, die bereits das Bachelorstudium in den USA abgeschlossen haben).
Das Visum ist im Falle, dass Du den Studienplatz bekommst, eher eine Formsache, gegenüber dem Aufwand, einen Studienplatz zu bekommen. Es gilt aber nur für das Studium, anschließend musst Du normalerweise das Land verlassen. Wenn Du dann als Arzt in den USA arbeiten willst, dann musst Du vom Ausland aus ein Einwanderungsvisum beantragen (was bei einem in den USA bestandenen Medizinstudium auch nicht das große Problem sein sollte, wenn man räumlich flexibel ist).
Zusammenfassung: Du brauchst Geld, viel Geld, so viel Geld, wie ein kleines Häuschen kostet, oder eine Bank, die das finanziert. Oder einen Sponsor. Dann brauchst Du wirklich exzellente Sprachkenntnisse und ein mit möglichst herausragenden Ergebnissen abgeschlossenes undergraduate-Studium zum Bachelor - ebenfalls möglichst in den USA abgelegt (die zu belegenden Kurse kannst Du von den Medical Schools erfahren - im Gegensatz zum Medizinstudium in Europa werden umfangreiche Mathematikkenntnisse erwartet, welche im Bachelorstudium erworben und nachgewiesen werden). Du benötigst 8 Jahre Zeit.
Visafragen sind sehr individuell und konkret nur durch die Botschaft der USA zu klären. Solltest Du da aus irgendwelchen Gründen Bedenken haben, so setze Dich vorab mit der Botschaft in Verbindung.
In den USA sind Kreditaufnahmen zur universitären Bildung eine Selbstverständlichkeit und als rechnende Investition in die eigene Zukunft allgemein anerkannt. Durchschnittlich zahlt ein US-Mediziner in den ersten Jahren seiner Berufstätigkeit ca. 500-1000 USD pro Monat ab und benötigt dann ca. 10 Jahre, um schuldenfrei zu werden.
Zuerst musst Du Dich um den Studiumsplatz bewerben. Ich denke erst mit einem positiven (Annahme-)Bescheid kannst Du ein Visum beantragen.
Was die Kosten angeht ... sofern Du kein Stipendium hast, ist es tatsächlich schweineteuer in den U.S.A. zu studieren. Du darfst schon mit einem hohen 5-stelligen Betrag (in USD) für das gesamte Studium rechnen. Wenn Du also nicht gerade irgendwo einen so hohen Betrag gespart hast, dürfte es schwer werden, die nötige Summe zu organisieren.
Der akademische Abschluss wird anerkannt, als Arzt kannst Du erst nach einem Anerkennungsverfahren tätig werden (was auch in die Hose gehen kann).
Um das Visum musst Du Dich kümmern...
Und ja, das Studium ist sauteuer. Und je nach Universität sogar noch teurer...
Es ist also möglich in Deutschland Medizin zu studieren und dann in den USA mit diesem Abschluss zu arbeiten? Oder hab ich da was falsch verstanden???