Krankenschwester soll am Wochenende arbeiten, obwohl sie ihre Kinder betreuen muss?
Meine frau arbeitet als Krankenschwester, halbe Stelle.
Ich arbeite generell am Wochenende, also Samstag und Sonntag, mit der Nacht von Samstag auf Sonntag. Dies hat sie ihrer Dienstplanverantwortlichen kitgeteilt, die sie trotzdem an Wochenenden einteilt, obwohl meine Frau am Wochenende unsere 3 Kinder betreuen muss.
Frage: Kann das von meiner Frau verlangt werden? Wie kann sie sich dagegen wehren, ohne einen Kleinkrieg anzufangen oder kündigen zu müssen?
Gibt es Präzedenzfälle / Urteile, auf die man sich berufen kann?
Danke im Voraus für konstruktive Antworten
3 Antworten
Dieser Beruf bringt es mit sich, dass man auch an Wochenenden und Feiertagen arbeiten muss. Wenn es im Anstellungsvertrag nicht explizit ausgeschlossen ist, kann der Vorgesetzte die Wochenendarbeit auch verlangen, auch dann wenn Kinder zu betreuen wären. Das ist eigentlich nicht anders, als in anderen Berufen, da müssen Eltern die Kinderbetreuung für die Zeiten während der sie arbeiten, auch organisieren.
Hallo,
das kommt darauf an, was im vertrag steht. Ansosnten halte ich es für einen verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz
Bezieht sich das auf folgenden Paragraphen?
Art. 6 Abs. 1 GGBesonderer Schutz von Ehe und FamilieSpezielles Gleichheitsrecht
Im Vertrag steht nicht explizit, dass sie zur Arbeit an Wochenenden verpflichtet ist.
Das ist auch kein Wunsch von ihr, sondern schlichtweg unmöglich, da unsere Kinder (Tochter 4 Jahre und die Zwillinge 1 Jahr alt) ja nicht ohne Betreuung sein können.
Was ist der Gleichheitsgrundsatz und wie könnte das meiner Frau bei ihrer Argumentation helfen?
Sie kann ja nicht einfach in einen Dienst gesteckt werden, wenn sie unsere Kinder betreuen soll, oder?
Hat sie im Arbeitsvertrag festhalten lassen, dass sie am Wochenende nicht arbeiten wird? Dann muss sie das natürlich nicht machen.
Wenn es nicht im Vertrag steht, dann ist sie wie alle anderen zur Schichtarbeit mit allen Schichten verpflichtet. Alles andere ist dann nettes Entgegenkommen des Arbeitgebers.
Das wäre die einzige Möglichkeit. Aber ob der Arbeitgeber das mitmacht...? Ich wage es zu bezweifeln.
Nein, hat sie nicht. Sie hat jetzt wieder 2 Schichten gearbeitet, nachdem sie in Mutterschutz war. Mit einem Kind war es nicht nötig, explizite Absprachen zu treffen.
Da konnten wir noch schieben, aber bei 3 Kindern geht das nicht. Die Situation hat sich komplett für uns verändert.
Also sollte sie ihren Vertrag neu verhandeln bzw. anpassen lassen, um sich vom Wochenenddienst befreien zu lassen?