Märchen gesucht: Kleiner Junge, Kerzen, Leben verlängern

4 Antworten

Ich habe auch von dieser Geschichte gehört. Ein kleiner junge geht mit seinem Großvater durch eine Höhle, in der Lebenskerzen aufgestellt sind. Vor jeder Kerze bleiben die beiden stehen und der Grosvater erzählt dem Jungen von den Schicksalen der Menschen, die zu jeder lebenskerze gehören. Alle Kerzen sind unterschiedlich groß. Am Ende der Besichtigung kommen Sie zu einer Kerze, die besonders klein ist, fast abgebrannt, da schauen beide sehr traurig auf den Kerzenstummel und der Junge fragt zaghaft ...Opa, ist das deine kebenskerze....

der Opa nahm den Jungen an die Hand und antwortet sehr traurig und ruhig ....nein, mein Junge. Dies ist deine Kerze....

diese Geschichte macht nachdenklich und lässt einen bedachter mit dem Leben umgehen....

leider weiß ich auch nicht wie die Geschichte heißt. Ich kenne sie auch nur aus Erzählungen. Es wäre schön, wenn ich den Titel der Geschichte mal erfahren könnte. Ich recherchiere schon lange danach, aber bin noch nicht fündig geworden....

Gevatter Tod vielleicht??

Das Märchen mit dem Arzt war Gevatter Tod, eines meiner Lieblingsmärchen. Ein armer Vater mit 12 Kindern findet für seinen letzten Sohn keinen Paten mehr. Zuerst traf er Gott, den wollte er nicht, weil er der Meinung war, dass Gott den Reichen gibt und die Armen hungern lässt. Den Teufel wollt er auch nicht, weil er die Menschen betrügt und verdirbt.

Als er als Drittes dann den Tod traf, sagte er diesem zu, denn vor dem Tod sind alle Menschen gleich, egal ob arm oder reich.

Der Tod nahm sich dann des Jungen an und ließ ihn zum Arzt ausbilden. Sie hatten den "Deal", dass wann immer der Tod am Kopfende steht der junge Mann sagen darf, dass er den Patienten heilen kann mit seiner Medizin, steht er am Fußende, dann muss der Patient sterben. Weil er auf den ersten Blick wusste, wie es um die Patienten steht, erhielt er viel Ruhm und wurde eines Tages zum König gerufen. Die schöne und so traurige Prinzessin tat ihm leid, daher überlistete er den Tod, ließ das Bett schnell umdrehen und gab dem König die Medizin. Der Tod war natürlich sehr böse und warnte ihn, dies noch einmal zu tun. Aber als die Prinzessin erkrankte und der Tod wieder am Fußende stand, wiederholte der Arzt die List, da er die Prinzessin liebte. Daraufhin nahm ihn der Tod mit zu dem Raum, wo die Lebenskerzen aller Menschen aufbewahrt wurden. Dort zeigte er dem Arzt eine sehr kurze Kerze und auf nachfrage erklärte er, dass dies seine Kerze sei. Der Arzt war bestürzt und bat inständig darum, ob er nicht eine andere Kerze daruntersetzen könne um sein Leben zu verlängern. Der Tod sagte ihm dies auch zu, doch bevor der Arzt noch etwas tun konnte, vertauschte er die Reihenfolge, platzierte die kurze Kerze unter einer anderen, die Flamme ging aus und der junge Arzt fiel tot zu Boden...

http://www.aishitenight.de/wbb2/print.php?threadid=288&page=1&sid=c21c1fb615b89f9a524a38d0cf6cf3b1 Der Link.


UlrikeR 
Beitragsersteller
 28.03.2012, 15:26

Ja, das Märchen kenne ich so auch. Meine Schwester meint, dass es das nicht sei. :-(

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Hier eine deutsche Sage.

„Ein Mann war sehr krank und würde wahrscheinlich bald sterben. Der Arzt konnte ihm nicht mehr helfen. Der Mann hatte Todesangst und suchte Rat bei einer alten Frau [Hexe] , die zu ihm kam. Sie erklärte ihm, dass er wieder gesund werden würde, wenn er es schaffen würde, sein Lebenslicht umzutauschen. Würde er es aber nicht schaffen, würde er sterben.

Die Frau erklärte dem Mann die Lebenslichter: Jeder Mensch besitzt ein Lebenslicht. Solange es brennt, lebt der Mensch, sobald es erlischt, stirbt er. Die Frau beschrieb dem Mann auch die Richtung zu den Lebenslichtern und empfahl ihm, sein Lebenslicht mit dem eines Kindes zu vertauschen. Dann würde das Kind sterben, wenn das Lebenslicht erloschen sei, er selbst würde aber so lange leben, wie das Kind hätte leben sollen.

Der Mann stand auf und machte sich auf den Weg. Anfangs fiel es ihm sehr schwer, aber irgendwann kam er doch an sein Ziel und ein freundlicher, alter Mann [der Tod] zeigte ihm sein Lebenslicht. Es brannte nur noch ganz schwach. Daneben stand ein großes, langes, brennendes Lebenslicht eines Kindes. Der Mann tauschte die Lebenslichter. Kaum hatte er das getan, war er wieder gesund. Das Kind, zu dem das Lebenslicht gehörte, starb am nächsten Tag.

Es war sein Enkel.“

Ich vermute, das ist die Geschichte, die Du gesucht hast.

Giwalato

Bei den Gebrüdern Grimm finden sich ja auch viele ähnliche Märchen. Und die Märchen existieren ja auch alle in verschiedenen Versionen, weil sie meist nur weitererzählt wurden. Insofern könnte es schon eine Abwandlung von Gevatter Tod sein.


UlrikeR 
Beitragsersteller
 28.03.2012, 14:43

Danke für die Info. Ich vermute auch, dass es eher sowas war oder dass meine Schwester das nicht mehr richtig im Kopf hat. Sind ja immerhin ca. 40 Jahre, seit man ihr das letzte Mal Märchen erzählt hat. ;-)

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