Lohnt sich der Beruf des Synchronsprechers?
Hi.
Ich habe Probleme bei meiner Berufswahl. Unzwar interessiere ich mich sehr für den Beruf des Informatikers als glaube das mir der Beruf des Synchronsprechers ein bisschen besser gefällt. Ich bin auch einer der ziemlich auf Synchronisationen achtet, zum Beispiel erkenne ich Stimmen schnell und achte auf das Passen der Stimmen oder die rübergabe von Gefühlen. Dennoch schrecken mich paar Aspekte vom Synchronsprechen ab. Bei der Argentur für Arbeit war ich bereits aber das hat mich nicht viel weiter gebracht.
1.Es ist kein Beruf mit Vertrag(Also man muss sich jedesmal seine Jobs selbst suchen)
2.Die wirklichen Synchronstudios sind von mir aus am anderen Ende des Landes.
3. Ich bin kein Synchronkind und habe auch keine bekannten die da vermitteln könnte (Synchronkind=Durch Verwandte mal zum Synchronsprechen mitgenommen wurden als Kind und schon da eine Rolle zu sprechen)
4. Ich habe kein Wissen über das Synchronisieren(also das selber Synchronisieren).
Danke im Vorraus.
4 Antworten
Meistens sind Synchronsprecher, genauso wie Hörspiel Sprecher, Schauspieler die an einer Schauspielschule waren. Nur mit Synchronsprechen kann man schlecht leben, aus diesem Grund treten Synchronsprecher zusätzlich als Schauspieler oder Sprecher auf.
Hallo,
vielleicht solltest du dich zuerst einmal selber besser darüber informieren.
Synchronsprecher ist nicht nur die Stimme von Bruce Willis im Film, sondern auch die des Werbespots von BMW in irgendeinen Lokalradio oder die des Elfen in einem Computerspiel.
Daher hat auch jeder Auftraggeber andere Vorstellungen an die jeweiligen Sprecher.
Deswegen gibt es auch zahlreiche Synchronstudios, die man natürlich dort vorfindet, wo auch die Medien präsent sind.
In Deutschland sind das die Großstädte HH, B, K und MUC und dann noch Medienpräsente Regionen wie NRW (Köln-Düsseldorf-Aachen) zum B.
Als einzigen Beruf kann man ihn kaum ausüben, deswegen sind die Masse auch Schauspieler und daneben Minijobber.
Das wichtigste Handwerkszeug sollte bei einem natürlich gut funktionieren, nämlich die eigene Stimme.
Es gibt genug arbeitslose Schauspieler, die sich um die wenigen Synchronsprecher-Stellen kloppen. Ich bezweifle, dass man davon angemessen leben kann.
Werde Informatiker.
Es gibt kein Studium dafür (sofern man Privatschulen (berechtigt) ausklammert). Allerhöchstens ist das Synchronisieren ein Teil einer Arbeit bei einer Arbeit für ein Studium in der Design- oder Medienbranche. Also Teil deines selbstständigen Werkes oder das komplette neue Vertonen einer Szene oder eines Kurzfilmes als Projekt für ein Studium.
Es gibt Castings, meistens offene Castings, oft aber auch nur für eingeladene, bereits tätige Sprecher. Diese Castings sind meistens nur für Ensemble/Menge, sprich all das, was man nur sekundär wahrnehmen soll, ob das nun in der Stadt ist mit mehreren Leuten auf der Straße, oder ein Stadion, oder wie auch immer. Mit so etwas fängt man an, besonders wenn du keine Ausbildung hast.
Mit ganz viel Glück gibt es auf Messen wie Comic-Cons oder ähnlichem mal ein Probesprechen an Ständen, an denen vielleicht auch mal ein Verantwortlicher steht, das sind aber die aller seltensten Ausnahmen. Ein bekanntest Beispiel dafür wäre wohl Dennis Saemann.
Für gewöhnlich ist es so, dass die meisten Sprecher eine Schauspielausbildung abgeschlossen haben und meistens auch nur nebenbei als Synchronsprecher tätig sind oder zumindest Schauspiel und Synchron zu gleichem Teil betreiben. Es gibt zwar auch viele, die das hauptberuflich machen, die sind dann aber entweder sehr lange im Geschäft, sind Stammstimmen bestimmter Schauspieler, haben nen besondere Klang der Stimme oder sind in Synchron noch anderweitig beschäftigt, zum Beispiel für Hörspiele oder die Synchronregie/ das Dialogbuch.
Und nein, man wird vom Sprechen nicht reich. Es gibt zwar welche, die davon gut leben können, aber die meisten sind eben entweder noch Schauspieler oder haben eine andere abgeschlossene Berufsausbildung/ein zweites Standbein. Und berühmt wirst du damit auch nicht falls du das wollen würdest. Über die meisten Sprecher ist wenig bekannt und die meisten sind auch sehr medienscheu. Es wurde überhaupt vor kurzem erst vor Gericht verhängt, dass Sprecher in Vor-oder Abspann namentlich erwähnt werden müssen, das war vorher nicht so (Ende 2015 war das).
Und nein, man bewirbt sich nicht bei Firmen, den Synchronstudios handeln im Auftrag von Sendern oder Verleihern, sprich diese sind nicht selbständig und haben daher auch keine festen Sprecher angestellt, sonder diese werden meistens über Agenturen gebucht und bleiben dann eben meistens in den Karteien der Studios, um wieder aus sie zurückgreifen zu können. Man hat auch kein "Vorstellungsgespräch", sondern eben entweder ein offenes Casting (oft auch für Kinder, die ja sowieso meistens unerfahren sind) oder eben ein Casting zwischen etablierten Sprechern, in dem es darum geht, welche Stimme am besten auf die Figur passt.
Wenn du das irgendwann mal professionell machen wollen würdest, solltest du sehen, dass du in eine der Städte unterkommst, in der die Branche hauptsächlich vertreten ist. Nahezu alles an Film und Fernsehen, was synchronisiert wird, wird hauptsächlich in Berlin, allerdings auch in München und Hamburg produziert.
Kinder sind da meistens ein Sonderfall, da in dem Alter natürlich keine mehrjährige Schauspielausbildung erwartet werden kann. Allerdings sind diese dann meistens noch jünger, mit 16 gilt man da nicht mehr als Kind, weil, gerade bei weiblichen Sprecherinnen, die Stimme meist schon ausgereift ist.
Allerdings bezeichnen viele das als ihren Traumberuf, oft wird danach gefragt, es ist aber leider knallhart, schlecht bezahlt, viel Qualität in wenig Zeit und geht eben stark von dem weg, was man vielleicht als Fandubber kennt.
Trotzdem solltest du selbständig an deiner Sprache, an deinem Stimmtraining etc. arbeiten, sie zu verstellen, natürlich zu bleiben, mit deiner Stimme arbeiten können, sie beherrschen und wissen, was sie kann und wie. Am besten in der Freizeit selbst versuchen, mal eine Fan-Synchro anzufertigen, um die Erfahrung zumindest schon mal zu haben.
Anbei noch: Ein Sprecher kann nicht sagen "ich will diese Rolle sprechen". Sprecher werden, wie oben beschrieben, entweder gecastet, oder direkt kontaktiert. Die einzige Freiheit ist, dass du ablehnen kannst, was die wenigsten machen. Du wirst aber als regulärer Sprecher nie in die Situation kommen, die auszusuchen, wen du sprichst.
Die Einschätzung der eigenen Stimme ist auch so eine Sache. Auf solche Aussagen verlässt sich kein Studio, sofern nicht schon mit entsprechender Person gearbeitet wurde oder Sprachproben vorliegen, schon gar nicht, wenn keine Ausbildung vorhanden ist. Es ist nun mal Tatsache, dass man das "professionelle" Sprechen eben daran erkennt, ob jemand Schauspielausbildung oder zumindest ein Sprechtraining absolviert hat.