Kündigungsschutzklage?
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mir wurde mündlich eine betriebsbedingte Kündgung ausgesprochen, die schriftliche betriebsbedingte Kündigung geht nächste Woche an den Betriebsrat und dann an mich.
Meine persönlichen Daten:
46 Jahre
Schwerbehindert 40% plus Gleichstellung
verheiratet , Frau arbeitet Teilzeit
2 Kinder (5+7)
Betriebszugehörigkeit: ca. 25 Jahre
Bruttoverdienst/monatlich: ca. 5300 Euro Ohne Sonderzahlungen ca. 5800 inkl. Urlaubs und Weihnachtsgeld
Das Integrationsamt hat sich bei mir bisher noch nicht gemeldet.
Abfindungsmodalitäten:
Die Abfindung ist grundsätzlich bei 75.000 Euro begrenzt.
Wenn man nicht klagt bekommt man nochmal den Faktor 0,15 dazu, die würden zur Abfindung hinzukommen.
Es gibt Sonderbausteine:
+ 3.000 Schwerbehinderung
+ 2.000 pro Kind
+ Sockelbetrag ( ich glaube 3.000 Euro)
Berechnungsformel Abfindung :
Bruttoverdienst * 0,7 * Jahre
mein Verdienst ist ohne Sonderzahlung ca. 5200 Brutto, mit Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld ca. 5.780 Euro / brutto.
Jetzt stellt sich die Frage , wie soll ich vorgehen ?
Soll der BR Widerspruch einlegen sobald die Kündigung vorliegt ?
Rentiert sich eine Klage ?
mfG
Wonderer
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ich würde abwarten bis die schriftliche Kündigung vorliegt und dann einen Rechtsanwalt für Arbeitsrecht aufsuchen und mich beraten lassen.
Bei der Abfindung darfst du nicht vergessen, dass darauf Steuern und Krankenkassenbeitrag zu zahlen sind. Das reduziert die Summe vom 75 000.--€ um einige tausend Euro.
Frage ist eben auch, ob man mit 46 Jahren und gesundheitlichen Problemen nochmals einen Job mit diesem Einkommen findet.
Ich würde sofort nach Eingang der Kündigung Widerspruch einlegen und die Sache einem Anwalt übergeben. Als Kläger in deiner Situation glaube ich , sehr gute Chancen beim Arbeitsgericht zu haben. Ich würde auf jeden Fall klagen.
Betriebsbedingt ist so ein Wort. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit in der Firma, dir einen anderen Arbeitsplatz zuzuweisen. Das würde vom Arbeitsgericht genauer ermittelt.
Wie lange lebt man mit der Familie von dieser Abfindung ? Das ist nicht allzuviel Geld nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Dein Bruttogehalt ist ein gutes Gehalt. Bei Arbeitslosigkeit sind die Einnahmen dann erheblich geringer. Nach einer gewissen Zeit wird auch Arbeitslosengeld nicht mehr gezahlt und somit schrumpfen die Einnahmen zusehends.
Dennoch würde ich mich, unabhängig von dieser Situation bei anderen Firmen bewerben. Vielleicht hast du Glück und dann wäre die Abfindung eine zusätzliche Einnahme.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/PlayadeMuro/1644685682422_nmmslarge__30_0_240_240_a84cd2809145c873ae88d62b4ed24b33.jpg?v=1644685682000)
Ist die betriebsbedingte Kündigung berechtigt oder nur ein Vorwand des Arbeitgebers Dich loszuwerden?
Einen schwerbehinderten Mitarbeiter mit einer Gleichstellung loszuwerden ist extrem schwierig!
Hol' Dir einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht und gehe gegen die Kündigung vor.
Ich denke nicht, dass Dein Arbeitgeber gute Chancen hat!
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Nippelboss/1617950382574_nmmslarge__316_316_566_566_3ae521e531e5757f671f1096cf1c85fa.jpg?v=1617950383000)
75000 sind nicht viel.
Findest Du also neue Arbeit oder nicht?
Ich persönlich würde nicht klagen. Sondern das als Chance betrachten. Außerdem steht Dir ja noch Arbeitslosengeld zu.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Nippelboss/1617950382574_nmmslarge__316_316_566_566_3ae521e531e5757f671f1096cf1c85fa.jpg?v=1617950383000)
Ach so, das weiß ich natürlich nicht. Aber ich hoffe doch nicht.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/0_nmmslarge.png?v=1438863662000)
Das wichtigste hast du NICHT gesagt: WARUM wurdest du gekündigt?
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
vorher muss man doch seine ABfindung aufbrauchen oder ?