Kann mir wer was über Christen erzählen?

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Kann mir wer was über Christen erzählen?

Ich möchte dir diese Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin, der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich ausbrechen zu können. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit einem Bibelvers an, der mir sehr ins Herz gesprochen hatte, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem habe ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich immer perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Also die Verse trafen mein Herz so tief, dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 32 Jahre alt und seit über 7 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und den er nach meinem Glauben auch an seiner Gottheit teilhaben lässt)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Ich bin ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist. Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und bin es auch heute nicht und es kommt vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
Was die Regeln sind

Nicht so wie du denkst:

Kol 2,16 Niemand soll euch also Vorhaltungen machen wegen dem, was ihr esst oder trinkt oder was ihr an den Festen, am Neumondstag oder am Sabbat tut. 17 Das ist doch alles nur ein Abbild und ein Schatten der Dinge, die Gott angekündigt hatte und die in Christus Wirklichkeit geworden sind.

Sondern so:

Mt 22,37 Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!‹ 38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot. 39 Ein zweites ist ebenso wichtig: ›Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!‹ 40 Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten fordern.

der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch

Evangelische Christen waren diejenigen, die sahen, dass das Evangelium von der Kirche verfälscht worden waren. Wycliff und Hus haben die Bibel in ihre Sprache (Englisch bzw. Tschechisch) übersetzt, damit die Menschen selber nachlesen können, was das Evangelium ist, statt von dem abhängig zu sein, was der ortspriester sagt. Luther (der die Bibel ins Deutsche übersetzte) hatte dann so viel Erfolg, dass diese Bewegung nicht mehr ausgerottet werden konnte (wie es in England mit den Lollarden, und fast auch in Böhmen mit den Hussiten geschehen ist).

Was von dewr Kirche nach der Abwanderung der evangelkiscgh Glaubvenden übrig blieb, hat sich als katholische Kirche organisiert.

In den 500 Jahren nach Luther haben sich beide Gruppen weiterentwickelt. Die katholische Kirche ist, angestachelt durch die evangelische Konkurrenz, wieder näher an die Bibel gerückt, manche evangelischen Kirchen haben sich von der Bibel entfernt.

In D richten sich vor allem „Freikirchen” nach der Bibel (so wie sie die verstehen), die in der »Evangelischen Kirche von Deutschland« zusammengeschlossenen „Landeskirchen” (die früheren Staatskirchen evangelischer Länder) hat sich dagegen ziemlich dem „Zeitgeist” geöffnet, so dass die Bibel nicht mehr alleinige Grundlage ist (wobei das vor Ort oft am jeweiligen Pfarrer hängt, wie das genau ist). Die katholische Kirche hat ausdrücklich „Schrift und Tradition” als Grundlage, also neben der Bibel noch alte Lehrentscheidungen, oder auch Traditionen, die irgendwann durch irgendwelche Visionen entstanden sind etc.

Andere, eher „äußerliche” Unterschiede kannst du in anderen Beiträgen hier lesen.

und allgemein über das Thema?

Manche verstehen unter „Christ” nur Leute, die »glinus« sind (gläubig in unserem Sinne), alles andere sind für die keine richtigen Christen. Wenn man zu einer ganz bestimmten Kirche gehören muss, um wahrer Christ zu sein, ist das sektiererisches Denken, eine Organisation, die so was verkündet ist eine Sekte.

Christen stimmen darin überein:

  • Gott hat die Welt geschaffen (das impliziert noch keinen »Kreationismus«)
  • Durch den Teufel kommt das Böse in die Welt (»Sündenfall«)
  • Gott hat einen Plan, durch den Er die Welt retten wird und den Er schrittweise verwirklicht.
  • Dazu hat Er Abraham, Isaak und Jakob erwählt
  • Durch Mose hat Er mit deren Nachkommen, dem Volk Israel, einen Bund geschlossen, und zu ihnen Propheten gesandt, deren verschiedene Botschaften sich gegenseitig ergänzen.
  • Diese Propheten haben insbesondere auch die Ankunft des Retters („Messias”) vorhergesagt.
  • In diesem Messias Jesus ist Gott selbst auf die Erde gekommen.
  • Jesus hat den schmachvollen Tod der Kreuzigung auf sich genommen, und ist danach wieder lebendig geworden.
  • So hat Er uns gerettet. Das gilt für jeden, der sich auf Jesus Christus verlässt („an Ihn glaubt”).
  • Jesus ist zum „Himmel” (also zu Gott) gefahren und wird am Ende der Zeit zurückkommen.
  • In der Zwischenzeit sollen wir nach dem Leben, was Jesus und seine Boten (gr. apostoloi) gelehrt haben. Also (kurz gesagt) Gutes tun und die Gute Nachricht von der Rettung durch Jesus verkünden.
  • Wenn Jesus zurückkommt, wird Er alle Menschen beurteilen („richten”), da geht es dann um „Himmel oder Hölle”.

Das war jetzt knapp zusammengefasst, manche Christen werden das eine oder andere Detail anders sehen, aber wer da grundsätzlich was Anderes sagt, vertritt nicht die christliche Lehre.

Hoffe das hilft, bei Unklarheiten kann man auch nachfragen, wie es gemeint ist.

Hm...

In "Lk.6,46" und "Offb.17,1-4"

steht Näheres über diese "Glaubensgruppe".

Woher ich das weiß:Recherche

Kurz, aber nicht das was Religionen lehren, sondern Gottes Geist: Regeln sind keine Grundsätze. Der Grundsatz ist Liebe zu Gott und deinen Nächsten. - Fastenzeit bedeutet sich zu enthalten von schlechtem Denken, Reden und Handeln. Immer. - Allgemein ist, dass Gott und seine Regierung einsetzt, und alle Menschen, vor allem die in Machtpositionen, beseitigt werden, damit endlich weltweiter Frieden herrscht, der in Gottes Volk heute schon gelebt wird.